Grünes Licht für Heizzentrale in Aesch

«Ein Meilenstein»: Der Kanton Baselland hat den Bau der neuen Holzheizzentrale von Primeo Energie im Weidenring in Aesch bewilligt.

Verzögerung: Baubeginn der geplanten Heizzentrale am Weidenring ist in einem Jahr. Visualisierung: Wochenblatt-Archiv/zVg
Verzögerung: Baubeginn der geplanten Heizzentrale am Weidenring ist in einem Jahr. Visualisierung: Wochenblatt-Archiv/zVg

Aeschs Gemeindeverwalter Roman Cueni spricht von einem «sehr wichtigen Meilenstein» für die Umsetzung des ­Projekts «Holzfernwärme Aesch». Den Wärmeverbund haben die Einwohnergemeinde und die Bürgergemeinde Aesch zusammen mit dem München­steiner Energieversorger Primeo Energie vor rund zwei Jahren in Rahmen eines Vorprojektes in Angriff genommen. Kernstück davon ist die Holzheizzen­trale im Weidenring zwischen Birs und Autostrasse N18 mit zwei Heizkesseln mit ­einer Leistung von 2500 und 900 Kilowatt. Dafür hat der Kanton Baselland kürzlich die Baubewilligung erteilt. Die Bauarbeiten dafür sollen im zweiten Halbjahr 2023 beginnen. Die Bürgergemeinde investiert für das Gebäude der nötigen Holzheizzentrale rund 3 Millionen Franken. Für die Installationen und den Betrieb erhält sie von Primeo Energie einen Amortisationszins über 30 Jahre überwiesen.

Leitungsverlauf noch nie im Detail definiert

Mit dem neuen Wärmeverbund sollen bestehende Verbünde der Bürgergemeinde und von Primeo Energie modernisiert und zusammengeführt werden. Die Einwohnergemeinde beteiligt sich finanziell insofern, dass sie den Baurechtszins für die Heizzentrale übernimmt und im Rahmen von Bauvorhaben den Anschluss an das Fernwärmenetz näher bringt. Neben der Heizzentrale sind die Leitungen zu den zu erschliessenden Liegenschaften das wichtigste Element des Wärmeverbundes. Bereits heute ist klar, dass von Seiten der Gemeinde zuerst das Schulhaus Schützenmatt und später weiter westwärts auch das Schulhaus Neumatt angeschlossen werden soll.

Doch wo genau die Leitungen durchführen werden, ist gemäss Auskunft von Primeo-Energie-PR-Redaktor Viktor Sammain noch nicht im Detail geklärt. Ziel sei es, Synergien im Werkleitungsbau und im Strassenbau zu nutzen. Die Etappierung erfolge dann in Abstimmung mit der Verkehrsführung und den Kunden.

Auch Anschlüsse an Einfamilienhäuser?

Eigentlich war geplant, mit dem Bau des Heizkraftwerks im Herbst 2022 zu beginnen. Aufgrund von Verzögerungen beim Bewilligungsverfahren beginnt der Bau nun rund ein Jahr später. «Zusätzlich haben längere Entscheidungsprozesse durch die aktuelle energie­politische Situation zur Verzögerung beigetragen», erklärt Viktor Sammain.

Ähnlich wie die IWB in Reinach Süd hat auch Primeo Energie in Aesch eine Potenzialanalyse bei möglichen Kun­dinnen und Kunden durchgeführt. Was dabei im Detail herausgekommen ist, schreibt Sammain aber nicht.

Je grösser eine Liegenschaft ist, desto mehr lohnt sich der Anschluss für den Wärmeverbund. Ein Fernwärmeanschluss für Einfamilienhäuser sei für beide Seiten in der Regel nur interessant, wenn sich diese nahe der Fernwärmehauptleitung befinden. Erst nach Konkretisierung der Leitungsführung könnten hierzu konkretere Angaben gemacht werden, betont Sammain. Aufgrund der noch hängigen Planung des Leitungs­verlaufs kann Primeo Energie zum jetzigen Zeitpunkt auch noch keine Angabe zum Einzugsgebiet des Wärmeverbunds ­machen. Für Aesch sei der Wärme­verbund ein bedeutender Schritt in der Umsetzung der eigenen Vision, sagt Gemeindeverwalter Roman Cueni. Die Einwohnergemeinde hat zusammen mit der Bürgergemeinde mehrere 10 000 Franken in die Planung des Vorprojekts investiert. «Mitten im Grünen gelegen», so ein Teil der Vision der Gemeinde Aesch, heisse auch, sorgfältig mit Ressourcen umzugehen, erinnert Roman Cueni.

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