«Hu-Hu-Hu» – die Wagenclique Bärefels-Waggis im Freudentaumel

Dank einem Fünftel aller eingegangenen Publikumsstimmen geht der Wanderpreis 2017 für den schönsten Aescher Wagen an die Bärefels-Waggis. 500 Arbeitsstunden haben die starken Männer in ihr Wikingerschiff investiert.

Züngelnder Drachenkopf: Die Bärefels-Waggis steuern ihr Schiff gekonnt durch den Umzug.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Züngelnder Drachenkopf: Die Bärefels-Waggis steuern ihr Schiff gekonnt durch den Umzug. Foto: Thomas Brunnschweiler

Dieser Wagen war wirklich nicht zu übersehen: Mit gehisstem Rah-Segel pflügten sich die als isländische Fussballer gewandeten Bärefels-Waggis auf ihrem stilechten Langschiff durch die aufschäumenden Publikumsmassen. So wie die Kicker von der Nordatlantik-Insel während den Europameisterschaften in Frankreich die Fans begeisterten, so überzeugte das mit Drachenkopf versehene Wikingergefährt die Leute entlang der Aescher Umzugsroute. Mittels Fasnachtsapp auf dem Smartphone bestimmten diese den Gewinner des Wagenpreises 2017. Von den 92 eingegangen Stimmen fielen 21 auf die 1996 gegründete Wagenclique.

Deren Präsident Pascal «Didison« Dietrich konnte es kaum glauben. Schon im Vorjahr, als das Fasnachtscomité die Tradition des Wanderpreises nach mehrjährigem Unterbruch wiederbelebte, ging die Auszeichnung an die Aescher Wagenclique, welche damals ihr 20-jähriges Bestehen mittels fahrbarem Museumsbau feierte. «Uns hat der Kampfwille und der rituelle «Hu-Hu-Hu»-Jubel der Isländer imponiert. Darum haben wir uns im August für dieses Wikinger-Sujet entschieden», erklärt Dietrich. Für ihn und seine Mitstreiter – vom Mechaniker über Schreiner bis zum Kranführer übrigens alles Handwerker – ist der Bau des Wagens immer wieder eine tolle Herausforderung. «Wir bringen das nötige Know-how mit, um jedes Jahr von Grund auf etwas Massives zu konstruieren – da lassen wir uns nicht lumpen!», so Dietrich. Dabei war das Schiff zu ihrer eigenen Überraschung schon viel früher klar zum Wassern als gedacht. 500 Arbeitsstunden verteilt auf zehn Samstage wurden in den Bau investiert, hinzu kommen Materialkosten von gegen 15 000 Franken. «Jedes Hobby hat eben seinen Preis», sagt Dietrich gelassen. Als Werft – respektive Bauplatz – dient ihnen seit 21 Jahren ein gedecktes Scheunenabteil im Neuhof in Reinach. «In einer Zeit, in der die Bauplätze für uns Wagencliquen immer kleiner und rarer werden, sind wir Christian Schürch dankbar, dass er uns seit je auf seinem Hof Gastrecht gewährt. Sogar den Traktor stellt er uns jedes Jahr gratis zur Verfügung!» Als Dankeschön reinigen die Fasnächtler den Traktor einmal im Jahr gründlich – inklusive einer vollen Tankfüllung.


Voting-Preis verlost

Offiziell können die Bärefels-Waggis den Wanderpreis im Rahmen der Subventionsausgabe vom 30. April vom Comité entgegennehmen. Der Ehrenpreis ist ohne Geld, aber dafür mit umso mehr Prestige verbundene.

Der grosse «Wochenblatt-Wagen-Voting-Preis» geht an Martin Glatz aus Aesch.
Glatz, selbst aktives Mitglied bei der Wagenclique D Schlitzohre und in Aesch unter dem Namen Spätzli weltbekannter Schnitzelbänkler, wurde unter allen abstimmenden Teilnehmern per Zufallsgenerator ausgelost. Er gewinnt 150 Franken in Form von Aescher Geschenkbons, eine Aescher Umzugsplakette sowie zehn Kilogramm Räppli.

Weitere Artikel zu «Aesch/Pfeffingen», die sie interessieren könnten

Aesch/Pfeffingen13.11.2024

Haben die Infokästen ausgedient?

Aesch hat fünf seiner sieben Infokästen im Dorf demontiert. Dagegen regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Die Aussicht auf Erfolg ist gering.
Aesch/Pfeffingen13.11.2024

Hundeprüfung: Kraft, Geschwindigkeit und Gehorsam

Die Kantonspolizeien Basel-Landschaft und Basel-Stadt führten auf dem Löhrenacker in Aesch die jährliche Hundeprüfung durch. Für die Hundeführer ging es dabei…
Aesch/Pfeffingen06.11.2024

IGeA: Das Warten hat ein Ende

Nach acht Jahren findet die Aescher Industrie- und Gewerbeausstellung IGeA wieder statt. Das ist geplant.