Mehr als eine «Glungge»

Mit einem Weiher beim Gartenbad sorgt die Gemeinde Aesch für einen wichtigen Trittstein für die Natur im Siedlungs­gebiet. Die Anlage wird heute eingeweiht.

Noch kahl: Die Pfanzen um den Weiher werden in den kommenden Wochen noch wachsen (Bild links). 
Der Natur- und Vogelschutzverein hat ein Schwalbenhotel aufgestellt (Bild rechts). Fotos: Tobias Gfeller

Noch kahl: Die Pfanzen um den Weiher werden in den kommenden Wochen noch wachsen (Bild links). Der Natur- und Vogelschutzverein hat ein Schwalbenhotel aufgestellt (Bild rechts). Fotos: Tobias Gfeller

Verweilen: Drei Parkplätze wurden aufgehoben, um hier einen Baum zu pflanzen 
und eine Sitzbank aufzustellen.

Verweilen: Drei Parkplätze wurden aufgehoben, um hier einen Baum zu pflanzen und eine Sitzbank aufzustellen.

Wo einst das heute nicht mehr gebrauchte Pumpwerk im Gwidem stand, sollen Insekten, Käfer, Spinnen, Eidechsen, Erdkröten, Bergmolche und Wasserfrösche in einem Weiher und dessen Umgebung einen neuen Lebensraum vorfinden. Das Gelände beim Gartenbad-Parkplatz befindet sich auf der Niederterrasse der Birs am Fusse des spornartigen langen Hanges. Dieser ist mit seinen Gehölzen, den markanten Eichen und den trockenwarmen Säumen und Ruderalfluren noch weitgehend naturnah geblieben.

Solche Flächen inmitten des Siedlungsgebiets seien für die Vernetzung natürlicher Lebensräume in der mit viel Natur umgebenen Gemeinde Aesch enorm wichtig, betont die zuständige Gemeinderätin Christine Koch (SP). Die Gemeinde setze sich für den Schutz wild lebender Arten und ­natürlicher Lebensräume ein, die zur Erhaltung der biologischen Vielfalt wie auch für die Lebensqualität von uns Menschen wichtig seien. Die Weiheranlage wird heute Donnerstag offiziell eingeweiht. Für die Bevölkerung werden um 17.45, 18.15 und 18.45 Uhr kurze Führungen mit anschliessendem Apéro angeboten.

Die Gemeinde Aesch steuerte selber 20000 Franken an die Gesamtkosten von 50000 Franken bei. Den Rest übernahm der Ökofonds von Primeo Energie. Die Anlage im Gwidem ist bewusst mit einem Zaun umgeben. Gemäss Christine Koch will die Gemeinde damit verhindern, dass dort schon bald eine Grillstelle entsteht oder nicht erwünschte Sachen deponiert werden. Dieser Platz soll der Natur gehören. Schulklassen soll die Anlage auf Wunsch aber offenstehen. Im unteren Bereich ist der Zaun feinmaschig, ­damit sich die Kröten, Molche und ­Frösche nicht in Richtung Strasse bewegen.

Schwalbenhotel mit optimalen Nistplätzen

Trotz Umzäunung ist Verweilen, Beobachten und genaues Hinhören erwünscht. Dafür wurde extra eine Terrasse aus Holz erstellt. Drei Parkplätze wurden aufgehoben, um einen Baum zu pflanzen und eine Sitzbank aufzustellen. Noch sehen der Weiher und die Umgebung so kurz nach der Erstellung aber relativ kahl aus. Das werde sich durch das Pflanzenwachstum schnell ändern, ist Koch überzeugt. Am Rande der Anlage wurde auf Initiative und dank grosszügiger Unterstützung des Natur- und Vogelschutzvereins Aesch-Pfeffingen ein Schwalbenhotel aufgestellt, in dem Vögel optimale Nistbedingungen vorfinden. Gleichzeitig zum Bau des Weihers wurde das «Bring-und-hol-Hüsli» auf dem Gartenbad-Parkplatz neu angestrichen. Das Angebot des kostenlosen Bringens und Holens von Gegenständen wird rege genutzt und von einer privaten Gruppe organisiert.

Neu: Informationstafeln für Aesch

Der Informations- und Aufklärungs­bedarf zum Thema der Biodiversität sei auch in Aesch nach wie vor sehr gross, findet Gemeinderätin Christine Koch. Aus diesem Grund wird hier im Gwidem auch der Prototyp der neuen Informa­tionstafeln für Biodiversität in Aesch ­aufgestellt. Bei der Gestaltung der neuen Tafeln hat sich die Gemeinde an die ­Empfehlungen des Bundesamts für Um-welt gehalten, damit ein möglichst hoher Wiedererkennungswert schweizweit sichergestellt werden kann.

Gerne nehme die Gemeinde Rückmeldungen und Inputs zu diesem Pro­totyp entgegen, damit diese für die ­weiteren Tafeln berücksichtigt werden können.

Weitere Artikel zu «Aesch/Pfeffingen», die sie interessieren könnten

Aesch/Pfeffingen18.12.2024

Biodiversität und Grossüberbauung – passt das zusammen?

Das neue Vivo-Areal erhält eine Zertifizierung der Stiftung Natur&Wirtschaft für die naturnahe Gestaltung der Aussenräume. Nun wurde die dazugehörige Infotafel…
Aesch/Pfeffingen11.12.2024

Kabelnetz-Verkauf schönt das Budget

Trotz eines relativ ausgeglichenen Budgets hat Pfeffingen hohe Kosten zu stemmen. Neben Fixkosten müssen etwa Investitionen in Heizung und …
Aesch/Pfeffingen11.12.2024

«Ich schaue schon, dass kein Geld verlocht wird»

An der Aescher Gmeini war der Jurist gefragt. Der Gemeinderat erhielt zudem ein «Geschenk» von Marianne Hollinger.