«Mir lön uns d’Fasnacht nit vermiese!»
Trotz Regen und Kälte wurde in Aesch am Sonntag der Fasnachtsumzug termingerecht durchgeführt. «Aesch schiebt nit!» war ja die Devise.
Thomas Brunnschweiler
Die gescheiterte Idee einer Terminverschiebung der Fasnacht war bei den Arrogante ein Thema. Sie präsentierten sich als Rebellennest mit der verpönten Südstaatenflagge und reimten: «Gwüssi gön sogar über Liiche und wänn dr ganzi Dsischtig striche!» Selbstverständlich war der Banküberfall im letzten Sommer bei einigen Formationen ein Sujet. Die Beschränkte und d’Knallfrösch griffen ihn genauso auf wie die Ratzeputzer. Letztere waren als Sträflinge verkleidet und verteilten den Schnaps Ratzeputz. D’Chlusbachwaggis machten sich über den vom Bürgerrat geplanten Umbau des Hotels Mühle lustig: «Isch d’Baiz zuä, es isch no ghäim, goht dr Stamm sammt Tisch ins Altershäim.» Die Gemeindepräsidentin kam bei den Wilde Chaote dran, die eine dampfende Waschküche mit sich führten und schrieben: «Hesch Dräggwösch zum Wäsche, ob Frau oder Ma, lütsch eifach im Marianne Hollinger a!»
Jubiläen und Werben um Nachwuchs
D’Staiwaggis spielten auf die Sanierung des Hallenbads des Schützenmatt-Schulhauses an, wogegen die Babysitter-Waggis als Ruechen in Orange es zum 10-Jährigen krachen liessen und die eine oder andere Passantin gnadenlos mit Räppli abfüllten. D’Löhrenagger-Hagger waren als Globis verkleidet und mokierten sich über das Überhandnehmen von Oktoberfesten in der Region: «Mir stelle fescht mit grossem Schrecke Oktoberfescht an jedem Ecke!»
D’ Aescher Märtgumsle waren in diesem Jahr postgelbe «Päckli-Drohnen». Eindrücklich war der Migros-Containerwagen der Chatzebuggler, welche den Drogenfund im Delica-Kaffee ausspielten und reimten: «Vo Droge tuet d’Migros wirklich nüt chegge, jetz fön si a Kaffi mit Koks z’strecke.» D’Bärefels-Waggis fuhren zum 20-jährigen Jubiläum gleich ein ganzes Museum auf und erhielten dafür den 1. Preis bei der Wagenprämierung. D’Pfluumä-Pfupfer punkteten mit gruseligen Pleitegeier-Larven und d’Schlössli-Schränzer waren als Popeys im Ölzeuge schon wettertauglich eingekleidet.
D’Birs-Pirate mit ihren Fussballnasen widmeten ihren Wagen Marco Streller und reimten: «D’Pokalvitrine vom FCB lüchtet immer heller, liggt ächt das am Marco Streller?» D’Lawändelpflügger hatten einen ganzen Eisberg konstruiert und spielten auf die WM 2034 und die Korrumpierbarkeit der FIFA an: «Für bitzli meeh … göhn mir in Schnee.» Die Roschtige Speiche und D’Sytestächer Aesch warben auf ihren Zeedeln für Nachwuchs in ihren Reihen.