Mehr Technik fürs Biken

Am Mittwoch vergangener Woche erfolgte der Spatenstich für das erste Mountainbike-Trailcenter im Baselbiet und zwar auf dem Gelände des Aescher Löhrenackers.

Spatenstich für das neue Trailcenter: (v. l.) Michael Kumli, Stephan Hohl, Gaby Wenger-Alter, René Schenker, Thomas Beugger, Roman Cueni und Thomas Alter. Foto: Axel Mannigel
Spatenstich für das neue Trailcenter: (v. l.) Michael Kumli, Stephan Hohl, Gaby Wenger-Alter, René Schenker, Thomas Beugger, Roman Cueni und Thomas Alter. Foto: Axel Mannigel

Wo einst Fussball gespielt wurde, sollen demnächst Bikes fahren: Bis vor kurzem trainierte noch der FC Aesch auf der fast 8000 Quadratmeter grossen Rasenfläche und am Mittwoch stand schon der Bagger imposant bereit, um bis Oktober ein Mountainbike-Trailcenter aus dem Fussballfeld zu machen. «Wir sind schon seit längerem dran, die öffentlich zugängliche Sportinfrastruktur punktuell zu erweitern», sagt Thomas Beugger, Leiter des Sportamts Baselland. Das Sportamt ist zusammen mit der Gemeinde Aesch Initiator des Trailcenters Aesch und auch in der Betriebskommission vertreten.

Das 2020 im bündnerischen Thusis eröffnete Mountainbike-Trailcenter sei der Auslöser gewesen, eine solche Anlage auch im Baselbiet zu erstellen. «Mit Aesch haben wir gleich eine Gemeinde gefunden, die uns dabei unterstützt hat», freut sich Beugger. Weitere beteiligte Partner sind Trailnet und Baselland Tourismus. «Die Menschen betreiben zunehmend Individualsport. Diesen Bereich haben wir in den letzten Jahren ausgebaut, hatten aber immer das Gefühl, es fehle noch etwas», führt Beugger weiter aus.


Niederschwelliger Zugang

«Wir bauen hier ein sogenanntes Skillcenter, eine Fahrtechnik-Anlage primär für Mountainbiker», erklärt René Schenker, Leiter von Trailnet Nordwestschweiz, das bereits den Gempen Nordtrail sowie den Arlesheimer Trail rea­lisiert hat. «Das Trailcenter wird aus fertigen Grundlagen zusammengestellt, welche von der Allegra Trails GmbH entworfen wurden und die auch das Aescher Trailcenter erstellen wird.» Diese Grundlagen beinhalten eine Laufrad Trail Runde, eine Haupt-Trail-Runde mit Optionen, eine Balance Zone, einen Stein- und Stufentrail sowie einen Spitzkehrentrail. «Die ganze Anlage beinhaltet verschiedene Schwierigkeitsgrade, die mit farbigen Linien ausgezeichnet sind, von grün (einfach) bis violett (sehr schwierig)», führt Schenker aus. Dabei überfahren die Biker Steinplatten, Wurzeln und Baumstämme, wie in der Natur auch.

«Die Anlage ermöglicht der Moun­tainbike-Community einen sehr niederschwelligen Zugang zur Mountainbike-Infrastruktur hier in der Region», so Kevin Suhr, stellvertretender Leiter von Trailnet Nordwestschweiz. «Zu den Trails geht es mehrere Höhenmeter hoch, hier lässt sich von überall her hinfahren, um Fähigkeiten zu üben, die sich dann wieder auf den Trails und Pumptracks in der Region einsetzen lassen.»


Pioniere im Flachland

Bei den Beteiligten des Spatenstichs am Mittwochmorgen war durchaus ein gewisser Stolz zu bemerken, handelt es sich doch beim Aescher Trailcenter um die erst dritte Anlage dieser Art in der Schweiz. «Wir freuen uns sehr, denn es ist genau das, was wir haben wollten, und zumindest im Flachland sind wir damit Pioniere», sagte Stephan Hohl, Gemeinderat und Vizepräsident Aesch.

Noch ein anderer Aspekt soll das Trailcenter in Aesch auszeichnen, nämlich der von Nachhaltigkeit und Bio­diversität. «Die Struktur- und Materialvielfalt sowie der Nutzungsdruck einer solchen Anlage bieten geeignete Rahmenbedingungen für einen vielfältigen Lebensraum und somit auch für mehr Artenvielfalt», heisst es in einem Papier der beauftragten pg landschaften GmbH. Während das Trailcenter durch Kanton und Sponsoringkonzept finanziert ist und realisiert werden kann, gibt es bei der Biodiversität noch Spielraum. «Damit wir möglichst viel machen können, suchen wir noch Gönnerinnen und Gönner, etwa für einen Stein, einen Baum oder einen Fels», ergänzt Stephan Hohl.

Mehr Infos: www.trailcenter-aesch.ch

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