Keine Lohneinbussen fürs Personal der Gemeinde – Hallenbad wird saniert
Die Aescher Angestellten sind von der Lohnsenkung des Kantons nicht betroffen. Die Gemeindeversammlung genehmigte dafür eine Teilrevision des Personalreglements.
Tobias Gfeller
Während Jahren veränderten sich die Löhne der Aescher Gemeindeangestellten, wenn sich die Saläre der Kantonsangestellten veränderten. Dies ist ab 1. Januar 2016 nicht mehr der Fall. Die Gemeindeversammlung genehmigte vergangene Woche die Loslösung von der kantonalen Lohnstruktur mit 65 zu 31 Stimmen deutlich. Somit sind die Aescher Gemeindeangestellten von der Lohnsenkung der Kantonsangestellten um einen Prozentpunkt nicht betroffen. Damit hätte die Gemeinde rund 73 000 Franken eingespart. Der Antrag war umstritten. Nur die SP stellte sich kompromisslos dahinter. «Wir brauchen motivierte Angestellte, um die strengen Budgetvorgaben umsetzen zu können», meinte Jan Kirchmayr. Und diese strengen Budgetvorgaben sind die Strategie, die der Gemeinderat auch in Zukunft fahren will. «Wir sind für strenge Budgetvorgaben und eine eiserne Budgetdisziplin», erklärte Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger (FDP).
Lohnsenkung für Lehrkräfte
Im Landrat stimmte Hollinger als FDP-Vertreterin für die Lohnsenkung beim Kantonspersonal. Dies deshalb, weil im Kanton die «Finanzlage erwiesenermassen desolat ist und ein umfassendes Sparpaket mit 132 Massnahmen über alle Direktionen geschnürt wurde». Beides sei in Aesch nicht der Fall. «Wir verfolgen die eingeschlagene Strategie weiter und planen kein Sparpaket», stellte Hollinger klar. Kritik kam von der CVP und SVP, die nicht goutierten, dass sich Aesch ausgerechnet dann vom Kanton loskoppelt, wenn es für die eigenen Angestellten ungemütlich wird. Die FDP stand hinter Hollinger und der Teilrevision des Personalreglements. Vor allem die Unternehmer in der Partei, Stephan Hohl etwa, argumentierten, dass Lohnsenkungen demotivierend wirken. FDP-Präsident Cristian Manganiello liess aber durchblicken, dass er nicht allen Ausführungen von Hollinger folgen konnte.
Nicht profitieren vom Entscheid können die Aescher Lehrkräfte von Kindergarten und Primarschule. Sie werden zwar von der Gemeinde bezahlt, sind aber beim Kanton angestellt und so von der Lohnsenkung betroffen. Eine Intervention von Hollinger beim Regierungsrat, deren Löhne nicht zu senken, blieb erfolglos.
Mehr Steuereinnahmen erwünscht
Erneut schreibt Aesch ein rotes Budget. Der Gemeinderat plant für das kommende Jahr bei einem Gesamtaufwand von knapp 41,9 Millionen Franken mit einem Verlust von rund einer Viertelmillion Franken. «Es kommen weitere Kosten auf uns zu und die Verbesserungen auf der Einnahmeseite sind weniger hoch als erhofft», sagte Finanzchef Andreas Spindler (SVP).
Sorgen bereitet dem Gemeinderat der aktuell tiefe Selbstfinanzierungsgrad. Der Gemeinderat habe sich vorgenommen, im ersten Quartal 2016 nochmals über das Budget zu schauen und zu analysieren, welche Ausgaben wirklich zwingend sind. Die mahnenden Worte wiederholte Paul Nicolet (CVP) als Präsident der Rechnungsprüfungskommission. Mit Blick auf den Finanzplan bis 2020 sieht die Nicolet schwierige Zeiten auf Aesch zukommen. «Sämtliche Abschlüsse sind negativ. Die Schulden werden in den nächsten Jahren bis auf 21 Millionen Franken ansteigen.» Der Steuersatz für natürliche Personen verbleibt bei 56 Prozent.
Hallenbad-Kredit unbestritten
Unumstritten war die Teilsanierung des Hallenbads im Schützenmattschulhaus. Die genehmigten 700 000 Franken dienen im Sommer dazu, die marode Wasseraufbereitung instand zu setzen. Weil diese nicht optimal funktioniert, bleibt momentan die Schwimmhalle übers Wochenende geschlossen, um das Wasser zu reinigen. Mit der Sanierung können Kosten für die Wasseraufbereitung gespart und die Verfügbarkeit der Schwimmhalle erhöht werden. Die Sanierung der Wasseraufbereitung ist der erste Schritt in der Gesamtsanierung der Schwimmhalle.