Felix Terrier: «Ich will in Aesch meine eigenen Spuren legen»
Felix Terrier ist seit Anfang August der neue Pfarrer der römisch-katholischen Pfarrei Aesch. Im Zentrum der Kirchgemeinde sieht er die Gemeindemitglieder.
Tobias Gfeller
Noch kurz vor dem Einsetzungsgottesdienst am Sonntagmorgen gab Felix Terrier den Ministranten-Kindern letzte Anweisungen, wie er sich ihre Aufgabe vorstellt. Die Gläubigen in der sehr gut gefüllten Kirche warteten gebannt auf ihren neuen Pfarrer. «Die Geschichte der Pfarrei St. Josef wird heute weitergebaut», sagte Daniel Fischler, Dekan des Dekanats Birstal. Für seinen feierlichen Einführungsgottesdienst wählte Felix Terrier das für die Kirche wichtige Motto «lebendige Steine».
Wechsel für sich und Pfarrei wichtig
Seit dem 1. August ist Felix Terrier im Amt, am 6. August hat er seine Arbeit aufgenommen. Viel gesehen habe er von Aesch bisher noch nicht. «Ich war zumeist hier im Pfarrhaus und kenne am besten meinen Arbeitsweg von Reinach hierher.» Diesen unternimmt er täglich mit dem Velo. «Ich habe gleich lange, als würde ich an der Peripherie von Aesch wohnen.» Es waren anstrengende erste Tage für den neuen Pfarrer. Die Zeit werde kommen, wo er sich intensiv im Dorf einleben und Beziehungen knüpfen kann. Und ganz unbekannt ist ihm Aesch auch nicht.
Seine erste Stelle übernahm er vor zwanzig Jahren im benachbarten Reinach, wo er vier Jahre lang als Vikar arbeitete. «Ich habe mich im Birstal immer sehr wohl gefühlt», erinnert sich Terrier. Danach zog es ihn für acht Jahre in die Region Zurzach. Zuletzt wirkte er zwölf Jahre lang als Priester und Gemeindeleiter in Liestal. Felix Terrier ist ein Pfarrer, der gerne neue Herausforderungen sucht. «Persönlich erachte ich solche Wechsel als wichtig.» Es sei für ihn schon im Vornherein in Liestal klar gewesen, dass im Rahmen von 10 bis 15 Jahren wieder ein Wechsel ansteht. «Zudem ist es auch für eine Pfarrei wichtig, dass sich nach einem gewissen Zeitraum wieder etwas Neues entwickeln kann.» Neben Terrier sind auch die Pfarreiseelsorgerin Eleonora Knöpfel und die Pastoralassistentin Jocelyne Kilchoer neu angestellt.
Kompliment an Vorgänger Schibli
Felix Terrier freut sich auf eine seiner Meinung nach «lebendige und aktive Pfarrei». Natürlich ist dies auch als Kompliment an seinen Vorgänger Bernhard Schibli zu sehen, der die Pfarrei jahrelang prägte. Doch Terrier möchte nicht in die Fussstapfen von Schibli treten. «Ich kann nicht seine Spuren ausfüllen. Ich will meine eigenen Spuren legen, zusammen mit den anderen Mitgliedern im Seelsorgeteam.» Der neue Pfarrer unterstreicht immer wieder die Wichtigkeit seiner Mitarbeiter. «Ich habe eine andere Persönlichkeit, andere Charismen und andere Schwerpunkte», so Terrier zu Vergleichen mit Schibli, die sicherlich bei einzelnen Kirchgemeindemitgliedern automatisch gemacht werden. «Eine Pfarrei sind in erster Linie die Menschen, die hier leben. Pfarrer, die kommen und gehen auch wieder. Die Leute hier prägen das Gesicht der Pfarrei.»
Menschen im Vordergrund
Felix Terrier sieht sich als zeitgemässen Theologen, der die Menschen und nicht in erster Linie die kirchlichen Strukturen in den Vordergrund stellt. «Traditionen sollen sich auf die Menschen ausrichten und entwickeln. Wenn es darum geht, gewisse aus meiner Sicht festgefahrene Traditionen, die nicht im Leben der Leute verwurzelt sind, nur der Form weiterzuführen, ist dies etwas, das ich nicht kann. Das wird sich in vielen Bereichen zeigen – unter anderem auch in der Liturgie.»