In sechs Jahren die Feuerwehr Klus in die Zukunft führen
Der Pfeffinger Marco Hunziker ist seit dem 1. Januar neuer Kommandant der Feuerwehr Klus. Die nachhaltige Personalführung steht im Zentrum seiner Amtszeit.
Tobias Gfeller
Während über einem Jahrzehnt lang war Marco Hunziker stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Aesch/Klus. Eine lange Zeit, während der der heute 44-jährige Pfeffinger vor allem zuständig für die Aus- und Weiterbildung des Kaders war. Hunziker gibt unumwunden zu, dass er sich schon Gedanken machte, ob er über das Pflichtalter 42 weitermachen möchte. «Ich konnte mich voll und ganz mit der Rolle als stellvertretender Kommandant identifizieren. Aber nach so vielen Jahren in der gleichen Position kommst du schon in einen Trott, wo du schon alles gemacht hast und sich nicht mehr viel Neues ergibt. Das kann schon mal an der Motivation nagen.» Doch die Leidenschaft für die Feuerwehr war bei Marco Hunziker stets zu gross, um wirklich an einen Abschied zu denken.
Vorgänger Martin Karrer hat als Kommandant eine Ära geprägt. Dies wird Marco Hunziker nicht tun können. Noch sechs Jahre bleiben ihm, bis er Altershalber aus der Feuerwehr ausscheidet. Trotz dieser eher kurzen Zeit wird Hunziker mehr als ein «Übergangs-Kommandant» sein.
Nachfolger einarbeiten
Zu wichtig sind die Aufgaben, die er als oberster Feuerwehrmann von Aesch und Pfeffingen anpacken muss. Vom Feuerwehrrat hat er klare Aufträge erhalten: «Ich muss die Führungsebene der Feuerwehr Klus bereit für die Zukunft machen», erklärt Hunziker.
Seine Nachfolger stehen mit Andreas Gerber als künftigen Kommandanten und Thomas Bürkler als Stellvertreter bereits fest. «Ich muss sie an die Aufgabe heranführen», beschreibt Hunziker. Er werde immer mehr Aufgaben delegieren, um ihnen Verantwortung zu geben. Auch muss der neue Kommandant in den kommenden Jahren das neunköpfige Kommando verjüngen. «Momentan sind wir alle in einem sehr ähnlichen Alter. Es würde für die Feuerwehr gefährlich, wenn mehrere gleichzeitig aufhören.» Er habe bereits Personen auf der Mannschafsliste im Kopf, die nachrücken könnten.
«Feuerwehr ist sehr gut aufgestellt»
Als Kommandant wird Marco Hunziker nicht mehr nur interne Verantwortung übernehmen, sondern die Feuerwehr Klus auch nach aussen gegenüber Politik, Behörden, anderen Feuerwehren und nicht zuletzt gegenüber der Bevölkerung vertreten. Darauf freut sich der Hobby-Modellbauer. Die Feuerwehr Klus sieht Hunziker in einem sehr guten Zustand. «Personal-, material- und fahrzeugmässig sind wir sehr gut aufgestellt.» Bedarf sieht der neue Kommandant bei der Infrastruktur im Magazin. «Es stösst an seine Grenzen», sagt Hunziker klar. Dies habe auch eine kantonale Inspektion ergeben.
Per Zufall zur Feuerwehr
Mit Marco Hunziker übernimmt ein ruhiger Zeitgenosse das Kommando der Feuerwehr Klus. «Ich werde selten impulsiv. Es muss schon etwas Gravierendes passieren, dass ich laut werde.» Dies könnte passieren, wenn es bei der Spinnerei Streiff beim Bahnhof Aesch brennt. Das ist das Worstcase-Szenario von Kommandant Hunziker. «Wir wissen nicht genau, was sich dort unten alles befindet. Ein Brand könnte Folgen haben wie vor Jahren in Grellingen, als es im Industriegebiet Büttenen lichterloh brannte.»
1994 stiess Marco Hunziker eher zufällig zur Feuerwehr Aesch. «Ich interessierte mich damals mehr für Fussball. Kollegen bei der Feuerwehr überredeten mich aber, in die Feuerwehr einzutreten.» Das Feuer habe ihn sprichwörtlich gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen. Und das ist auch gut so. Denn diese Leidenschaft braucht es als oberster Feuerwehrmann von Aesch und Pfeffingen.