In heimeligem Kreise

Zum 731. «Geburtstag» der Schweiz hatten sich mehr Menschen auf dem Mühleplatz eingefunden als vor der Coronakrise. Nach der Ansprache von ­Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher gab es eine Riesenparty.

Kein Mucks: Wenn die Gemeindepräsidentin spricht, hört Aesch zu.

Kein Mucks: Wenn die Gemeindepräsidentin spricht, hört Aesch zu.

Full House: Mittendrin der Musikverein Aesch unter dem Dirigat von Noah Eiermann. Fotos: Thomas Brunnschweiler

Full House: Mittendrin der Musikverein Aesch unter dem Dirigat von Noah Eiermann. Fotos: Thomas Brunnschweiler

Da greift man gerne zu: Claude Meyer verteilt die 1.-August-Weggli an Kinder und Junggebliebene.

Da greift man gerne zu: Claude Meyer verteilt die 1.-August-Weggli an Kinder und Junggebliebene.

Bereits um 17.30 Uhr eröffneten die Schloss-Buam den musikalischen Reigen zum Nationalfeiertag. Die Servierenden hatten alle Hände voll zu tun. Durch die Anordnung der Zelte, der Bühne und der Fassade des Gasthofs ergibt sich in Aesch stets ein heimeliger Kreis, in welchem auch Nicht-Aescher willkommen sind. Überhaupt geht es in Aesch bigott dörflicher und familiärer her und zu als in anderen Gemeinden. Man kennt und grüsst sich, es wird auf die Schultern geklopft; kurz: man fühlt sich hier zu Hause. Um halb acht begrüsste der Zeremonienmeister Rolf Blatter die Gäste und nannte die Einladenden: Einwohnergemeinde, Bürgergemeinde, die Zunft zu Wein- und Herbergsleuten und den Gasthof Mühle. Der Musikverein Aesch eröffnete die 1.-August-Feier mit einer Abfolge von bekannten Melodien wie «Biene Maja» oder «Let It Be». Dirigent Noah Eiermann hielt das Ensemble auf Trab, und der 84-jährige Max Häring spielte Klarinette, als wäre er noch so jung wie seine vier Kolleginnen.

Prägnante Rede ...

Das Glockengeläut um 20 Uhr musste ausfallen, da ein Blitz in den Kirchturm der katholischen Kirche eingeschlagen hatte. So erhob sich das Festpublikum zur Nationalhymne und sang alle vier Strophen unter der Begleitung des Musikvereins. Danach griff Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher zum Mikrofon und hielt eine kurze, gehaltvolle Ansprache, bei der es im Rund ruhig blieb, was keine Selbstverständlichkeit mehr ist. «Ich bin keine Entertainerin und auch nicht besonders witzig», sagte sie, «also muss es ein Thema sein, das mich bewegt, betroffen macht, und etwas, worauf ich stolz bin.» Sie ging auf die Ängste und Einschränkungen rund um Corona ein und erklärte, es habe sich trotz allem etwas Wunderbares entwickelt: «Man hat angefangen, sich um andere zu sorgen – man sorgte sich um Nachbarn, Freunde, Verwandte und Bekannte.» Das habe gezeigt, dass es in einer solchen Lage möglich sei, der Solidarität und der Empathie Platz zu geben.

Eveline Sprecher erwähnte die zweite Solidaritätswelle angesichts des Ukrainekriegs. «Uns allen ist die Krise in der Ukraine sehr nahegegangen.» Es habe sie «unglaublich stolz gemacht, zu sehen, wozu wir fähig sind, wenn es notwendig ist». Sie erwähnte auch die Tour de Suisse in Aesch. Sie sei glücklich, Schweizerin zu sein, noch glücklicher, Aescherin zu sein und hier Gemeindepräsidentin sein zu dürfen.

… und beste Unterhaltung

Dem vielfach ausgezeichneten 26-jährigen Alleinunterhalter Sven Tangl gelang es, die Festhütte in einen überschwappenden Hexenkessel zu verwandeln. Viele liessen ihre Hemmungen fallen und wippten zu den meist bekannten Hits mit oder schunkelten auf ihren Bänken. ­Danach übernahmen nochmals die Schloss-Buam bis Mitternacht. Eine tolle 1.-August-Feier!

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