Klares Ja zum grossen Schulhauswurf
Der Souverän bewilligte mit einem deutlichen Mehr den Planungskredit von 510 000 Franken für einen Schulhausneubau.
Ku tschi tschi». Nach diesem Kinder-Tanzspiel ist das Schulhausprojekt vom Basler Architekturbüro Brandenberger Kloter benannt, das am Dienstag im Zentrum der Pfeffinger Gemeindeversammlung stand. Eine Jury hatte das Projekt aus zehn Wettbewerbseingaben einstimmig zum Sieger gekürt – das überzeugendste Projekt war «Ku tschi tschi» auch in den Augen des Gemeinderats, der dem Souverän einen Planungskredit von 510 000 Franken vorlegte. Umfangreichen Abklärungen hätten ergeben, dass Pfeffingen ein neues Schulhaus brauche. Zum einen muss man den kantonalen Anforderungen gerecht werden (Harmos: 6. Klasse und Gruppenräume), zum andern soll Raum für den Mittagstisch und für die nachschulische Betreuung geschaffen werden, aber auch für die Weiterführung des Angebots «Kinderspielgruppe» sowie für die Pfadfinderabteilung. Der Neubau wird das «grösste Einzelprojekt in der jüngeren Geschichte unserer Gemeinde sein», sagte Gemeindepräsidentin Maya Greuter. Es geht um ein Investitionsvolumen von 6,9 Millionen Franken. Wichtig sei jetzt eine sehr sorgfältige Projektierung, unterstrich Bildungschef Sven Stohler.
«Luxus-Version»
Aus dem Plenum kam der Vorwurf, es handle sich um eine Luxus-Version und man fragte sich, ob es für die Kinderspielgruppe und die Pfadi nicht andere Lösungen gebe. «Vor einem Jahr war die Rede von einem Investitionsvolumen von 4 Millionen Franken», gaben Stimmberechtigte zu bedenken.
Damals, so stellte Greuter klar, sei der Gemeinderat auch von weniger Raumvolumen ausgegangen und habe dann von der Gemeindeversammlung den Auftrag erhalten, das neue Gebäude multifunktional zu gestalten und allen Kindern und Jugendlichen Platz einzuräumen. Die Kosten- und Finanzentwicklung beschäftigte die Versammlung. Man erinnerte daran, dass vor einem halben Jahr eine Steuererhöhung zur Diskussion stand. Man sei nicht gegen das Schulprojekt, erwarte aber vom Gemeinderat bei der weiteren Planung eine klare Finanzstrategie, die auch die Unterhaltskosten aufzeige.
«Jetzt nicht knausern»
Schulratpräsident Hans Ruppanner entgegnete, man soll jetzt nicht knausern. Er appellierte an die Weitsicht, wie sie Pfeffingen beim letzten Schulhausneubau gezeigt hätte. Das damalige Gross-Projekt sei sehr hinterfragt worden und habe sich dann hundert Jahre bewährt. Steigende Schülerzahlen machten klar, dass Pfeffingen ein neues Schulhaus brauche. Pfadfinder baten die Versammlung, nicht nur an einen tiefen Steuersatz zu denken, sondern auch an eine lebendige Gemeinde, die der Jugendarbeit ihre Wertschätzung entgegenbringe. In der Abstimmung überwog das Vertrauen in die Behörden. Anträge, der Planungskredit soll nur bewilligt werden mit der Auflage eines Kostendachs von 7 Millionen Franken oder gar den Planungskredit zurückzuweisen, wurden klar abgelehnt. Mit 80 zu 11 Stimmen sagten die Pfeffinger Ja zum gemeinderätlichen Antrag, den Planungskredit von 510 000 Franken zu bewilligen.
Gewinn statt Verlust
Der Gemeinderat hatte für das vergangene Jahr einen Aufwandüberschuss von 335 900 Franken budgetiert. Die Rechnung 2013 weist einen Ertragsüberschuss von 469 283 Franken auf. Dies sei vor allem auf eine Zunahme der Steuereinnahmen um 671 817 Franken zurückzuführen, hervorgerufen durch überdurchschnittliche Einnahmen aus Kapitalabfindungen, erklärte Finanzchef Ruben Perren. Ausserdem sei der zu leistende Beitrag in den Finanzausgleich um 37 839 Franken tiefer ausgefallen als angenommen. Der Ertragsüberschuss wird verwendet für die Vorfinanzierung «Neubau Schulhaus». Das Eigenkapital der Gemeinde steigt auf 6,951 Millionen Franken. Die Rechnung wurde genehmigt bei zwei Enthaltungen.
Unbestritten war die Mutation des Quartierplans «Mettliweg». Das Neubauprojekt wurde diskussionslos bewilligt. Mit den grossen Wohneinheiten dürfe sich Pfeffingen freuen auf neue Steuerzahler, versprechen die Planer.