«Gring ache u seckle»
Der Turnverein suchte am Samstag «De schnällschti Aescher» und «Die schnällschti Aescheri». Der nass-kühle Wettkampf entpuppte sich bei genauerem Hinsehen eher als Plauschveranstaltung für alle Generationen.
Ob Petrus wirklich ein Liebhaber des Laufsports ist, wagte man am letzten Samstagnachmittag ernsthaft zu bezweifeln. Schon kurz nach Mittag hatte ein hartnäckiger Landregen eingesetzt, der auch die Laufstrecke auf der Sportanlage Löhrenacker netzte. Kurz nach 15 Uhr liess der Regen etwas nach und bot ein Fenster für einige intensive Läufe.
Im Wettbewerb um den «Schnellsten Aescher» und die «Schnellste Aescherin» galt es, 80 Meter in möglichst kurzer Zeit zurückzulegen. Neben Aescher Läuferinnen und Läufern fanden sich auch Sportler aus anderen Gemeinden ein. Insgesamt waren es 95 Teilnehmende, bei dem unfreundlichen Wetter durchaus kein schlechter Wert. Es gab junge Läufer, welche die Strecke wie Gazellen hinter sich brachten, ältere Semester kamen da schon eher ins Schnaufen. Eine ganz kleine Läuferin wurde schon in der Hälfte der Strecke vom heulenden Elend übermannt; kein Wunder, für 4-Jährige sind 80 Meter ja auch kein Zuckerschlecken. Aber für jede Läuferin und jeden Läufer gab es von Raphael Strub vom TV Aesch im Zielraum aufmunternde Worte.
Viele Bestzeiten
Start und Ziel waren professionell ausgestaltet. Es gab Startblöcke und im Ziel eine hochpräzise Zeitstopp-Anlage von Alge Timing. Dann galt Anita Weyermanns Motto «Gring ache u seckle!». In jedem Jahrgang wurde eine Siegerin oder ein Sieger eruiert, sodass es am Ende eigentlich 40 Schnellste gab. Sie zu vergleichen, ist eigentlich unzulässig, sodass auch die Tagesrekorde wenig aussagen. Jenen bei den Männern erbrachte Joel Klauser (Aesch, 1996) mit 10,46 Sekunden, jenen bei den Frauen Lara Lächele (Aesch, 2001) mit 11,26 Sekunden. Die zweitjüngste Teilnehmerin, Cheyenne Garcia (Aesch, 2013), übernahm mit 24,62 Sekunden den Lead ihres Jahrgangs. Auch Gian-David Klauser (Aesch, 1999) blieb mit 10,532 Sekunden unter der 11-Sekunden-Marke. Rolf Schneider aus Münchenstein (1959) kam als ältester Teilnehmer immer noch auf eine sehr beachtliche Zeit von 12,468 Sekunden. Die Gesamtliste findet sich auf der Website des TV Aesch. Die Läuferinnen und Läufer erhielten am Ende Verpflegungsgutscheine. Um 16 Uhr konnte man sich bei einem Apéro im ersten Stock der Löhrenackerhalle etwas aufwärmen und weiteren Rennen entgegensehen.
Mehr Spass als Ernst
Raphael Strub gab unter dem Zeltdach beim Ziel Auskunft über die Geschichte dieses Events, der eigentlich mehr ein Plauschereignis sei als ein kompetitiver Anlass. «Vor Jahren», sagt er, «gab es diese Veranstaltung schon einmal.
Irgendwann ist sie dann eingeschlafen und wir haben sie neu belebt.» Ziel und Absicht sind vor allem, den Zusammenhalt im Dorf zu fördern, aber auch Werbung für den Turnverein zu machen. Finanziert wird der vergnügliche und nachahmenswerte Anlass vom Turnverein Aesch.