Ferienerlebnis Theater
Morgen Freitag ist unter dem Titel «Ich bin ich» in der Pfarrei St. Joseph ein von Kindern einstudiertes Musical zu sehen.
In der Aula und auf dem Vorplatz der Pfarrei St. Joseph in Aesch proben diese Woche 17 Kinder an einem Theaterstück, das morgen Freitag in den frühen Abendstunden zur Aufführung kommt. «Ich bin ich», lautet der Titel, und der Zusatz «Ein Tik-Tok-Musical über das Anderssein» verrät auch etwas über das Thema: Tik Tok, ein unter Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt weit verbreitetes Videoportal, ist zum Gradmesser für Selbstdarstellung geworden. Da braucht es natürlich Mut, anders zu sein. «Das Musical handelt von Gangs, die sich über Tik Tok gegenseitig bekriegen. Im Kern steht die Botschaft, zu sich selbst zu stehen», erzählt die Theaterleiterin Silvana Candreia. Der Theaterworkshop findet in dieser Form zum zweiten Mal statt und richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren. Die Theaterleiterin wird von Lukas Müllner, Bühnenbild und Film, sowie Sandra Schaub, Regie und Choreografie, unterstützt. Das Stück und die Musik dazu hat Silvana Candreia aus eigener Hand geschrieben.
Bühne und Film kombiniert
Die Kinder, die den Workshop während ihrer Ferien besuchen, sind mit viel Freude und Konzentration dabei: «Ich mache jetzt schon zum zweiten Mal mit. Es ist wirklich toll», erzählt ein Mädchen. «Wie letztes Jahr arbeiten wir auch jetzt mit dem Element Film», sagt Candreia.
Das Stück besteht einerseits aus aufgezeichneten Tik-Tok-Szenen, andererseits aus einem Live-Element. Sowohl das Aufnehmen von Filmszenen, dem wohl der Nimbus Hollywood anhaftet, wie auch das Spiel auf der Bühne, bei dem es um die Konzentration im Moment geht, scheinen den Kindern zu behagen. «Ich möchte für Kinder, die gerne einmal in eine andere Person schlüpfen möchten, eine Bühne bieten», sagt die Theaterleiterin. Es gehe dabei um das Erlebnis, um die Erfahrung und weniger um eine einwandfreie schauspielerische Leistung. «Deshalb können an diesem Workshop alle teilnehmen, die es möchten.» Candreias Stücke sind «genderneutral» geschrieben, was bedeutet, dass Mädchen, Jungen und alle, die sich nicht einem bestimmten Geschlecht zugehörig fühlen, mitmachen dürfen.
Viel Arbeit, viele Glücksmomente
Die engagierte Theaterleiterin hatte das Projekt von zwei Kolleginnen aus Laufen übernommen, was wohl erklärt, warum ein beachtlicher Teil der Kinder aus dieser Gegend an den Workshop pilgert.
Vor zwei Jahren hatte Candreia das Konzept geändert: Früher war der Workshop als Lager konzipiert, heute können die Kinder abends jeweils nach Hause, was gut ankomme. Silvana Candreia hatte bis vor zwei Jahren als Klassenlehrerin gearbeitet, jedoch dann ihren Beruf an den Nagel gehängt: «Ich wollte mich auf eine kreative Weise selbstständig machen.» Heute leitet sie Theater- und Musikworkshops, komponiert Kinderlieder, schreibt Texte und ist dazu noch als Yoga-Lehrerin tätig. Auf die Frage, ob sie den Schritt weg von einem festen Anstellungsverhältnis in eine selbstständige Tätigkeit hinein bereue, sagt sie: «Auf keinen Fall. Es war eine wichtige Entscheidung, auch wenn es sicher nicht einfach ist, weil es sehr viel Arbeit mit sich bringt.»
Aufführung: Freitag, 12. August, 18.30 Uhr, In den Saalbündten 1.