Feuriges Fasnachtsfinale

Rund 200 Menschen kamen am Sonntag auf den Chatzebuggel, wo das Fasnachtsfüür feierlich entfacht wurde.

Anheizen: Ein Besucher wirft seine Fackel ins auflodernde Feuer. Foto: Caspar Reimer
Anheizen: Ein Besucher wirft seine Fackel ins auflodernde Feuer. Foto: Caspar Reimer

Vergangenen Sonntag, kurz nach Einbruch der Dunkelheit um 19 Uhr, versammelten sich Jugendliche, Familien, Fasnachtsbegeisterte und natürlich die Frauen und Männer der Furzgugge beim Gasthof Mühle, um mit lodernder Fa­ckel und unter musikalischer Begleitung durch das Dorf und hinauf zum Chatzebuggel zu marschieren, wo das erste Fasnachtsfüür nach der Pandemie entfacht wurde. Der Umzug durch das Dorf, der von der Furzgugge mit peppigen Evergreens begleitet wurde, weckte das In­teresse der Anwohnenden: Viele kamen aus ihren Häusern, um den vorbeiziehenden Fasnächtlern und Fackelträgern zuzuschauen. Einige schlossen sich sogar spontan dem Umzug an. Der Himmel war sternenklar, doch es wehte eine kühle Bise, als die Schar das Siedlungsgebiet verliess und weiter über das Feld durch die Dunkelheit zog. Erst gegen Ende des Marsches, wo ein holpriger Weg zum Hügel hinauf abbog, unterbrach die Furzgugge ihr Spiel, um Hals- und Beinbrüche zu vermeiden.

Am Ziel angekommen, wurden zuerst die dort fest montierten Fackeln angezündet und Kinder veranstalteten Tänze drumherum, bevor der Höhepunkt des Anlasses eintrat – das Anzünden des Fasnachtsfeuers.

Günstige Verhältnisse

Im Gegensatz zu anderen Jahren, in denen feuchtes Holz die Entfachung des Feuers verzögerte oder gar fast verunmöglichte, hatten die Fackelträger und Fasnächtler leichtes Spiel: In wenigen Minuten wurde aus dem riesigen Haufen Brennmaterial ein sehr grosses, loderndes Feuer, das einige Besucherinnen und Besucher dazu veranlasste, den Sicherheitsabstand zu vergrössern. Feuerfunken verschwanden im nächtlichen Himmel und regneten ein paar Dutzend Meter von Feuer entfernt wieder aufs Feld. Pech hatte also, wer versäumt hatte, die teuren Klamotten zu Hause zu lassen. Und das Fasnachtsfüür wäre nicht es selbst, würden die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler nicht zum gemeinsamen Singen des «Aescher Liedes» anstimmen, dessen Text allerdings die meisten Anwesenden nicht zu kennen schienen.

Noch als das Feuer längst in vollen Zügen brannte, kamen neue Besucherinnen und Besucher hinzu: Schliesslich gab es auf dem Chatzebuggel nicht nur Feuer und Musik, sondern auch Bier und Grill. «Es waren rund 200 Personen anwesend», teilt Daniel Maritz, Organisator des Anlasses, mit.

Fasnächtler bewahren Anlass

Früher waren für das Fasnachtsfeuer die Jungbürger von Aesch, die Stägglibuebe, verantwortlich. Doch wie bei vielen alten Bräuchen nahm das Interesse immer mehr ab, weshalb die Bürgergemeinde – und zwischenzeitlich auch die Feuerwehr – die Durchführung übernahm. Nun liegt der Ball bei den Fasnächtlern, die den Brauch am Leben halten.

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