Feuerwehrnachwuchs im Element

Die sieben Baselbieter Jugendfeuerwehren traten auf dem Neumatt-Schulhausplatz in Aesch zum Wettkampf an. Geschick und Fachwissen waren gefragt.

Volle Konzentration: Beim Posten 4 mussten die künftigen Feuerlöscher mit verbundenen Augen Tennisbälle abschiessen. Foto: Guido Herklotz
Volle Konzentration: Beim Posten 4 mussten die künftigen Feuerlöscher mit verbundenen Augen Tennisbälle abschiessen. Foto: Guido Herklotz

Guido Herklotz

Die zweite Auflage des kantonalen Jugendfeuerwehrtags war ein voller Erfolg. Bei strahlendem Spätsommer-Wetter trafen sich am vergangenen Wochenende die sieben Baselbieter Jugendfeuerwehren zum spielerischen Kräftemessen in Aesch. 85 Jugendliche, davon 16 junge Frauen, zwischen 12 und 18 Jahren traten zum Wettkampf auf dem Gelände des Neumatt-Schulhauses an. So galt es, in der Gruppe einen Parcourslauf in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren. Bewusst wurden die einzelnen Teams durchmischt, damit neue Kontakte geknüpft werden konnten.

Geschick und Fachwissen
«Wir haben einen Parcours zusammengestellt, der Spiel, Spass und die richtige Anwendung der Feuerwehrtechnik ideal vermischt, erklärt OK-Mitglied Markus Keller (50). Gefragt waren handwerkliches Geschick, Technik und Fachwissen. Insgesamt gab es acht Posten zu durchlaufen. Bei einer Disziplin musste mit einer Eimerspritze auf dem Helm befestigt ein kleiner Ball ins Goal befördert werden. Gab es Probleme mit dem Schlauch, wurden die zahlreichen Zuschauer hin und wieder auch mal unfreiwillig geduscht. Beim nächsten Posten angekommen, ging es um das korrekte Aufladen und Verpacken eines Patienten auf einem Rettungsschlitten. Eine grosse Herausforderung war es auch, die Wasserschläuche richtig zu verlegen, anzuschliessen und dann mit verbundenen Augen und Anweisungen durch die Kameraden einen Tennisball abzuschiessen. Abgeschlossen wurde der Parcours jeweils mit einer Quizfrage. Wussten Sie, dass die Schweiz rund 1300 Feuerwehren zählt? Im Schnitt brauchten die Truppen für einen Durchgang circa acht Minuten.

«Sinnvolle Freizeitbeschäftigung»
Damian Fässler (18), Mitglied der Jugendfeuerwehr Lausen und Chantal Weber (16) von der Jugendfeuerwehr Liestal nutzen ihre Pause, um das hektischen Treiben von den Zuschauerrängen aus zu verfolgen und die anderen Mannschaft beim Postenlauf zu beobachten «Es macht grossen Spass hier dabei zu sein. Das Schöne ist auch, dass wir von den gegnerischen Teams angefeuert werden», sagt Damian. Für den Feuer-Faszinierten ist die Jugendfeuerwehr eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. «Ich treffe tolle Leute und lerne viel Interessantes, erklärt er gegenüber dem «Wochenblatt». Für seine Kameradin Chantal war die Feuerwehr schon seit klein auf immer ein Thema. «Meine Eltern waren beide bei der Feuerwehr. Das Gute ist, wenn es privat mal einen Notfall geben sollte, weiss ich, was zu tun ist.» Zurück zum Wettkampf: Nach den erfolgreichen Qualifikationsrunden entschied schlussendlich «Team 7» die Finalrunde für sich und ging als Sieger des diesjährigen Jugendfeuerwehrtages nach Hause.

Sozialkompetenzen und Fachwissen
Die Jugendfeuerwehr dient einerseits der Nachwuchsförderung. Anderseits ermöglicht es den Jugendlichen, sich persönlich weiter zu entwickeln. «Neben dem Erlernen des Feuerwehr-Handwerks stehen auch die Förderung der Sozialkompetenzen im Zentrum», meint Andy Drixl (37), Verantwortlicher Jugendfeuerwehren beim Feuerwehrverband beider Basel. «Zudem profitieren die Jugendlichen von einer kostenlosen Ausbildung und das Wissen kann auch im Berufsleben angewendet werden». Interessierte Jugendliche müssen zwischen 12 und 18 Jahre alt und bereit sein, sechs bis zehn Übungen pro Jahr zu absolvieren.  

www.fvbb.ch

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