«Freestyle»-Sonderausgabe: Zusammenarbeiten in Krisenzeiten

In der aktuellen Ausgabe des Wochenblatts berichten Redaktoren der Schulzeitung «Freestyle» der Sekundarschule Aesch über ihren Alltag während der Corona-Krise.

Schreiben als Leidenschaft: Die Macher der Schülerzeitung «Freestyle».  Foto: WOB Archiv / Fabia Maieroni
Schreiben als Leidenschaft: Die Macher der Schülerzeitung «Freestyle». Foto: WOB Archiv / Fabia Maieroni

Normalerweise schreiben die Schülerinnen und Schüler der Schulzeitung «Freestyle» über ihren Schulalltag, sie erzählen von Freuden und Ängsten, sie berichten über Trends oder Veranstaltungen wie Pfadi- oder Klassenlager. Normalerweise. Seit einigen Wochen ist aber vieles anders: Seit der Bundesrat Mitte März die
ausserordentliche Lage ausgerufen und weitreichende Massnahmen eingeführt hat, um die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen, hat sich für wohl alle Menschen in der Schweiz der Alltag stark verändert. Nicht nur für Eltern und Berufstätige – auch der Alltag der Schülerinnen und Schüler sieht anders aus als vor dem Lockdown. Statt von Montag bis Freitag zur Schule zu gehen, steht nun Fernunterricht auf dem Programm. Das erfordert von den Jugendlichen Organisation und Selbstdisziplin. Die Corona-Krise hat aber auch einen Einfluss auf die Berichterstattung im «Freestyle».


Besondere Zusammenarbeit
Vergangenen Winter berichtete das Wochenblatt über das 20-Jahr-Jubiläum der Schulzeitung «Freestyle» – ein Gemeinschaftsprojekt der Sekundarschule Aesch, der katholischen Kirche und des Jugendhauses Phönix. Wochenblatt-Chefredaktorin Fabia Maieroni schrieb über die Arbeit der Jugendlichen und konnte den jungen Redaktorinnen und Redaktoren zusätzlich Profitipps mit auf den Weg geben. Sozusagen von Redaktion zu Redaktion. Aufgrund der aktuellen Situation ist nun eine Kooperation zwischen dem Wochenblatt und der Schulzeitung entstanden, wobei das Wochenblatt in dieser Ausgabe eine «Freestyle»-Sonderausgabe zum Thema Corona-Krise druckt. Dabei beschreiben die Jugendlichen in ihren Artikeln, wie sie die Corona-Krise und den Fernunterricht erleben.

Sonderseite im Wochenblatt
Die Schulzeitung «Freestyle» ist ein Gemeinschaftsprojekt der Sekundarschule Aesch, der katholischen Kirche sowie des Jugendhauses Phönix. «Freestyle» ist gratis und wird an der Sekundarschule Aesch aufgelegt. Die Sonderseite finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 13.


Begeisterung und Abwechslung
Nicole Golaz ist Sozialpädagogin in Ausbildung und arbeitet im Jugendhaus Phönix. Sie ist eine von vier Erwachsenen, die die Jugendlichen beim Erstellen der Zeitung begleiten und unterstützen. «Als sich abzeichnete, dass die Sonderausgabe zustande kommt, haben wir die Jugendlichen kontaktiert und gefragt, ob sie Lust und Zeit hätten, mitzumachen», erzählt Nicole Golaz. «Die Jugendlichen waren begeistert und haben uns innerhalb weniger Tage ihre Berichte geschickt», erzählt die Sozialpädagogin weiter. Das sei keine Selbstverständlichkeit, denn der Fernunterricht verlange viel von den Jugendlichen.

Einer der Redaktoren ist Felix Albrecht. Er besucht derzeit die zweite Sekundarklasse in Aesch und hat sich sehr über die Anfrage gefreut. «Ich finde es super, dass das Wochenblatt die «Freestyle»-Sonderausgabe druckt. Nun erscheinen wir im Wochenblatt, das von wesentlich mehr Menschen gelesen wird als unsere Schulzeitung», erklärt der 14-Jährige lachend. Der Fernunterricht funktioniere gut. «Da ich morgens jeweils meine Hausaufgaben erledige, hatte ich am Nachmittag genug Zeit, den Artikel zu schreiben», erzählt Felix Albrecht weiter. Allerdings vermisse er es, sich mit seinen Freunden auf dem Pausenhof zu treffen. Das Fehlen der sozialen Kontakte belastet in dieser schwierigen Situation alle – Jung und Alt.


Die Zeit danach
Wie lange die Corona-Krise noch andauert und welche längerfristigen Folgen sie mit sich bringt, kann derzeit wohl niemand mit Bestimmtheit sagen. Unabhängig von der aktuellen Situation erhofft sich Nicole Golaz von der Publikation im Wochenblatt, dass Erwachsene vermehrt Verständnis für Jugendliche entwickeln. «Die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern zeigt mir immer wieder, dass das Vorurteil der uninteressierten Jugend definitiv nicht stimmt», so die Sozialpädagogin. Die aktuelle Situation beschäftige jeden Einzelnen – und das widerspiegle sich auch in den Artikeln der Jugendlichen.

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