Mehrzweckhalle Löhrenacker: Sanierungskredit ist umstritten

Gegen das Projekt des Gemeinderates zur Sanierung der Mehrzweckhalle Löhrenacker regt sich Widerstand. An der Gemeindeversammlung wird es zum Kräftemessen kommen.

Absolut notwendig, sinnvoll, wünschenswert? Die politischen Parteien sind sich uneinig über das Sanierungsprojekt.  ZVG
Absolut notwendig, sinnvoll, wünschenswert? Die politischen Parteien sind sich uneinig über das Sanierungsprojekt. ZVG

Der Gemeinderat will die Mehrzweckhalle Löhrenacker sanieren und verbessern. Er beantragt der Gemeindeversammlung einen Kredit von 4,3 Millionen Franken. Darin enthalten sind: «Allgemeine Sanierungen/Renovationen, Renovation bzw. Ersatz von altersbedingt abgenützten Boden- und Wandbelägen, Sanierung aussen liegender Betonteile, energetische Verbesserungen, Verstärkung der EBM-Stromzuleitung, Aufrüstung der EDV/Internet-Erschliessung, Verbesserung der thermischen Isolation der Gebäudehülle, die auch einen Windfang vor dem Haupteingang vorsieht, damit wirkungsvoll Heizenergie gespart werden kann, Einbau einer Solaranlage, die die energetischen Einsparungen unterstützt, Optimierung der Aussenbeleuchtung auf Wegen und Plätzen, technische Verbesserungen, Aufrüstung der gesamten Mehrzweckhalle in statischer Hinsicht bezüglich Erdbebensicherheit, Ersatz des Hallenbodens sowie des Bodens im Mehrzweckraum im ersten Obergeschoss, Anpassung der Turn- und Sportgeräte an den neuen Bodenbelag und gegebenenfalls deren Ersatz, Optimierung und Aufrüstung von Office/Küche.» Die Ausführung soll in den Jahren 2014 und 2015 erfolgen. Der Gemeinderat hält fest, dass er das Vereinskartell in die Planung miteinbezogen habe.

Zu teuer, zu wenig Detailinformation
Die Gemeindekommission und einige Parteivertreter sind nicht einverstanden. Sie beantragen Kostenreduktion und Überarbeitung des Projekts. Im Namen der SVP meint Peter Lehner: «Der Gemeinderat soll mit besseren Informationen ein bescheideneres Projekt vorlegen. Wir bezweifeln, dass alle vorgesehenen Arbeiten in diesem Umfang nötig sind. Die diversen Ausbauwünsche sind grösser als die Sanierungsarbeiten. Die Parteien wurden im Vorfeld des Antrags nicht miteinbezogen.»

Dies beanstandet auch Christian Manganiello von der FDP: «Die zuständige Gemeinderätin hat weder Parteien noch die breite Öffentlichkeit bei der Projektausarbeitung einbezogen.» Manganiello sagt: «Wir streben keine öffentliche Diskussion um jede einzelne Bauposition an. Wir erwarten aber eine ausgewogene Vorlage, die einer angemessenen Kosten-Nutzen-Analyse zugrunde liegt. Nicht alle Massnahmen können die gleiche Priorität aufweisen. Sinnvoll wäre, die Vorlage in Tranchen (absolut notwendig, sinnvoll, für Vereine zusätzlich wichtig) aufzuteilen und der Gemeindeversammlung vorzulegen.» Die FDP beantrage eine Reduktion des Kredits auf 3,5 Millionen Franken.

Die Installation und der Betrieb der Fotovoltaikanlage durch die Gemeinde für rund 500 000 Franken soll einer detaillierten Kosten-/Nutzen-Analyse unterstellt werden. «Sinnvoll wäre diese einem privaten Investor zu überlassen, der die Betriebsrisiken auch tragen würde», so Manganiello. Kritisch tönt es auch seitens der CVP: Die vom Gemeinderat genannten Informationen seien zu dürftig für ein 4,3-Millionen- Franken-Projekt. «Die Renovation ist wohl nötig», was und wie saniert werden soll, sei aber unklar, gibt Heidi Haering zu bedenken. «Die Info-Broschüre, die wir erhalten haben, ist nicht aussagekräftig. Aufgrund solcher Unterlagen können wir unseren Parteimitgliedern keine Empfehlung abgeben.»

SP und Grüne im Boot
Rückendeckung hat der Gemeinderat von SP und Grüne. Gemäss Christine Koch unterstützen die Sozialdemokraten das Projekt. «Der Gemeinderat hat die Benutzer der Halle befragt und das ist das Wichtigste», stellt Koch klar. Und Klaus Kirchmayr von den Grünen meint: «Die Ausarbeitung eines Projekts ist eine operative Angelegenheit und Sache der Verwaltung und des Gemeinderats. Das gewählte Vorgehen erachte ich als sinnvoll.» Die Mehrzweckhalle soll saniert werden und der Kreditrahmen sei ok. Im Rahmen eines Total-Unternehmer-Wettbewerbs seien aber Kosteneinsparungen anzustreben, wünscht sich Kirchmayr.

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