Fasnacht einfach herrlich – und vielleicht noch attraktiver
Rege Anteilnahme am Umzug vom Sonntag und ausgelassene Stimmung am Guggenkonzert vom Dienstag machten die Aescher Fasnacht wieder zu einem einzigartigen Erlebnis.
Bea Asper
Die Schlösslischränzer liessen es am diesjährigen Guggenkonzert auf dem Dorfplatz noch mehr fetzen. Natürlich – wie jedes Jahr – mit neuen Songs, es sind aktuelle Pop-Hits fasnächtlich interpretiert. Das zahlreich erschienene Publikum mit und ohne Kostüm kriegt nicht genug davon. «Zugabe, Zugabe, Zugabe», hallt es über den Platz. Die Schlösslischränzer erfüllen diesen Wunsch gerne. Sie spielen, was das Zeug hält und heizen die Stimmung noch mehr an.
Gross und Klein hüpft mit. Bewegung aus Freude an der Musik und als Heilmittel gegen die eiserne Kälte. Genüsslich nippt man am Bierbecher oder an der Cola, lässt sich die gegrillte Nationalwurst schmecken und freut sich alt bekannte Gesichter wieder zu sehen oder auch neue Bekanntschaften zu machen, zu plaudern und die ausgelassene Stimmung zu geniessen.
«Fasnacht ist einfach mega geil», schreit eine angekratzte Männerstimme über den Platz. Nach dem letzten Posaunenstoss beginnt sich der Dorfplatz zu leeren. Die Schlösslischränzer gönnen sich auch nach über 25 Fasnachtsstunden nur eine kurze Pause und packen zusammen mit den Fasnachtshelfern mit an. Mit vereinten Kräften werden die Absperrgitter auf den Wagen geladen und herumliegende Flaschen eingesammelt.
Weiter gehts in den Beizen
Fertig lustig ist natürlich noch lange nicht. Die Fasnacht hat sich nur verlagert – vom Dorfplatz in die Restaurants. Nur einzelne Besucher trotzen der Kälte und machen Strassenfasnacht. Umzugswagen berieseln die Umgebung mit Technosound. Die Schlösslischränzer folgen den Lichtern und den Menschenscharen und beglücken die Fasnächtler vor den Restaurants noch einmal mit fröhlichen Klängen, die analog zu einer Musikband fein aufeinander abgestimmt sind. Ein gut eingespieltes Team. Geübt wird fast das ganze Jahr über. Ausserdem bestreitet die Gugge ab Silvester bis kurz vor Frühjahr einige Gastauftritte an (Vor-)Fasnachtsveranstaltungen in der Schweiz sowie im benachbarten Ausland. Finanziert werde dies mit dem «Heimspiel», der grossen Guggenparty im November, erklärt Präsident Michel Kunz. «Unser aktives Vereinsleben ist mit ein Grund für die Nachfrage nach einer Mitgliedschaft bei uns – nicht nur von Leuten aus Aesch, sondern aus der ganzen Region», sagt er stolz. Mit 53 Musizierenden zählen die Schlösslischränzer zu den grössten Guggenmusiken, haben entsprechend aber auch Mühe in den Beizen für ihre Auftritte Platz zu finden.
Ein Fasnachtszelt für Aesch?
Kunz und seine Wegbegleiter legen den Verantwortlichen von Aesch ans Herz, sich nicht nur Gedanken zu machen zur Attraktivitätssteigerung des Dorfes, sondern auch der Fasnacht, respektive der Schaffung eines Zentrums – «zum Beispiel in Form eines geheizten Zelts mit verschiedenen Aktivitäten», so Kunz. Seiner Meinung nach dürfte vor allem der Fasnachtsmontag etwas wiederbelebt werden.