Mediation, Web-Aktivismus, Standaktion – jetzt reagiert die Schulleitung
Die Sekundarschule Aesch bereitet eine gross angelegte Umfrage zum «20-nach-acht»-Stundenplan vor. Allfällige Anpassungen werden frühestens im Januar wirksam.
Caspar Reimer
Die Leitung der Sekundarschule Aesch hat zusammen mit dem Sekundarschulrat am letzten Freitag allen Erziehungsberechtigten ihrer Schülerinnen und Schüler einen Brief verschickt. Darin erläutern Schulleiter Carol Rietsch und Schulratspräsidentin Astrid Marty das weitere Vorgehen zum kontrovers diskutierten Stundenplan. Laut dem Schreiben wird eine Befragung in Bezug auf «künftig geltende Eckwerte» zur Gestaltung des Stundenplans konzipiert.
Zuvor hatte der seit diesem Schuljahr geltende Stundenplan bei einem Teil der Eltern Unmut ausgelöst. Grund dafür war eine Verschiebung des allgemeinen Unterrichtsbeginns auf 8.20 Uhr. Eine Gruppe aus Eltern und Einzelpersonen wehrt sich seither mit ganzer Kraft gegen den neuen Stundenplan, insbesondere ist auch der Ärger über den für einige Klassen fehlenden freien Mittwochnachmittag gross. Gesprächsversuche zwischen Eltern, Schulleitung und Schulrat blieben erfolglos. Erst die Einbeziehung der Bildungsdirektorin Monica Gschwind durch eine Beschwerde der Eltern führte zu Eingeständnissen: «Wir haben die Tragweite, wie wichtig ein solcher freier Nachmittag für die Jugendlichen ist, unterschätzt», sagt Schulleiter Carol Rietsch gegenüber dem «Wochenblatt».
Neuer Stundenplan ab Januar 2017 möglich
Laut dem neusten Schreiben der Schulleitung soll noch vor den Herbstferien eine Begleitgruppe von Eltern und Lehrpersonen gebildet werden, welche die Fragen zum neuen Stundenplan erörtert. Zur Begleitgruppe gehören bereits drei Eltern. «Weitere sechs werden ausgelost. Je zwei aus Aesch, Pfeffingen und Duggingen», so die Schulleitung. Erziehungsberechtigte, die in der Gruppe dabei sein möchten, können sich noch bis morgen Freitag an die Schulleitung wenden. Aufgrund der erarbeiteten Fragen sollen bis zum Ende der ersten Novemberwoche Schüler klassenweise sowie Lehrpersonen und Erziehungsberechtigte online befragt werden. Danach werden die Resultate zusammengefasst und von Schülern sowie der Begleitgruppe ausgewertet. Ende November soll das Ergebnis bekannt gegeben werden. Weiter steht im Brief: «Die allfälligen Anpassungen an den Stundenplan werden mit Beginn des zweiten Semesters im Januar wirksam.»
Eltern bleiben aktiv
Das Einlenken der Schulleitung kam durch massiven Druck betroffener Eltern zustande. Diese haben in Eigenregie eine Online-Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, wie andere Eltern und Schüler über den neuen Stundenplan denken. Von 151 abgegebenen Voten zeigten sich 65 Prozent mit dem neuen Stundenplan nicht zufrieden. Weiter hatten Eltern eine Internetseite aufgeschaltet und eine Facebook-Gruppe gegründet, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Einige Kommentare auf dieser Facebook-Seite äusserten sich auch kritisch zum harschen Vorgehen der Stundenplan-Kritiker.
Am Donnerstag vergangener Woche kam es zudem in Anwesenheit eines kantonalen Mediators zu einem Gespräch zwischen Schulrat und einem Teil der betroffenen Elterngruppe, in dem über das weitere Vorgehen diskutiert wurde. Die Eltern ihrerseits luden den Schulrat zu einer Standaktion am Frischmarkt in Aesch am Samstag ein. Auch dort wurde unter der Bevölkerung eine Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse ins Netz gestellt wurden.
Ein Teil der Stundenplan-Kritiker will aber auch nach dem neusten Vorschlag der Schulleitung aktiv bleiben, so auch Patrick Walpen. Er kritisiert den Vorschlag der Schulleitung: «Das ist alles viel zu dünn, zu wenig konkret. Wir bleiben weiter aktiv.»
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