Grosses Fussballfieber trotz Sommerhitze

Beim beliebten U-19-Turnier des FC Aesch gab es ein tolles Finalspiel, viele Tore und mit Juventus auch die beste Equipe als Turniersieger. Für den «Vater» des Turniers, Andrea Marescalchi, war es ein perfekter Abschluss.

Angriff: Dynamo Kiews Captain Aleksandr Yatsik. Foto: Edgar hänggi
Angriff: Dynamo Kiews Captain Aleksandr Yatsik. Foto: Edgar hänggi

«Nach diesen zwei Jahren Pause mussten wir schon über die Bücher. Schaffen wir es nochmals, machen die Sponsoren mit und bringen wir die vielen Helfer wieder zusammen? Es war dann doch relativ schnell klar, dass wir es machen wollten.» Für Andrea Marescalchi, Präsident des FC Aesch, fällt die Bilanz des Turniers, das vom 28. bis 31. Juli stattfand, positiv aus. Auch, dass das Turnier auf vier Tage ausgedehnt wurde, sei gut angekommen: «Wir mussten darauf achten, dass nicht zu viele Spiele an einem Tag stattfanden, denn die Leute bleiben nicht zu lange. Die Hitze ist etwas, das uns wohl auch in Zukunft beschäftigen wird, und deshalb werden wir jetzt auf dem Hauptplatz Licht stellen. Das organisiert der FC Aesch jetzt in Eigenregie. So können wir etwas weiter in den Abend Spiele ansetzen. Etwas, das für die Spieler wie für die Zuschauer besser ist.» Hatte er anfänglich Sorgen, was das Mitmachen der Sponsoren betraf, gibt er sich jetzt zufrieden. «Wir haben die Unterstützung wieder bekommen. Sehr toll war auch, dass mit dem Mövenpick-Hotel ein Sponsor einstieg, der es uns ermöglichte, alle sieben Teams an einem Ort unterzubringen. Das war logistisch ein enormes Plus.»

Juventus und Dynamo Kiew sind dank guten Kontakten gekommen

Marescalchi, selbst Juventus-Fan, streicht auch heraus, dass Juventus das Turnier und die Infrastruktur bereits so gut kennt und schätzt, dass die Italiener gleich die Saisonvorbereitung in Aesch absolvierten. Die Equipe trainierte eine Woche und hatte so auch Kontakt zur Bevölkerung. «Wie viele Juve-Anhänger es bei uns gibt, zeigte der Final. Da kamen nicht nur Kinder in Juventus-Shirts auf den Löh­renacker.» Mit dem erst Mitte Juli von Bayern München verpflichteten 17-jährigen Kenan Yildiz hatte das Turnier auch einen unbestrittenen Publikumsliebling. Sicher auch, weil er Deutsch spricht, aber auch, weil er gut ist. So erzielte er im Final gegen Valencia, das Juventus 5:2 gewann, gleich drei Tore.

Apropos Valencia: Die Spanier sind ein Beispiel dafür, dass Teams vor allem durch Kontakte verpflichtet werden müssen. Marescalchi konnte mit Massimo Ceccaroni jemanden ins Boot holen, der diese Kontakte hat. «Es hilft natürlich, wenn man Entscheidungsträger kennt», erklärt Ceccaroni. «Beim Karlsruher SC war es etwa Oli Kreuzer, so dass wir das Team nach Aesch holen konnten. Valencia konnte ebenfalls auf diesem Weg für eine Teilnahme gewonnen werden.» Erklären liesse sich damit auch die Teilnahme des Teams aus der Ukraine: «Ich denke, Dynamo Kiew wäre kaum gekommen, wenn uns da nicht auch ein Kontakt geholfen hätte. Der FC Basel spielte einen Match gegen Dynamo Kiews erste Mannschaft und so hatten wir den direkten Draht zum Verein.»

Fussballerisch haben die Ukrainer etwas drauf, sie erreichten Platz drei. Ansonsten war und ist es für die jungen Spieler nicht einfach. Viele wohnen noch in Kiew, ein Teil lebt in Bukarest. Sie kommen aus dem Kriegsgebiet in ein Land, in ein Hotel, das ihnen alles bietet. «Sie sprechen nicht Englisch, aber es machte den Anschein, dass es ihnen gefallen hat», so Andrea Marescalchi.

Fragwürdiger Auftritt des FCB

Ein Fragezeichen muss hinter den Auftritt des FC Basel gesetzt werden. Das regionale Zugpferd war zwar wohl dabei, spielte jedoch die meisten Partien mit der U18-Equipe. Das sind zwar auch gute Fussballer, doch im Vergleich mit den internationalen Teams reicht das nicht. Gegen die Ukrainer gab es eine 1:5-Niederlage, gegen das mexikanische Team Tigers UANL ein 0:3. Gegen Fulham siegte Basel 2:0. Da die U21 des FC Basel am kommenden Samstag mit der Meisterschaft startet, liess es die Planung nicht zu, anders vorzugehen. Vielleicht wäre hier eine Anpassung gut, denn die Zuschauer würden gerne mit den Baslern mitfiebern.

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