Löhrenacker wird endlich saniert – Photovoltaikanlage wird zurückgestellt

Aesch investiert 3,7 Millionen Franken für die Sanierung der Mehrzweckhalle Löhrenacker. Diskutiert wurde vor allem über die Realisierung der Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Blick in die Halle: So wird im Löhrenacker künftig Volleyball gespielt.  Visualisierung: ZVG
Blick in die Halle: So wird im Löhrenacker künftig Volleyball gespielt. Visualisierung: ZVG

Die Mehrzweckhalle Löhren-acker kann nun endlich saniert werden. Dafür genehmigte die Gemeindeversammlung am Dienstagabend einen Kredit von rund 3,7 Millionen Franken. Die Sanierung war unbestritten, die Versammlung stimmte einstimmig zu. Zu Diskussionen kam es aber trotzdem. Der Gemeinderat nahm die geplante Photovoltaikanlage für 250 000 Franken aus dem Gesamtkredit für die Sanierung. Über Jahre hinweg war sie als fester Bestandteil der Sanierung geplant. Dies sorgte bei der Gemeindekommission und insbesondere bei der SP für Unmut. Erstere stellte per präsidialen Stichentscheid durch Ernst Ruch (SP) den Antrag, die 250 000 doch noch zu bewilligen. Dem entgegnete Gemeinderätin Eveline Sprecher (SP): «Die aktuell bezahlten vier Rappen pro Kilowattstunde aus der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) sind fast nichts. Auch der Gemeinderat will eine Photovoltaikanlage. Wir wollen aber warten, bis sich der Strommarkt in eine gute Richtung entwickelt.» Mit der Anmeldung bei der KEV gebe man aber ein Versprechen für die Anlage ab, betonte Sprecher.


Grosszügige Sanierung

Dem schlossen sich die bürgerlichen Redner im Plenum an. Paul Nicolet (CVP) wählte als Präsident der Rechnungsprüfungskommission harsche Worte für die Forderung von Links-Grün: «Ich bin entsetzt, dass die Gemeindekommission solch einen Antrag zum noch mehr Geldausgeben stellt. Wir brauchen das Geld für Anderes.» Die 3,7 Millionen Franken werden vielseitig investiert. Decke, Wände und der Hallenboden werden saniert oder komplett neu erstellt. Der Eingangsbereich wird mit einer kleinen Überdachung erweitert. Für die Sanierung der Küche zahlt Aesch 550000 Franken. Zu viel für SVP-Präsident Peter Lehner. Er scheiterte aber mit dem Antrag, die Ausgaben für die Küche auf 300000 Franken zu plafonieren.


Noch weniger Steuererträge

Die Aescher Jahresrechnung 2013 schliesst mit einem Verlust von einer Viertelmillion Franken. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von knapp 1,8 Millionen Franken. Die Sparmassnahmen in der Höhe von einer halben Million Franken zahlten sich aus. «Es ist nicht ganz so schlimm geworden, wie wir gemeint haben», sagte Finanzchef Andreas Spindler (SVP). Ein Buchgewinn aus einem Liegenschaftsverkauf über 340000 Franken «verschönerte» die Jahresrechnung zusätzlich.

Wiederum enttäuschten die Steuer-erträge. Jene der juristischen Personen gingen 2013 um 639000 Franken zurück, das sind 17,6 Prozent weniger als budgetiert und satte 35 Prozent weniger gegenüber 2012. «Aufgrund von Veränderungen bei Unternehmungen müssen wir auch künftig mit weniger Steuereinnahmen als 2012 rechnen», betonte Spindler. Bei den natürlichen Personen machte sich die nationale Erbschaftsinitiative bemerkbar, glaubt der Finanzchef. Vermögen würden in andere, steuergünstigere Gemeinden und Kantone transferiert. In Aesch steht der Steuerfuss bei 56 Prozent. Vom kantonalen Finanzausgleich erhält Aesch für das Jahr 2013 statt der budgetierten 614000 lediglich 340000 Franken.

SP will Wohnungsmix in Aesch verbessern
Die Aescher Sozialdemokraten um Präsidentin Christine Koch verlangen vom Gemeinderat in zwei Anträgen eine stärkere Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus in Form von Wohngenossenschaften und Stiftungen. «In den letzten Jahren gab es ausschliesslich grosszügige und teurere Wohnungen. Diese sind zwar gut, doch braucht es auch Wohnraum für Junge sowie für alleinstehende Senioren», so die Landrätin. Die SP fordert einen grösseren Wohnungsmix – darunter auch mehr hindernisfreien Wohnraum. Das soll über Quartierpläne gesetzlich verankert werden. Der Baselbieter Co-Präsident der Juso, Jan Kirchmayr, meinte gar, dass junge Menschen in Aesch fast keine Chance mehr hätten, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

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