Feldschiessen zog viele Schützen an

Von Freitagabend bis Sonntagmittag fand auf dem Schiessplatz Schürfeld das Feldschiessen statt. Dabei erfuhr man einiges über eine eidgenössische Tradition und das Verhältnis des Schweizers zur Waffe.

Modernste Zeigetechnik sorgt für Effizienz: Schützen beim Feldschiessen auf dem Schiessplatz Schürfeld.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Modernste Zeigetechnik sorgt für Effizienz: Schützen beim Feldschiessen auf dem Schiessplatz Schürfeld. Foto: Thomas Brunnschweiler

Der Parkplatz beim Schürfeld war am Sonntag praktisch voll. Es herrschte ein reges Kommen und Gehen. Wenn man den Vorhang der Geräuschschleuse durchschritten hatte, war es angezeigt, einen Pamir oder Ohrenstöpsel zu gebrauchen. Schüsse peitschten in unregelmässigen Abständen durch die Luft. Es schossen Mitglieder des Leimentaler Schützenverbandes und des Schützenverbandes des Bezirks Arlesheim. Sowohl beim Schiessen über 300 Meter wie beim Pistolenschiessen sei eine Ordonanzwaffe erforderlich, sagt Heinrich Erb, der seit 2003 als Chefanlagewart amtiert. Seit zwei Jahren sei der Karabiner aus dem offiziell unterstützten Modus herausgefallen. Da das Feldschiessen zur Wehrertüchtigung dient, wird die Munition vom Bund gestellt. Wer mindestens 57 von 72 Punkten erreicht, bekommt einen Kranz. Die Karte erhält man ab 55 Punkten.

Insgesamt schossen am Wochenende 1079 Schützen auf dem Schiessplatz Schürfeld, 31 weniger als letztes Jahr. «Das kann mit dem schlechten Wetter zu tun haben», sagt Franz Faller, Ehrenmitglied des Schützenverbands des Bezirks Arlesheim und der Feldschützenstatistiker. Auf 300 Meter schossen 716 Schützen, auf der Kurzdistanz 363. 426 Gewehrschützen holten einen Kranz; bei den Pistolenschützen waren es 154.


Schiessen als Tradition

In der vom Ehepaar Schüppach geführten Schützenstube liegen Flyers zur Initiative zur Aufhebung der Wehrpflicht auf. Heinrich Erb ist selbstverständlich gegen die Initiative. «Eine Berufsarmee wäre erstens sehr teuer und zweitens ist die Loyalität einer Milizarmee gegenüber der Demokratie stärker», sagt er. Ähnlich hält es Franz Faller: «Je weniger Milizsoldaten es gibt, umso weniger Schützen wird es geben», ist er überzeugt.
Das Eidgenössische Feldschiessen ist das grösste Schützenfest der Welt und kann über eine 130 jährige Tradition zurückblicken. Es basiert auf dem Prinzip der Milizarmee und auf der uralten Überzeugung der Schweizer, eine Waffe besitzen zu dürfen. Das Schiessen gehört wie das Schwingen, das Jodeln oder das Hornussen zu den unabdingbaren Traditionen des Alpenlandes. «Das Feldschiessen ist ein vaterländischer Anlass», erklärt auch Faller, «und es braucht einiges an Disziplin. Am Wochenende ging alles ohne Zwischenfall und ohne Alkoholexzesse über die Bühne.» Die breite Akzeptanz des sportlichen Schiessens zeige sich auch in der Teilnahme der Baselbieter Regierungsräte Sabine Pegoraro und Isaac Reber.


Die Waffenfrage

Vom Vorschlag, die Waffe im Zeughaus zu deponieren, hält Chefanlagewart Erb übrigens wenig. «Der Unterhalt der Lagerung wäre viel teurer als die Aufbewahrung zu Hause.» Auch Felix Heiniger, Präsident des Pistolenclubs Aesch, nimmt die bisherige Praxis in Schutz. Vor den verschärften Vorschriften in der Waffenfrage sei nicht mehr passiert als heute und schliesslich sei der Waffenerwerb in der Schweiz heute mit strengen Auflagen verbunden.

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