«Einfach aufs Velo sitzen und Spass haben»

Die Traildays zogen am Wochenende viele ­Velobegeisterte aus der Region an. Es lock- ten Showspektakel und ein Staraufgebot.

Auf zwei Rädern zuhause: Olympiamedaillen-Gewinnerin Linda Indergand (l.), Fabian Jeker (2. v. r.) und weitere Gäste. 
         
         
            Foto: Michael Kumli

Auf zwei Rädern zuhause: Olympiamedaillen-Gewinnerin Linda Indergand (l.), Fabian Jeker (2. v. r.) und weitere Gäste. Foto: Michael Kumli

Begrüssten die Gäste: Moderatorin Susanne Hueber und der Aescher 
Gemeindeverwalter Roman Cueni. Foto: Fabia Maieroni

Begrüssten die Gäste: Moderatorin Susanne Hueber und der Aescher Gemeindeverwalter Roman Cueni. Foto: Fabia Maieroni

«Aesch ist das Mountainbike-Mekka im Baselbiet, in der Schweiz, ja der Welt», sagte Moderatorin Susanne Hueber zur Begrüssung mit einem verschmitzten Lächeln. Diese Worte gingen Roman Cueni, Gemeindeverwalter von Aesch, runter wie Honig. Die Begeisterung, mit der er sich für das neue Trailcenter einsetzte, war dem Gemeindeverwalter auch an diesem Samstag anzusehen. «Das Velofieber ist ausgebrochen!», rief Cueni erfreut in die Runde. Denn seit der Eröffnung im Oktober im letzten Jahr sei der Technikpark mit seinen verschiedenen Elementen auf grosses Interesse gestossen. Mit durchschnittlich 400 Abfahrten pro Tag seien die Erwartungen sogar übertroffen worden. Möglich sei dies auch durch die gute Zusammenarbeit mit Tourismus Baselland und dem Sportamt.

Das offizielle Eröffnungsfest lockte denn auch viele Velofans an. Und ihnen wurde einiges geboten: Auf dem Trail konnten sich die Mountainbikerinnen und Mountainbiker selbst einen Adrenalinkick holen oder den Profis bei ihren spektakulären Sprüngen zuschauen. ­Vitor Büchli zeigte mit seinen «Freestyle»-Freunden packende Shows auf der Jump Line. Auf dem Festgelände präsentierten Aussteller die neusten Velotrends.

Ein weiteres Highlight waren die begleiteten Velotouren. Dabei konnten Teilnehmende von den Tipps des ehemaligen Rennradprofis Fabian Jeker und der Olympiamedaillen-Gewinnerin Linda Indergand profitieren.

Das Baselbiet, so erzählt die Urnerin dem Wochenblatt, kenne sie noch nicht so gut. Aber was sie bisher gesehen habe, sei vielversprechend. «Das Trailcenter hier in Aesch sieht sehr abwechslungsreich aus. Ich hoffe, dass mehr Gemeinden diesem Vorbild folgen», lobt die Olympia-Dritte von Tokio weiter. Ein solcher Trailpark sei ein guter Ort, um mit dem Mountainbiken zu starten. Sie selbst habe als kleines Kind mit dem Sport begonnen – allerdings nicht auf so einer gut ausgebauten Anlage, sagt sie mit einem Schmunzeln. Mountainbikeanfängern rät sie, zuerst mit einfachen Abfahrten zu starten und sich dann langsam zu steigern. Am Ende gebe es nur eine Devise: «Einfach aufs Velo sitzen und Spass haben.»

Neue Wohnmobilstellplätze

Aesch soll auch als Tourismusdestination attraktiver werden, so das erklärte Ziel von Roman Cueni. Direkt angrenzend an den Mountainbike-Trail stehen neu fünf Wohnmobilstellplätze zur Verfügung. Von diesen gäbe es in der Schweiz viel zu wenig, erklärt Rolf Järmann von Wohnmobilland Schweiz. Der ehemalige Rennradprofi freut sich umso mehr, dass er künftig mit seinem fahrenden Haus direkt an einer Velopiste verweilen kann. Das Besondere an den neuen Plätzen sei, verrät Cueni, dass Strom und Wasser direkt vor Ort bezogen werden können. Die Kosten: 20 Franken pro Nacht. Die Buchung funktioniert bequem übers Handy via Barcode. Es seien die ersten Stellplätze mit dieser Ausstattung im Baselbiet, sagt Cueni sichtlich stolz.

Stolz ist der Gemeindeverwalter auch auf das Gelände neben den präparierten, hügeligen Trails. Hier soll in den kommenden Wochen allerlei Grün spriessen. Die Förderung der Biodiversität sei allen Beteiligten ein wichtiges Anliegen gewesen. «Vorher war hier ein Fussballplatz mit Rasen, jetzt haben wir auf 4000 Quadratmetern einheimische Bäume, Büsche, Steinhaufen und Pflanzen.»

Nach dem Wochenende wird klar: Aesch investiert viel, um sich auf der Tourismuskarte eine Stecknadel zu verdienen. Gemeinderat Stephan Hohl sagt abschliessend: «Wir setzen eben um und denken nicht nur lang darüber nach.»

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