Im Winter steil hinauf

Der 28-jährige Lars Gross betreibt seit 2007 in Aesch selbstständig den Wintersportladen «Steilhang-Sport». Mit viel Elan versucht er, durch eine wirtschaftlich schwierige Zeit zu kommen.

Mag Steilhänge: Lars Gross beim Präparieren eines Snowboards in seiner Werkstatt. Foto: Tobias Gfeller
Mag Steilhänge: Lars Gross beim Präparieren eines Snowboards in seiner Werkstatt. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Kurz vor Weihnachten ist er doch noch gefallen, der erste Schnee in diesem Winter. Für Lars Gross, Besitzer des Sportladens «Steilhang» an der Bahnhofsstrasse in Aesch, ein Segen. Den schlechten Saisonstart konnte er so einigermassen auffangen. «Das Minus im Vergleich zum Vorjahr beträgt jetzt noch rund zwölf Prozent», zieht Gross zum Jahreswechsel eine erste Saison-Zwischenbilanz. Der Winterstart stand für ihn unter keinem guten Stern.

Der erste Schnee und tiefe Temperaturen liessen lange auf sich warten, der starke Franken und eine schwache Konsumstimmung machten dem «Steilhang-Sport» zu schaffen. Doch der Spiess drehte sich mit der Berichterstattung über den starken Schneefall in den Bergen. «Die gestiegene Wintersportstimmung habe ich zu spüren bekommen – und natürlich das Weihnachtsgeld meiner jungen Kunden», fügt Gross mit einem Schmunzeln an.

Service für Grosskunden

Lars Gross ist seit 2007 selbstständig. Damals erfüllte er sich seinen Traum vom eigenen Laden. Über einen Umweg verschlug es den damals in Münchenstein Wohnende nach Aesch als Untermieter vom Gisiger Sport. Er hat sich auf den Verkauf von Snowboards und Freestyle Skiern spezialisiert. Er bezeichnet sein Geschäft als «Szeneladen, der ein breites Angebot an Waren für Jung und Alt hat.» So kämen immer mehr Eltern seiner eigentlich jungen Kundschaft vorbei, um sich mit Wintersportartikeln einzudecken. Seine Stärken seien seine Flexibilität als Selbstständiger, durch die er auch spezielle Wünsche und Bestellungen erfüllen könne. Viele seiner Kunden kommen aus dem Laufental. Gross ist überzeugt, dass seine persönliche Bedienung und sein handgemachter Service geschätzt werden.

Einen Grossteil seiner Arbeitszeit verbringt Gross im Serviceraum. «Während einer guten Wintersaison mache ich bis zu 1500 Ski- und Snowboardservices.» Seit dem Krisenjahr 2008 erledigt er diese Handarbeit, die er neben dem Verkauf nicht missen möchte, auch für Grosskunden aus der Region. Er habe sich überlegt, wie er den Rücklauf im Verkauf auffangen könnte. So kam er auf die Idee, für grössere Anbieter, zum Beispiel für das Athleticum oder den Sport Look in Reinach, den Service zu machen.

Wenig Laufkundschaft

Gross öffnet den «Steilhang» jeweils von September bis Ende April. Er hat sich komplett dem Wintersport verschrieben. In den Sommermonaten jobbt er bei seinem Bruder im Malergeschäft. Den Drang nach Selbstständigkeit habe er in die Wiege gelegt bekommen. «Schon meine beiden Grossväter hatten eigene Geschäfte.»

In die nahe Zukunft blickt er trotz aktuellen Schwierigkeiten optimistisch. «Irgendwann in zentralerer Lage», wünscht er sich seinen Laden. «Ich habe hier sehr wenig Laufkundschaft.» Viele seiner Kunden kommen extra aus dem Laufental nach Aesch, «weil diese grossen Wert auf einen guten Service und eine persönliche Bedienung legen.» Ein Bedürfnis, dem Gross mit viel Leidenschaft und Hingabe nachkommt.

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