Gelbe Fliegen, rot-blaue Krawatten – und der «König von Basel»
FCB-Captain Marco Streller erhielt für seine Verdienste den Aescher Sportpreis 2014. Im Bereich Kultur wurde der Männerchor, in der Sportförderung die U-23- und U13-Juniorinnen von Sm’Aesch Pfeffingen geehrt.
Tobias Gfeller
Der Schloss-Chäller war am Sonntagmorgen voll besetzt. Die Mitglieder des vor rund 165 Jahren gegründeten Männerchors sorgten gleich selbst für eine stimmungsvolle Atmosphäre und gaben in mehreren Liedern ihr Können zum Besten. Es war gleich klar, Dirigentin Anita Schönenberger hat ihre Männer im Griff. Und dieses Zusammenspiel zwischen Chorleiterin und den Chorsängern begeistert viele Aescherinnen und Aescher während Anlässen im Dorf oder auch mal am Dienstagabend in einer Beiz.
«Der Männerchor sorgt mit seiner gesanglichen Begleitung immer wieder für bewegende Momente und und für eine fröhliche Unterhaltung», dankte Peter Nebel, Vizepräsident des Bürgerrats, in seiner Laudatio. Die Einwohner- und Bürgergemeinde, die gemeinsam den Aescher Preis einmal im Jahr verleihen, würdigen mit dem Kulturpreis das stets professionelle kulturelle Wirken des Männerchors in und für Aesch.
Jung und erfolgreich
Selbstbewusst und stimmkräftig nahm der Männerchor den Schloss-Chäller ein. Ganz gegensätzlich dazu die Juniorinnen von Sm’Aesch Pfeffingen. Schüchtern und etwas verlegen nahmen drei von ihnen stellvertretend für die U23, die vergangene Saison mit teils sehr jungen Spielerinnen die Bronzemedaille gewann, den Sportförderpreis entgegen. Laura Künzler, erst kürzlich zum nationalen «Youngster of the year» gewählt, lobte in ihrer kurzen Ansprache das ideale Umfeld im Verein und in der Gemeinde.
«Wir Spielerinnen spüren hier eine unheimliche Unterstützung», schwärmte die Aargauerin. Sm’Aesch-Präsident Werner Schmid investiert seit 2011 zusammen mit anderen Sponsoren jährlich 150 000 Franken in die Nachwuchsakademie. Es sei ihm ein Anliegen, dass möglichst viele einheimische Spielerinnen bei Sm’Aesch auf dem Spielfeld stehen. Dass die Juniorinnen national stark unterwegs sind, bewies 2014 auch die U13-Mannschaft, die sogar Gold gewann. Sie war aber aufgrund eines Turniers nicht bei der Preisverleihung dabei.
«Ein Star ohne Starallüren»
Der Schluss gehörte dem «König von Basel», der «Seele des FCB» oder ganz einfach Marco Streller, dem viele Übernamen zuteilwerden. Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger wusste, dass über den FCB-Captain schon viele Lobeshymnen gesungen wurden. Sie wählte deshalb ganz persönliche Worte und traf so genau den Ton, der auch zu Marco Streller passt. Denn ihr Sohn spielte bei den Junioren des FC Aesch zusammen mit dem damals schon aussergewöhnlich torsicheren Marco.
«Viele Spiele haben sie dank dir mit einem Stängeli gewonnen», erinnerte sich Hollinger. Schon damals sei Marco für alle «ein super Kumpel, immer fröhlich und gut drauf» gewesen. «Leidenschaftlich und ehrgeizig, aber nie verbissen. Das hat sich bis heute gehalten», schwärmte Hollinger. Seinen FC Aesch habe er trotz seiner grossen Karriere nie vergessen. «Mit dem Marco-Streller-Cup und deiner Vorbildfunktion leistest du eine unbezahlbare Präventionsarbeit. Du bist ein Star ohne Starallüren.»
Marco Streller selbst, der gleich mit der ganzen Familie an der Preisverleihung teilnahm, nahm die warmen Worte von Marianne Hollinger berührt entgegen. «Ich spiele stets für meine Juniorenkollegen vom FC Aesch. Wir alle hatten diesen Traum. Ich konnte ihn verwirklichen.» Obwohl Streller mittlerweile in Arlesheim wohnt, verbinde ihn noch immer sehr viel mit Aesch. «Es gibt nur ein wirkliches Zuhause für mich. Und das ist Aesch.» Das gewonnene Preisgeld von 5000 Franken spendet Streller an eine Stiftung des Universitätsspitals beider Basel (UKBB).