Meilenstein für Aesch Nord – «Durchstich» wird bis 2019 realisiert

Mit dem «Durchstich» des A18-Zubringers erhält Aesch den langersehnten Direktanschluss an das Gewerbegebiet Aesch Nord. Und die Pendler von Ettingen her kommen flüssig auf die Autobahn.

Eine Ecke und zwei Ampeln weniger: Der Verkehr vom und in Richtung Leimental wird massiv flüssiger.  Foto: ZVG
Eine Ecke und zwei Ampeln weniger: Der Verkehr vom und in Richtung Leimental wird massiv flüssiger. Foto: ZVG

Tobias Gfeller

Projektleiter Boris Kunze vom Tiefbauamt Baselland kommt leicht ins Schwärmen, wenn er über die Weiterführung des Pfeffingerrings spricht. «Aesch erhält ein sehr wichtiges, schönes und auch ein funktionales Bauwerk.» Am Mittwochabend – nach Redaktionsschluss des «Wochenblatts» – informierten die Verantwortlichen der kantonalen Bau- und Umweltdirektion (BUD) mit Vorsteherin Sabine Pegoraro die Aescher Bevölkerung. Die Bauarbeiten für den im Volksmund als «Durchstich» bekannten Pfeffingerring sollen Ende dieses Jahres beginnen. Die Bauzeit beträgt rund drei Jahre.

«Baustein der Verkehrsentwicklung»

Betrachtet man das aktuelle Verkehrsaufkommen und die Verkehrsprognosen gerade in Hinblick auf die Entwicklung des Gewerbegebiets Aesch Nord, wird sich die Situation auf der Hauptstrasse und der Arlesheimerstrasse weiter zuspitzen. Zwar scheint der für Aesch ebenso wichtige Vollanschluss aufgrund der knappen Kantonsfinanzen in weiter Ferne, doch auch schon der Pfeffingerring bringt gemäss Boris Kunze eine «erhebliche Verbesserung» mit sich. «Er ist ein Baustein der Verkehrsentwicklung im Raum Aesch und Dornach.» So werden mit der Fertigstellung des Zubringers Pfeffingerring im Jahr 2020 auf der Arlesheimerstrasse zwischen Hauptstrasse und dem Kreisel bei der Landi rund 70 Prozent weniger Verkehr erwartet, rechnet Kunze vor. Rund 22,4 Millionen Franken sprach der Landrat für das Projekt. Bei optimalen Bauablauf und ohne verzögernde Einsprachen wird der Ring im Dezember 2019 in Betrieb genommen.

Innovativer Unterführungsdeckel

Die dreijährige Bauzeit ist in vier Phasen unterteilt. In einer ersten Phase wird die Hauptstrasse bei der Ampelanlage zur Autobahn hin verlegt. Anschliessend, in der Bauphase 2, wird am ursprünglichen Ort der Hauptstrasse unter Aufrechterhaltung des Tramverkehrs gebaut und der seitlich vorfabrizierte Unterführungsdeckel eingeschoben, worüber am Ende wieder die Hauptstrasse, die Tramlinie und unten durch der neue Durchstich führen werden. Während des eigentlichen Einschiebens des Unterführungsdeckels ist der Trambetrieb in den Ferien für rund 14 Tage unterbrochen. Es verkehren in dieser Zeit Ersatzbusse. In den Phasen drei und vier wird die Fahrbahn für den Durchstich bis zum Kreisel Butthollen erstellt. Zum ganzen Bauprojekt gehört auch die Vergrösserung der Auf- und Abfahrtsrampe in Richtung Autobahn, wo eine zusätzliche Spur in Richtung Reinach und ein Bypass mit Auffahrtsrampe von Aesch auf die Autobahn entstehen.

Einspurigkeiten vermeiden

Während der Bauzeit hat neben der Sicherheit auch die Gewährleistung einer gegenüber heute adäquaten Verkehrskapazität oberste Priorität. «Natürlich wird der Verkehrsfluss punktuell beeinflusst. Doch wir versuchen, Einspurigkeiten zu vermeiden», erklärt Projektleiter Kunze. Nur das Linksabbiegen auf der Hauptstrasse von Reinach her kommend auf die Autobahn A18 ist während der ganzen Bauzeit nicht mehr möglich. Dies betreffe aber in den Spitzenstunden am morgens und am abends nur gerade 40 Fahrzeuge pro Stunde, beruhigt Kunze.

«Stossen an unsere Grenzen»

Für Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger ist der Durchstich für Aesch «ein Meilenstein». Es brauche ihn unbedingt, damit das Gewerbegebiet Aesch Nord weiterentwickelt werden kann. «Wir stossen während der Arbeitszeiten und aufgrund der International School Basel verkehrstechnisch an unsere Grenzen», so Hollinger. Ohne Durchstich wären weitere Ansiedlungen in Aesch Nord nicht mehr möglich. Hollinger sieht den Durchstich auch als nötigen Schritt zum Vollanschluss.

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