Freundschaften pflegen
Die Patenschaft von Aesch mit dem Urner Bergdorf Unterschächen ist Teil der Solidarität, welche die Schweiz zum Vorbild macht, wie man am Nationalfeiertag ins Bewusstsein ruft.
Bea Asper
Die diesjährige Bundesfeier der Gemeinde Aesch war wegen der Bauarbeiten am Restaurant Mühle auf den Schulhausplatz Neumatt verlegt worden. Und vieles war unsicher, unter anderem, wie heftig die Wetterkapriolen ausfallen würden, nachdem sich tagsüber zunehmend feuchte Luft aufgestaut hatte. Die organisierende Zunft zu Wein- und Herbergsleuten befand sich im Ausnahmezustand zwischen Bangen und Hoffen. Sie hatte keinen Aufwand gescheut und war dann umso glücklicher darüber, dass ihr Zeltaufbau und die technischen Einrichtungen dem heftigen Regenguss standhielten und der feucht-fröhlichen Feier keinen Abbruch taten.
Der Musikverein Aesch liess sich nicht irritieren, im Gegenteil, die Musiker konnten den Regen klanglich übertreffen, liefen zur Hochform auf und animierten die Festgemeinde zum fröhlichen Mitsingen des Aescher Lieds. Auch das gemeinsame traditionelle Singen des Schweizer Psalms wurde mit ihrer musikalischen Begleitung zu einem Genuss. Mit einem vielseitigen Unterhaltungs- und kulinarischen Verwöhnprogramm leistete die Zunft ihren Beitrag dazu, dass das festliche Beisammensein in Aesch so gemütlich ausfiel.
Freundschaft mit der Urschweiz
Die hohe Bedeutung von Freundschaft war denn auch ein zentraler Punkt in der Botschaft des Gastredners Iwan Imholz, Gemeinderat und Vizepräsident von Unterschächen im Kanton Uri. Unterschächen ist ein kleines Bergdorf, mit dem die Gemeinde Aesch freundschaftliche Beziehungen pflegt und mit ihrer Patenschaft finanzielle Hilfe leistet – nicht nur für den Wiederaufbau nach Überschwemmungen, sondern generell bei der Zukunftsgestaltung. Imholz berichtete, dass die Gemeinde vor allem im Tourismus ihre Chancen nutze und aktiv gegen die Abwanderung ankämpfe.
«Der Gemeinderat macht seine Hausaufgaben, um den künftigen Herausforderungen begegnen zu können.» Der Solidarität von Aesch begegne man mit grosser Dankbarkeit. «Das Wichtigste, das die Patenschaft möglich machte, sind die vielen Bekanntschaften und Freundschaften.» Dazu gelte es Sorge zu tragen. Freundschaften sollen gepflegt werden. «Halten wir uns vor Augen, für eine gute Freundschaft etwas zu tun.» Freundschaften sind von unschätzbarem Wert und immer eine Bereicherung im Leben. «Mein erster Kontakt zu Aesch hatte ich im Jahre 1985 als neunjähriger Schuljunge. Ich hatte einen Brieffreund in Aesch und wir tauschten uns regelmässig über alle Themen aus und im Schüleraustausch genoss ich das Gastrecht bei seiner Familie mit Einblick in das Stadtleben und später war mein Brieffreund bei uns zu Besuch und erlebte die Welt der Berge – wunderbare Erlebnisse, die prägend waren bis heute.»