Mehr als nur Fussball

Bereits zum 25. Mal begeisterte die Fussballschule Aesch vergangene Woche Kinder, Jugendliche und Eltern.

Die Begeisterung für Fussball teilen: Die Teilnehmenden lernen neben dem Umgang mit dem Ball auch den respektvollen Umgang mit ihren Mitspielerinnen und Mitspielern.  Foto: Tobias Gfeller
Die Begeisterung für Fussball teilen: Die Teilnehmenden lernen neben dem Umgang mit dem Ball auch den respektvollen Umgang mit ihren Mitspielerinnen und Mitspielern. Foto: Tobias Gfeller

Es ist Mittwochmorgen, 8.30 Uhr, eine Regenfront zieht gerade über das Birseck. Steve Bourquin trommelt das Trainerteam zusammen und macht klar: «Beim ersten Blitz brechen wir ab.» Er als OK-Präsident hat zusammen mit den 47 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern die Verantwortung über 150 Kinder und Jugendliche. Sicherheit geht vor. Bereits am Dienstagnachmittag wurden wegen eines Gewitters alle ins Trockene beordert. Doch Regen alleine hält niemanden vom Fussballspielen ab. «Regen macht schön», begrüsst Bourquin die Kinder um 9 Uhr im Zelt. Deren Rückmeldung ist auch ohne Worte zu verstehen. Ein leichtes Nicken, ein Lachen und vor allem leuchtende Augen machen deutlich: «Wir sind motiviert, auch wenn wir nass werden.»
Es ist dieser augenscheinliche Spirit, die gemeinsame Begeisterung für Fussball und das Zusammensein, die die Fussballschule Aesch seit 25 Jahren ausmacht. Das Grundkonzept ist stets das gleiche geblieben, verrät Steve Bourquin: «Eine Woche Spass haben.»


Vorgelebte Werte

Die Fussballschule sei aber weit mehr als nur Fussball, stellt der OK-Präsident klar. «Es geht um gegenseitigen Respekt, Rücksichtnahme und Toleranz.» Die Vielfalt wird gelebt. «Es sind langjährige Fussballer dabei, solche, die noch nie lizenziert Fussball gespielt haben, Buben und Mädchen und auch ein Jugendlicher mit Trisomie 21», erklärt Bourquin. «Ohne gegenseitige Rücksichtnahme würde es nicht funktionieren.» Nina Theiler, deren beide Buben bereits seit zwei respektive vier Jahren an der Aescher Fussballschule teilnehmen, begrüsst die im Camp gelebten Werte. «Es sind Eigenschaften, die uns auch als Eltern wichtig sind.» Seit nunmehr vier Jahren richtet die Familie Theiler ihre Sommerferien nach der Fussballschule aus. «Jedes Jahr ein Muss», sagt Nina Theiler lachend. Sie spüre täglich die Begeisterung ihrer Jungs. «Die Stimmung in der Fussballschule ist spürbar gut und das Trainerteam relativ konstant, was für die Kinder und Jugendlichen natürlich toll ist.» Für sie ist klar: «Wenn es die Fussballschule auch 2020 gibt, sind meine Buben natürlich wieder dabei.»


Spätere Anmeldungen

Längst nicht mehr alle entscheiden sich so frühzeitig für eine Teilnahme, betont Steve Bourquin. «Die Eltern lassen sich heute für die Anmeldung mehr Zeit, was die Planung und vor allem die Bestellung des nötigen Materials schwieriger macht.» In diesem Jahr erhielten sämtliche Kinder und Jugendliche ein spezielles Jubiläumsshirt als Trainingsoutfit. Seit fünf Jahren im Organisationskomitee und vor 25 Jahren noch als Trainer dabei ist Steffi Krieg. Die Arbeit mit Kindern fasziniere ihn noch immer. «Es sind die leuchtenden Augen, die es täglich ausmachen, auf den Löhrenacker zu kommen.» Es gehe darum, den Kindern und Jugendlichen eine tolle Woche zu ermöglichen und zusammen Spass zu haben. Jeweils am Nachmittag amtete Steffi Krieg als Speaker bei der simulierten Weltmeisterschaft. Die Resultate werden fein säuberlich auf dem Plakat beim Clubhaus notiert. Es gehört zur morgendlichen Pflicht der Kinder und Jugendlichen, die Resultate des Vortags zu studieren. Den Eltern wie Nina Theiler werden dann auch die besonderen Erfolgserlebnisse geschildert. Die Begeisterung ist spürbar – auf und neben dem Platz.

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