«Ich verliere den Mut nicht»

Am kommenden Wochenende hätte Aesch mit dem Weihnachtsmarkt die Vorweihnachtszeit eingeläutet. OK-Chefin Isabelle Wipf vom Verein Attraktives Aesch will aber kein Trübsal blasen.

Vor einem Jahr war noch alles anders: Isabelle Wipf (l.) und Franziska Albrecht von «Attraktives Aesch» mit dem Samichlaus.   Foto: zVg
Vor einem Jahr war noch alles anders: Isabelle Wipf (l.) und Franziska Albrecht von «Attraktives Aesch» mit dem Samichlaus. Foto: zVg

Wochenblatt: Isabelle Wipf, der traditionelle Weihnachtsmarkt fällt in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer. Was geht Ihnen persönlich und ganz Aesch dadurch verloren?
Isabelle Wipf: Der Weihnachtsmarkt ist alljährlich ein grosser Treffpunkt von ganz Aesch und läutet die für die Läden im Dorf wichtige Vorweihnachtszeit ein. Viel schlimmer ist es aber für die Teilnehmenden mit ihren Ständen. Sie mussten sich so vorbereiten, als fände der Markt statt. Wir konnten erst am 2. November absagen, nachdem der Bundesrat die Corona-Massnahmen verschärft hatte, obwohl ein detailliertes Schutzkonzept mit Corona-Engeln, die zum Rechten geschaut hätten, ausgearbeitet wurde. Die Auflagen waren für uns aber nicht mehr umsetzbar. Die Teilnehmenden hatten schon das meiste produziert und sitzen nun auf ihren Waren fest – wie so oft in diesem für sie schwierigen Jahr.

Gibt es Alternativen – für die weihnachtsmarktliebenden Aescherinnen und Aescher und die Ausstellerinnen und Aussteller?
Wir haben in unseren Inseraten und auch im Internet dazu aufgerufen, dass man sich bei uns melden kann, wenn man einen Lieblingsstand hat und dort etwas kaufen möchte. Wir haben dadurch sechs Kontakte hergestellt. Alternativen für das Dorf können wir
leider nicht bieten. Wir haben schlichtweg nicht die Kapazitäten, um zum Beispiel jedes Wochenende bis kurz vor Weihnachten einzelne Stände aufzustellen. Etwas Weihnachtsmarktstimmung gibt es im Rahmen des samstäglichen Frischmarkts.

Die Generalversammlung im April, der Flohmarkt im Mai, der Vereinsanlass im Sommer und der Kunsthandwerkermarkt im September – fast sämtliche Anlässe des Attraktiven Aesch mussten heuer abgesagt werden. Ist das für den Verein, der sich derart stark über das soziale Zusammentreffen definiert, eine Gefahr?
Ich denke nicht. Alle wissen ja, weshalb diese Anlässe nicht stattfinden konnten, und sind selber zumeist zu Hause. Wir sind bereit, all diese Anlässe im kommenden Jahr durchzuführen.

Ist die Energie bei Ihnen als Vorstandsmitglied und Zuständige für die Veranstaltungen ungebremst vorhanden?
Auf jeden Fall, und nicht nur bei mir. Der Vorstand und sämtliche Mitglieder, die sich regelmässig im Verein Attraktives Aesch engagieren, sind für die Zukunft motiviert. Wir haben sogar im Vorstand Zuwachs erhalten. Schwieriger ist es eher, externe Teilnehmende für unsere Anlässe zu finden, weil wir halt auch nicht garantieren können, dass diese dann jeweils stattfinden. Ich verliere den Mut nicht, auch wenn ein Anlass im schlimmsten Fall sogar auf 2022 verschoben werden müsste.

Ihr Sohn Cyril ist neu der Kopf der Kulturnacht. Was können die Aescherinnen und Aescher Anfang Juli 2021 erwarten?
Seit vergangenem Sommer laufen die Planungen. Wir planen zurzeit, als gäbe es Corona nicht, und würden dann spontan Anpassungen vornehmen, wenn es nötig sein sollte. Neu wird der Kunsthandwerkermarkt, der abgesagt werden musste, in die Kulturnacht integriert. Aber nicht mit den bekannten Häuschen, sondern im Pfarreiheim und auch noch als Koffermarkt, damit die finanziellen Auswirkungen einer allfälligen Absage weniger gross wären. Wir sind jedenfalls gewillt, den Aescherinnen und Aeschern schon bald wieder unvergessliche Stunden zu bieten.

Möchten Sie auch bei Ihrem Lieblingsstand etwas kaufen? Melden Sie sich bei: isabelle.wipf@attraktivesaesch.ch

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