FDP erneut abgeblitzt: Gemeinderat wird auch künftig im Proporz gewählt
Mit 51 Ja- gegen 36 Nein-Stimmen wurde der Antrag der Freisinnigen von der Gemeindeversammlung für unerheblich erklärt.
Dass der Gemeinderat selbst in der Frage Majorz oder Proporz gespalten ist, zeigte sich an der Gemeindeversammlung am Dienstagabend deutlich. Normalerweise ist es an der Gemeindepräsidentin, zu Themen der Geschäftsordnung die Meinung der Exekutive zu vertreten. Doch nicht Marianne Hollinger – und auch nicht Vizepräsident Bruno Theiler oder etwa Sabrina Häring – sprachen zur Versammlung. Alle drei FDP-Gemeinderäte standen im Vorfeld klar für den Wechsel auf den Majorz ein und wichen deshalb von der Gesamtmeinung des Gemeinderats ab. Daraus machten sie kein Geheimnis, weshalb Vize-Vize-Präsident Andreas Spindler (SVP) die Aufgabe übernahm, die ablehnende Haltung des Gemeinderats zu erläutern.
In der Diskussion sprach sich die CVP, die SP wie auch die SVP gegen die Einführung des Majorzwahlverfahrens beim Gemeinderat aus. Nur die FDP-Parteigänger und Einzelstimmen sprachen sich für eine Abkehr vom Proporz aus. Es offenbarten sich die bekannten Fronten, die wieder nicht aufbrechen wollten. Der Antrag der FDP, den Gemeinderat künftig nach dem Majorzprinzip zu wählen, wurde schliesslich wie vom Gemeinderat beantragt, mit 51 Ja- zu 36 Nein-Stimmen für nicht erheblich erklärt. In dieser Sache scheiterte die FDP bereits zum dritten Mal innert wenigen Jahren.
Tiefe Pro-Kopf-Verschuldung
Die Jahresrechnung 2012 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von knapp 3,4 Millionen Franken. Dieses Ergebnis ist auf den Buchgewinn aus dem Verkauf der Sekundarschulbauten an den Kanton für 3,8 Millionen Franken zurückzuführen. Ohne den Buchgewinn schliesst das operative Ergebnis mit einem Verlust von rund 400 000 Franken. Budgetiert war ursprünglich ein Verlust von 1,66 Millionen Franken. Finanzchef Andreas Spindler zeigte sich zufrieden: «Die Wolken über dem Schloss haben, was die Zahlen angeht, kein Gewitter ausgelöst.»
Der erfreuliche Rechnungsabschluss ermöglicht es Aesch, zusätzliche Abschreibungen vorzunehmen, Rückstellungen zur Sanierung der Pensionskasse zu tätigen und die Äufnung eines Fonds zur Sanierung der Mehrzweckhalle Löhrenacker.
Ein Lob für den «hervorragenden Umgang» mit den Finanzen erhielt der Gemeinderat von Landrat Klaus Kirchmayr (Grüne). Die gute Basis sei jetzt für Investitionen zu nutzen. Paul Nicolet, Präsident der Rechnungsprüfungskommission, warnte aber vor allzu grossem Optimismus. «Wir dürfen uns von den Zahlen nicht täuschen lassen.»
Langjähriges Engagement für Schulen
Am Ende der Gemeindeversammlung verabschiedete Gemeinderat Bruno Theiler Adrian Hofer und Bernhard Stadelmann. Hofer amtete 22 Jahre lang als Schulleiter der Primarschule und war während der letzten zehn Jahre deren Rektor. Ihn zieht es beruflich nach Cham. Stadelmann war 22 Jahre lang Musikschulleiter. Er wird pensioniert.