Fussballschule: Hier trainieren die Stars von morgen
Die Fussballschule des FC Aesch findet dieser Tage bereits zum 21. Mal statt. Obwohl ein neues OK das Ruder übernommen hat, bleibt auch dieses Jahr (fast) alles beim Alten.
Oliver Sterchi
Hopp Argentinien», tönt es vom linken Spielfeldrand. «Chile vor, noch ein Tor», halten die Fans auf der gegenüber liegenden Seite dagegen. Auf dem Platz liefern sich die beiden südamerikanischen Teams einen spannenden Match. Lange scheint die Begegnung ausgeglichen, doch die Argentinier setzen sich im letzten Moment durch und erzielen wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff das Tor zum Sieg. Jubel bei der Albiceleste, Ratlosigkeit bei den Chilenen.
Was nach einem Spitzenspiel an einer Fussballweltmeisterschaft tönt, spielt sich in Wahrheit auf dem Löhrenacker in Aesch ab. Dort findet dieser Tage die 21. Ausgabe der traditionsreichen Fussballschule statt, organisiert vom FC Aesch. Auf dem Rasen, wo einst Marco Streller und Alex Frei das Runde ins Eckige bugsierten, spielen heuer die Fussballstars von morgen auf.
Über 200 Kinder und Jugendliche haben sich für das einwöchige Trainingslager angemeldet. Am Morgen absolvieren sie Übungseinheiten, am Nachmittag treten die 24 Teams im Gruppenspiel-Modus gegeneinander an.
«Es geht in erster Linie um den Spass an der Sache, nicht um sportliche Spitzenleistungen», sagt Thomas Schmutz vom OK. Er und seine Mitstreiter führen die Fussballschule dieses Jahr zum ersten Mal durch, nachdem der langjährige Organisator Max Hunziker und sein Team letztes Jahr das Zepter aus der Hand gegeben haben. Vorderhand bleibt jedoch fast alles beim Alten. «Wir haben fast alles gleich gelassen. Nur das Finalspiel findet neu am Freitagnachmittag statt, nicht mehr am Samstagmorgen», sagt Schmutz. Auch dieses Jahr sind wiederum über 40 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich im Einsatz, um dafür zu sorgen, dass die Woche ein tolles Erlebnis für alle wird.
Dabei sein ist alles
Das Motto der diesjährigen Fussballschule lautet «FC Aesch» und ist gewissermassen eine Hommage an den Verein. Die Kinder zwischen 6 und 13 Jahren haben zu Beginn der Woche alle ein komplettes Dress erhalten, bestehend aus Shirt, Hosen und Fussballsocken. Die Nachwuchs-Kicker wurden von den Organisatoren in Länderteams eingeteilt, wobei der eine oder andere seine Enttäuschung über den Losentscheid äusserte. Brasilien ist halt cooler als Honduras. In drei Kategorien spielen die Teams um den Sieg, wobei der Begriff hier etwas fehl am Platz ist: Zum Schluss der Woche erhalten nämlich alle Kicker einen Preis, einen eigentlichen Wettbewerb gibt es nicht. «Das ist Teil unserer Philosophie. Wenn die Kinder sich bewegen und auch noch Spass daran haben, sind wir zufrieden», sagt Schmutz.
Zufrieden sind offensichtlich auch die angehenden Profis. «Ich war letztes Jahr schon hier. Es ist super, mit so vielen anderen eine Woche lang Fussball zu spielen», sagt der neunjährige Sebastian aus Münchenstein. Und die elfjährige Sophie aus Dornach ergänzt: «Ich finde es toll, mit den Jungs zu kicken, die anderen Mädchen in meiner Klasse machen das nicht so gern.»