Licht für besseres Lernen

Die Pfeffingerin Fränzi Ramseier finanziert mit ihrem Verein «secours# écoles» Solaranlagen auf Dorfschulen in Bur­kina Faso. Dabei bringt sie weit mehr als «nur» Licht ins Dunkel.

Hat Burkina Faso vor 13 Jahren kennengelernt: Fränzi Ramseier. Foto: Tobias Gfeller

Hat Burkina Faso vor 13 Jahren kennengelernt: Fränzi Ramseier. Foto: Tobias Gfeller

Schule in Sao: Lehrkräfte und Verantwortliche von Comes mit Fränzi Ramseier (3. v. l.). 
         
         
            Foto: zvg

Schule in Sao: Lehrkräfte und Verantwortliche von Comes mit Fränzi Ramseier (3. v. l.). Foto: zvg

Ausbildungsunterstützung: Fränzi Ramseier (Mitte) mit Lehrlingen der Schule Beogonéré und dem Team von Comes (Coopérative les Merveilles de L’Énergie Solaire). Foto: zvg

Ausbildungsunterstützung: Fränzi Ramseier (Mitte) mit Lehrlingen der Schule Beogonéré und dem Team von Comes (Coopérative les Merveilles de L’Énergie Solaire). Foto: zvg

Burkina Faso liegt in Afrika in der westlichen Sahelzone nördlich des Äquators. Täglich ist es bereits frühabends dunkel. Die Zeitspanne mit Licht ist gerade in ­abgelegenen Regionen kurz, weil es dort keine Stromversorgung gibt. Das brachte die Pfeffingerin Fränzi Ramseier auf die Idee, Schulen im Busch, die von der Regierung vernachlässigt werden, mit Solaranlagen auszurüsten, damit Strom produziert und damit für Licht gesorgt werden kann. Dafür gründete sie 2019 den Verein «secours#écoles», über den sie Spenden sammelt.

Bereits 13 Schulen im Gebiet Tchériba konnten dank dem Engagement von Fränzi Ramseier mit Solaranlagen ausgerüstet werden. Anfang Dezember war sie wieder in Burkina Faso. Es sei eine grosse Freude gewesen, zu sehen, was die Anlagen bewirken. «Es kann auch unterrichtet und gelernt werden, wenn es dunkel ist. Die Kinder können nach dem regulären Unterricht an der Schule Hausaufgaben machen und die Lehrpersonen abends vorbereiten.» Das Licht sorge dafür, dass die Sicht auf die Wandtafel immer optimal sei. Abends werden dank des Lichts Alphabetisierungskurse für Erwachsene angeboten. «Eine Frau kam auf mich zu und zeigte mir, was sie schon gelernt hat. Einfach wunderbar!», erzählt Fränzi Ramseier strahlend. Dank dem Licht werden die Schulen abends auch zu Treffpunkten, wenn die Dorfgemeinschaft etwas zu diskutieren hat. Mit dem Strom können auch Ventilatoren in den Schulzimmern betrieben werden, die bei Temperaturen von bis zu 45 Grad nötig sind. Schuldirektoren und Lehrkräfte hätten ihr berichtet, dass mit der neuen Infrastruktur der Schulbetrieb viel besser laufe. «Die Kinder sind konzentrierter und wacher, die Unterrichtsqualität sei gestiegen.»

Nachhaltiges Engagement

Dank der hohen Sonneneinstrahlung und der Batterien zur Speicherung erzielen die Sonnenkollektoren auf den Dächern der Schulen eine grosse Wirkung. Die Gelder des Vereins gehen an Coopéra-tive les Merveilles de L’Énergie Solaire (Comes), eine vor Ort ansässige Firma.

Comes installiert nicht nur die Solaranlagen, sondern bildet auch angehen-de Elektriker aus. So erzielen die Spenden aus der Region Basel eine doppelte Wirkung. «Mir ist die Nachhaltigkeit enorm wichtig», betont Fränzi Ramseier. «Einerseits sind Solaranlagen aufgrund ihrer Lebensdauer und ihrer Wirkungsweise nachhaltig, andererseits werden junge Menschen ausgebildet, und Comes kann auch andernorts wertvolle Dienste leisten.»

Hilfe ohne administrative Kosten

Die nächsten Schulen hat die Pfeffingerin bereits ausgesucht. Als pensionierte Kindergärtnerin liegt ihr der Bereich Bildung besonders am Herzen. Burkina Faso lernte sie vor über 13 Jahren lieben, als sie mit dem ehemaligen Aescher Gemeindepräsidenten Cyrill Thummel, der sich über Jahre karitativ engagierte, erstmals nach Westafrika reiste.

«Burkina Faso ist sehr arm, die Sicherheitslage in den letzten Jahren schwierig», erklärt Fränzi Ramseier. Als umso wichtiger empfindet die Pfeffingerin ihr Engagement. Dafür absolvierte sie vor Jahren am Swiss Tropical and Public ­Health Institute (ehemals Tropeninstitut) ein Kurzstudium «Arbeiten und Leben in Entwicklungsländern». Für ihre Arbeit verspüre sie vor Ort stets sehr viel Dankbarkeit. Doch darum gehe es ihr nicht. «Bildung ist derart wichtig, dass es sich lohnt, sich dafür einzusetzen.» Sie ermutige die Ausgebildeten vor Ort auch, dass es sich lohne, dort zu bleiben, ihr Wissen einzusetzen und weiterzugeben.

Wichtig ist Fränzi Ramseier, zu betonen, dass ihr Verein keine administrativen Kosten aufweise und sie ihre Reisen immer privat finanziere. Ihr Mann Philipp unterstütze sie als privates Engagement in administrativen Belangen. «Alle Spendengelder gehen direkt in die Projekte. Mir ist das Vertrauen der Spenderinnen und der Spender sowie mein Vertrauen in die Menschen in Burkina Faso von grösster Bedeutung.»

www.secoursecoles.ch

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