Kompostieren: Auf die richtige Mischung kommts an

«Kompostieren lohnt sich immer», sagt Kompostberater Erich Wyss und zeigte, wie leicht man auch auf einem Balkon aus Gemüse und Häcksel neue Erde gewinnt.

Kreislauf: Lauschige Kompost-Ecke in naturnahem Garten.  Foto: Edmondo Savoldelli
Kreislauf: Lauschige Kompost-Ecke in naturnahem Garten. Foto: Edmondo Savoldelli

Bea Asper

S stinkt nit und isch gar nit gruusig, drum merk dir das, es ist ganz
liicht, jede chas und es macht vill Spass: Komposcht, Komposcht, chumm mach au mit», singen die Kinder in den Kindergärten von Aesch und fragen, ob die Erwachsenen mitmachen. Es gebe sehr gute Vorbilder, weiss Kompostberater Erich Wyss und verweist auf die vielen Gemeinschaftskompostanlagen, die engagierte Einwohnerinnen und Einwohner von Aesch und Pfeffingen pflegen und hegen.

Um weitere Erwachsene für das Kompostieren zu gewinnen, lud Wyss letzten Samstagmorgen beim Kindergarten Stein zu einem Kompostierkurs ein und freute sich über das Interesse einiger Hausbesitzer und Wohnungsmieter. «Kompostieren lohnt sich immer», betonte Wyss. «Auch bei kleinem und kleinstem Platzangebot bei Mehrfamilienhäusern und in Siedlungen oder auf dem Balkon ist das Recycling von organischen Abfällen an Ort und Stelle möglich.» Dadurch spare man Abfallgebühren und könne besten Humus für Garten-, Balkon- und Zimmerpflanzen herstellen.

Kompost ist das «Zusammengesetzte»
Zusammen untersuchten die Kursteilnehmenden den Kompost des Kindergartens Stein. Wyss zeigte Tipps und Tricks, wie man mit gemahlenem Stein schlechte Gerüche vermindern und mit Häckselgut die Struktur verbessern kann. «Woran erkennt man, ob die Umwandlung abgeschlossen ist? Kann ich die Erde sofort verwenden oder sollte ich sie noch zugedeckt neben dem Kompost stehen lassen?», waren die Fragen. Wenn man den Kompost immer wieder umschichte und sich damit auseinandersetze, werde man ein Gefühl dafür entwickeln, wann die Prozesse abgeschlossen seien. Das Gemisch dürfe nicht zu nass sein, weder zu heiss noch zu kalt, sodass sich die Mikroben wohlfühlen. Lasse sich die Erde gut sieben und riecht sie gut, dann könne man sie verwenden. «Je frischer, desto höher ist der Gehalt an Mineralstoffen», erläuterte der Kursleiter.

Wyss griff in den Komposthaufen und untersuchte das braune Gemisch auf seiner Handfläche. Die Augen der Kursteilnehmenden fokussierten die kleinen Krabbeltierchen. «Dass die zum Leben dazu gehören, und eben wie man aus Abfall Erde gewinnen kann, das lernen die Kinder im Kindergarten …», sagte Wyss schmunzelnd. Entscheidend sei die Mischung. «Kompost, das bedeute das ‹Zusammengesetzte›», meinte Wyss. «Wichtig ist, dass nicht nur Obst- und Gemüsereste in den Komposteimer wandern, sondern auch gehäckselter Baum- und Strauchschnitt für die nötige lockere, luftige Struktur und etwas Steinmahlgut.» Beim Rasenschnitt sei Vorsicht geboten mit der Menge. Zu viel auf einmal führe zu geruchsstarken Gärprozessen, wie er es schon einige Male erlebte, als er von Gartenbesitzern um Rat gebeten worden sei.

Angeregt unterhielten sich die Kursteilnehmenden über die Grösse und die Vor- und Nachteile der in Läden erhältlichen Kompostbehälter. Bestückt mit Infobroschüren, machten sich die Erwachsenen auf den Heimweg. In Gedanken ein Liedchen singend: «Komposchtiere lit im Trend, recycle isch modern, drum fang hüt a, probiers emol …» (Text und Musik von Peter Spinnler).

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