Eingerissener Zaun beim Schulhaus sorgt für Ärger

Nächtliche Partys und eine unerlaubte Abkürzung: Eine Anwohnerin des Neumattschulhauses ärgert sich über einen zerstörten Zaun.

Trampelpfad: Die Abkürzung zum Neumattschulhaus besteht schon seit Jahrzehnten, in den letzten Monaten häufen sich aber Vandalismus und Littering, sagt eine Anwohnerin. Foto: Tobias Gfeller
Trampelpfad: Die Abkürzung zum Neumattschulhaus besteht schon seit Jahrzehnten, in den letzten Monaten häufen sich aber Vandalismus und Littering, sagt eine Anwohnerin. Foto: Tobias Gfeller

Noch ein Küsschen vom Mami und dann geht es via Neumattring in die Schule. So wie dieses geschätzt siebenjährige Mädchen am vergangenen Donnerstagmorgen machen es mehrere Schulkinder der Primarschule Neumatt. Sie nehmen von der Landskronstrasse oder dem Baselweg her kommend die Abkürzung via Neumattring, übersteigen eine kleine Mauer und durchqueren zwischen Privatgarten und Bäumen den Morast zum Schulareal. Wie oft diese inoffizielle Abkürzung genommen wird, sieht man daran, dass der Boden wie ein offizieller Weg flachgetrampelt ist. Die Zeitersparnis im Vergleich zum Durchgang via Schulhausplatz der Sekundarschule beträgt in etwa 30 Sekunden.

Anwohnerin Susanne Lienert schaut dem Treiben kopfschüttelnd zu. «So passiert es jeden Tag.» Diese Abkürzung ist gleich aus zwei Gründen verboten: Erstens ist der Neumattring ein Privatweg, was aber nicht angeschrieben ist, zweitens würde eigentlich ein Zaun die Abkürzung zum Schulareal verunmöglichen. Doch dieser wurde in der Nacht vom 22. auf den 23. November so zerstört, dass die Abkürzung benutzbar ist, ohne dass man dafür über den Zaun klettern muss. «Um diesen Zaun so zu zerstören, brauchte es Werkzeug, Kraft und eine Ladung Mutwilligkeit», klagt Susanne Lienert.

Gebrauchte Kondome im Garten

Die Abkürzung bestand schon in den 1970er-Jahren. Die vorhandene Lücke im Zaun liess man schon damals stehen, damit die Schulkinder ihren eh schon kurzen Schulweg noch mehr abkürzen konnten. Das sei lange in akzeptablem Masse abgelaufen, erinnert Lienert. In den letzten Jahren habe sich das Problem aber verschärft. Die Gemeinde hat erst gerade im Oktober das Loch mit einer Zaunverlängerung wieder geschlossen. Die Schulkinder, die die Abkürzung benutzen, seien dabei nur das geringste Problem. «Neben Sportlehrpersonen mit ganzen Klassen benutzen auch Jugendliche und junge Erwachsene, die auf dem Schulareal Partys feiern, den Durchgang und hinterlassen Abfall. Es kam sogar soweit, dass ich in unserem Garten benutzte Kondome fand», ärgert sich Lienert. Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule würden den Durchgang für eine kurze Rauchpause abseits des Schulareals benutzen.

Der Schulstandort Neumatt ist insofern besonders, als das Sekundarschulhaus dem Kanton gehört, die Primarschule jedoch der Gemeinde. Der Baselbieter Bildungsdirektion ist bekannt, dass sich das Schulareal zum Treffpunkt für ältere Jugendliche entwickelt hat und dies in letzter Zeit zugenommen hat. Für Probleme ausserhalb der Unterrichtszeiten sei aber die Gemeinde verantwortlich, betont Sprecherin Fabienne Romanens. Von den rauchenden Schülerinnen und Schülern in den Pausen sei dem Kanton direkt zwar nichts bekannt, ausschliessen und vollkommen kontrollieren könne man dies aber nicht.

Der Gemeinde ist das Problem bekannt

Dem Aescher Gemeinderat ist die Thematik der unerlaubten Abkürzung bekannt, versichert Gemeindeverwalter Roman Cueni, der klarstellt, dass die Gemeinde keine «Hoheit» auf Privatstrassen habe. Jedoch werde der Gemeinderat das Gespräch bezüglich Durchgang mit allen Parteien – vor allem mit Anwohnenden und der Schule – suchen. Möchten die Anwohnenden des Neumattrings gar keine Passantinnen und Passanten mehr dulden, müsse eine mögliche Signalisation des Privatdurchgangs mit der Gemeindepolizei besprochen werden.

Auch die Lärm- und Litteringproblematik ist der Gemeinde bekannt, betont Roman Cueni. Dagegen sei mit unter anderem der Jugendarbeit und Sicherheitsangestellten bereits viel getan worden. Auch habe die Gemeinde eine Arbeitsgruppe Littering geschaffen. «Der Gemeinderat ist bestrebt, eine Lösung für den betroffenen Durchgang zu finden und hofft auf eine gegenseitige Rücksichtnahme aller Involvierten.»

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