Fünf Tage Fussball total

190 Kinder rennen, dribbeln und schiessen während dieser Woche in der Fussballschule Aesch. Morgens wird eifrig trainiert, am Nachmittag mit vollem Einsatz um Punkte gespielt.

Sprint zum Ball: Mit solchen Übungen werden die Jungs für die Nachmittagsspiele fit gemacht.  Foto: Tobias Gfeller
Sprint zum Ball: Mit solchen Übungen werden die Jungs für die Nachmittagsspiele fit gemacht. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

OK-Präsident Steve Bourquin steht mit dem Mikrofon auf dem Kunstrasenfeld der Sportanlage Löhrenacker und blickt in die erwartungsvollen Gesichter der 190 Kinder, die es kaum erwarten können, endlich wieder gegen den Ball zu treten. Der Montag hat Lust auf mehr gemacht. Dementsprechend gross ist die Motivation am Dienstagmorgen. Müdigkeit ist überhaupt noch keine spürbar. Im Gegenteil. Nach der kurzen Ansprache rennen die Kinder zu ihren Trainern und begeben sich in den am Montag eingeteilten Mannschaften zu ihren Trainingsplätzen. 24 Teams, je acht in den drei Alterskategorien, trainieren während der letzten Ferienwoche zusammen in der 22. Fussballschule des FC Aesch. An jedem Nachmittag steht jeweils die Mini-EM an, an der in den Alterskategorien Matches gespielt werden.

Europameisterschaft als Motto

Die vor über einem Monat zu Ende gegangene Europameisterschaft in Frankreich steht als Motto über der diesjährigen Fussballschule. Die 24 gebildeten Mannschaften repräsentieren die 24 teilnehmenden Länder. Alles ist geschmückt in den Farben der Tricolore. Selbst die Rucksäcke, die die Kinder zu Beginn der Woche erhielten, sind bleu-blanc-rouge.

Leidenschaft weitergeben

Es sind dies alles kleine, feine Details, die die Fussballschule Aesch einzigartig machen. Für die Kinder steht aber ganz klar der Ball im Zentrum ihres Interesses. Das Training beginnt mit einem spielerischen Aufwärmen. Je nach Alter der Kinder werden die Trainings gestaltet. Trainer Remo Fink und Beatrice Heckendorn geben bei den Kleinsten die Anweisungen. Vereinzelt unterbrechen sie die Übung, um den Kindern zu zeigen, wie sehr sie alle dem Ball nachrennen und sich nur wenig auf dem Feld verteilen. Der Ball zieht die Kleinsten magisch an. «Natürlich geben wir ihnen auch Tipps, damit sie sich verbessern können. Am wichtigsten ist uns aber die Freude an der Bewegung und am Ball», betont Remo Fink. Vor allem bei den Jüngsten seien innerhalb dieser fünf Tage durchaus Fortschritte erkennbar. «Es macht auch mir unheimlich viel Spass, mit den Kindern eine Woche lang Fussball zu spielen und ihnen so meine Leidenschaft, die ich seit meinen Kindes-tagen in mir trage, weiterzugeben.»

Tore verhindern statt erzielen

Die Begeisterung für den Fussball ist in dieser Woche auf dem Löhrenacker spürbar. Die 42 Helferinnen und Helfer sorgen für eine unvergessliche Fussballwoche. Zum zweiten Mal werden in diesem Jahr auch spezielle Goalietrainings angeboten, welche bei den Kindern sehr beliebt sind. Die beiden Pfeffinger Matteo (11) und Jonas (10) wollen beide einmal ausprobieren, wie sich ein richtiges Goalietraining anfühlt. Beide wollen tolle Paraden zeigen und so Tore verhindern. Ihre Vorbilder Gianluigi Buffon und Yann Sommer haben bestimmt auch einmal klein angefangen.

Ehrgeiz ist schnell spürbar

Auch der neunjährige Laurent hat sich dem Goalietraining angeschlossen. «Ich finde es toll, dass man als Goalie nicht so viel rennen muss», sagt er mit einem schelmischen Lächeln. Dass er im eigenen Tor selber keine Tore erzielen kann, sei ihm egal.

Die Stimmung auf den Trainingsplätzen ist locker. Eine gewisse Ernsthaftigkeit darf aber auch in der Fussballschule nicht fehlen. «Man spürt schnell, welche Kinder ehrgeizig sind und wirklich etwas lernen möchten», sagt die erfahrene Juniorentrainerin Beatrice Heckendorn. Die Kinder zahlen den Helfern ihren Einsatz mit strahlenden Gesichtern zurück. Da werden auch mal Schmerzen verdrängt, um unbedingt weiterspielen zu können. Dabei sein ist alles. Nicht nur bei den Olympischen Spielen.

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