Mit dem U19-Turnier stemmt der FC Aesch eine ganz grosse Kiste
Der FC Aesch landet einen riesigen Coup: Für die erste Austragung seines internationalen U19-Turniers am 2./3. August bekam der kleine Dorfverein Zusagen von Spitzenmannschaften aus ganz Europa.
Lukas Hausendorf
Vereinspräsident Andrea Marescalchi träumte schon lange davon, das grosse Juventus Turin auf dem Aescher Löhrenacker begrüssen zu dürfen. Am ersten Augustwochenende ist es so weit. Für das erste internationale U19-Turnier des FC Aesch haben sich die Turiner angekündigt. Weiter werden der Hamburger Sportverein, Borussia Dortmund, Red Bull Salzburg, der britische Fulham FC, der FC Servette Genf und der FC Basel in Aesch auflaufen. Die Aescher selbst versuchen mit einer um Spieler aus Reinach, Concordia Basel und Muttenz ergänzten FC-Aesch-Selection im Spiel der Grossen mitzumischen.
«Das Team ist aus den talentiertesten Spielern der Region zusammengesetzt», sagt Trainer Sinisa Pavkovic, der auf die eine oder andere Überraschung gegen die Gäste hofft. Denn ihnen gegenüber wird eine fussballerische Übermacht stehen. Die U19-Kicker von Juventus, Borussia und dem FC Basel sind allesamt schon mit Profiverträgen ausgerüstet und sollen im Idealfall schon bald den Sprung in die erste Mannschaft ihres Vereins schaffen. Aussichten, von denen der Aescher Nachwuchs nur träumen kann. In der U19 ist der Zug für eine Profikarriere schon abgefahren.
Sechsstelliger Betrag
Wie aber kommt man in Aesch überhaupt dazu, in den Sphären des europäischen Profifussballs mitmischen zu wollen? Ist das nicht eine Nummer zu gross für den kleinen FC Aesch? Die Anforderungen seien in der Tat beträchtlich, sagt Vizepräsident Patrick Götz. Für die Mannschaften müssen Anreise, Verpflegung und Unterkunft organisiert und bezahlt werden. Zudem musste der Rasen neu ausgelegt werden, um dem gewohnten Standard der zukünftigen Fussballstars zu entsprechen.
Der Aufwand für das Turnier beläuft sich auf einen sechsstelligen Betrag. «Den können wir durch Sponsoren abdecken», so Götz. Das sei nicht zuletzt Marescalchis Verdienst, der über hervorragende Kontakte in die Wirtschaft verfügt. Ganz ohne solche Beziehungen gelänge es einem Club, vom Kaliber des FC Aesch sonst kaum, ein so gut besetztes internationales Nachwuchsturnier zu organisieren. Dessen Ehrenpräsidium hat übrigens der Baselbieter Sportdirektor Urs Wüthrich-Pelloli übernommen.
Ein neues Standbein
Wenn auch nicht sportlich wird sich der Aufwand für den FC Aesch bezahlt machen. Die Einnahmen aus dem Verpflegungsbetrieb während des Turniers fliessen als Gewinn in die Vereinskasse. Abhängig davon, wie gross das Publikumsinteresse am europäischen Kräftevergleich auf dem Löhrenacker ist, fällt dieser bescheiden oder üppig aus. «Wir können rund 2000 Leute am Tag bewältigen», sagt Götz.
Ein Anlass von dieser Dimension ist für den FC Aesch völliges Neuland. Es soll aber kein einmaliger Anlass bleiben. «Das Ziel ist schon, das Turnier auszubauen und zu einer wichtigen Einnahmequelle für die Zukunft zu entwickeln.» Mit einer gelungenen Premiere am 2. und 3. August könnte sich der kleine Amateurverein aus der Basler Agglomeration einen Platz im Zirkus der Grossen erobern.
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