Fünf Tage Fussballfieber
165 Kinder erlebten vergangene Woche in der Fussballschule Aesch Fussball in allen Facetten: Trainings, Spiele und sogar Autogramme der Vorbilder. Nur der Regen störte.
Lausanne-Ouchy, La Chaux-de-Fonds, Chênois, Ascona, Novazzano, Düdingen oder Oberwallis Naters. Es sind keine klingenden Fussballnamen, für die die Kinder während der ganzen Woche dem Ball hinterher- rannten. Die Fussballschule Aesch stand dieses Jahr ganz unter dem Motto «Schweiz». Doch nur Vereine unterhalb der Super League durften bei der Gruppenaufteilung ausgewählt werden. «Sonst hätten alle bei Basel und niemand bei Zürich spielen wollen», begründet OK-Vizepräsident Thomas Schmutz die besondere Konstellation. Das Turnier, das jeweils an den Nachmittagen fortlaufend durchgeführt wurde, verkam so auch etwas zum Geografieunterricht. Dementsprechend hing am Klubhaus neben Tabellen und Resultaten auch eine Schweizer Karte mit den eingezeichneten Vereinen.
Die Resultate stets im Hinterkopf
Damian und Rico studieren am Mittwochmorgen kurz nach ihrer Ankunft auf der Sportanlage Löhrenacker die Statistiken. Sie spielen für den FC Breitenrain. Woher der Verein kommt, wissen sie nicht. Aber das ist sowieso nicht so wichtig. Vielmehr interessiert die beiden achtjährigen Ettinger die Tabelle. «Wir sind aktuell Erster. Und auch das nächste Spiel sollten wir gewinnen», sagt Damian selbstbewusst. Und ab gehts auf den Rasen.
Unterschriften der FCB-Stars
Weil am Dienstagnachmittag die FCB-Spieler Michael Lang und Ricky van Wolfswinkel die Fussballschule besuchten und geduldig Autogramme verteilten, wurden einige Partien des Turniers auf Mittwochmorgen verschoben. Doch zuvor absolvierten alle in ihren Gruppen das obligatorische Aufwärmen und die ersten Trainingseinheiten des Tages. Die Müdigkeit der beiden vorangegangenen Tage ist den 6- bis 13-Jährigen anzumerken. «Das ist jedes Jahr so. Der Mittwoch ist der jeweils schwierigste Tag für alle, weil die ersten Ermüdungserscheinungen auftreten», erklärt Thomas Schmutz. Dies gehe den 165 Kindern, aber auch den 37 Trainern so.
Neue Freunde kennen lernen
Doch sobald der Ball im Spiel ist, gibt es bei allen kein Halten mehr. Die meisten Eltern, die am Morgen ihre Sprösslinge auf den Löhrenacker gebracht haben, sind dann schon längst wieder zu Hause oder bei der Arbeit. So auch der Aescher Andreas Heinzelmann, der es geniesst, wenn sein Kind eine derart tolle letzte Ferienwoche erlebt. «Der Spass am Fussball ist das eine. Aber auch der soziale Aspekt dieser Woche ist wichtig. Die Kinder lernen neue Freunde kennen und sie müssen sich über mehrere Tage in der Gruppe zurechtfinden.»
Sogar der Reis wird gegessen
Das Fussballcamp ist auch eine Lebensschule. Zum Beispiel beim Mittagessen. Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Rümpfende Nasen gibt es seltener als zu Hause. Das freut auch Carmen Hohler aus Aesch, deren Sohn am Dienstagabend stolz nach Hause kam und von seinem Essenserfolg erzählte, dass er den sonst ungeliebten Reis tatsächlich gegessen habe.
Die Konkurrenz wächst
Neu zum Helferteam gehören junge Co-Trainer, die bis vor einem Jahr noch selber an der Fussballschule teilgenommen haben. Der 15-jährige Pfeffinger Sandro Casari möchte die tollen Erlebnisse den Jüngeren weitergeben. So lernen sie auch das Trainermetier kennen. Die Organisatoren möchten so eine langfristige Verbundenheit mit ehemaligen Campteilnehmern schaffen. Dies garantiert auch die regionale Verankerung der Fussballschule weit über das Birseck hinaus. Denn das Angebot an Fussballcamps wird jährlich grösser. Das spürt auch die Fussballschule: Mit 165 Kindern lag die Teilnehmerzahl in diesem Jahr unter den vorangegangenen Jahren.