«Ich glaube gerne an mich selbst»

Der Pfeffinger Schwimmer Robin Yeboah gewann an den Schweizer Meisterschaften die Silbermedaille. Die Leistungskurve des 17-Jährigen zeigt steil nach oben.

Will in den USA durchstarten: Schwimmtalent Robin Yeboah. Foto: Tobias Gfeller
Will in den USA durchstarten: Schwimmtalent Robin Yeboah. Foto: Tobias Gfeller

Entspannt sitzt Robin Yeboah am Rande des noch gefüllten Schwimmbeckens im Gartenbad Eglisee im Kleinbasel. Später an diesem Abend wird er in der Tragballonhalle gleich nebenan zwischen 3000 und 4000 Meter schwimmen. «Ganz locker zum Entspannen», sagt der 17-Jährige. Es gehe darum, das Gefühl für das Wasser nicht zu verlieren, sich aber trotzdem erholen zu können. Nach dem Silbercoup in Uster am vorletzten Wochenende ist beim Pfeffinger in der Woche danach sportliche Ruhe angesagt. Bereits in der aktuellen Woche gibt Robin Yeboah wieder Vollgas. Es läuft bereits die Vorbereitung auf die Junioren-Europameisterschaften in Rom im Juli, für die sich Robin Yeboah überraschend früh qualifiziert hat, indem er die vorgegebenen Zeitlimiten unterbot.

Für Robin Yeboah läuft es sportlich zurzeit rund. Die Silbermedaille von Uster über 100 Meter Freistil war seine erste Einzelmedaille an Schweizer Meisterschaften der Elite. Eigentlich reiste er «nur» mit dem Ziel an, seine persönliche Bestzeit zu verbessern. «An eine Medaille dachte ich keineswegs», verrät der Pfeffinger.

Die persönliche Bestzeit unterbot er klar. Mehr noch: Er verpasste die Limiten über 50 und 100 Meter Freistil, um sich schon definitiv für das Nationalkader in der kommenden Saison zu qualifizieren, nur um vier beziehungsweise sechs Hundertstelsekunden. Eigentlich war erst für das jetzige Frühjahr geplant, die Limiten für die Junioren-EM zu unterbieten. Aber Robin Yeboahs Form ist in dieser Saison so gut, dass er dies bereits im Dezember schaffte. Die Formkurve zeigt steil nach oben. Der Fokus auf die Schwimmtechnik in den letzten Monaten zahlt sich immer mehr aus. Im Zentrum stand der Armzyklus; also dass er die Armbewegungen wirklich fertig macht, um die ganze Armlänge auszunutzen. Dadurch steigerte er die Effizienz, indem Kraft optimal in Schnelligkeit umgewandelt wird.

«Ich will mich immer verbessern»

Robin Yeboah ist kein Typ der grossen Worte. Er will den Sport einfach nur geniessen, ein Athlet sein, der seiner Leidenschaft nachgeht. Das heisst aber nicht, dass er dies nicht mit grösster Akribie tut. «Mit mir selber bin ich streng und bin fokussiert. Aber ich bleibe stets auch locker, weil ich weiss, dass Schwimmen nur ein Teil meines Lebens ist und eben nicht alles.» Er sei grundsätzlich ein optimistischer Typ, der sich realistische Ziele setze. «Ich glaube gerne an mich selbst», stellt er mit der Portion Selbstbewusstsein eines frisch gebackenen Silbermedaillengewinners klar. Er schaue nicht auf andere, sondern nur auf sich. «Ich will mich immer verbessern. Wenn das dann reicht, um oben mitzuschwimmen, ist das natürlich umso ­schöner.»

Training und Studium in den USA?

Die Silbermedaille von Uster ist ein klarer Fingerzeig in Richtung Zukunft. Vergleiche auf Juniorenstufe sind immer schwierig, da sich Entwicklungsschritte von jungen Athleten teilweise stark unterscheiden können. Dass aber Robin Ye­boah bereits mit 17 Jahren eine Medaille bei der Elite holt, und das erst noch in der am meisten umkämpften Disziplin des Freistilsprints, ist ein Versprechen für mehr.

Die Basis für dieses «Mehr» will der Pfeffinger künftig in den USA legen. Nach dem Abschluss an der International School Basel in Reinach im kommenden Sommer will er zuerst in die Leistungssport-Rekrutenschule und danach in die Staaten, in denen Schwimmen einen ganz anderen Stellenwert geniesst. Die Konkurrenz dort ist gross, die Trainer top ausgebildet. An optimaler Betreuung mangle es ihm beim Schwimmverein beider Basel nicht, betont Robin Yeboah. Aber es sei nicht vergleichbar mit den Möglichkeiten in den USA. Er will an einem Collage studieren. «Es gibt kein besseres Land als die USA, um Leistungssport und Ausbildung zu verbinden.»

Um in den USA aufgenommen zu werden, braucht Robin Yeboah eine Einladung durch eine Universität. Dafür steht er bereits mit mehreren Trainern in Kontakt. Schnelle Zeiten, Rekorde und Medaillen können dabei nur helfen. «Ich möchte so gut sein, dass sie in den USA nicht an mir vorbeikommen.»

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