Eine Plattform für (noch) unbekannte Kunstschaffende

Vom 25. bis 27. Oktober findet die Pfeffinger Kunst- und Kunsthandwerksausstellung statt. 21 Kunstschaffende werden ihre Arbeiten präsentieren.

Bunte Mischung: Von Gemälden über Metallarbeiten bis zu Skulpturen wird an der Ausstellung vieles zu sehen sein. Foto: Symbolbild / Bilge Can Gürer / Pixabay.com

Ist Kunst Freiheit? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, liesse sich ein Buch schreiben. Sicher ist: Solange sich Kunst als etwas begreift, das aus dem Menschen heraus entsteht, erst mal nicht wirtschaftlichen Zwängen unterworfen ist, darf die Frage mit Ja beantwortet werden. Viele Menschen frönen ihrer Kunst in diesem Sinne, also in Abgeschiedenheit – vielleicht als Ausgleich zum Berufsalltag oder als Hobby im dritten Lebensabschnitt.

Kommende Woche – von Freitag bis Sonntag – steht Pfeffingen ganz im Zeichen dieser Kunstschaffenden. Hinter dem Anlass mit dem schlichten Titel «Pfeffinger Kunst- und Kunsthandwerksaustellung» steht die Kulturkommission der Gemeinde: «Wir haben uns überlegt, wie wir jenen Künstlerinnen und Künstlern, die nicht sehr bekannt sind und das Jahr über für sich allein arbeiten, eine Plattform bieten können», sagt Gemeinderat und Präsident der Kulturkommission, Martin Kaiser (parteilos).

21 Künstlerinnen und Künstler aus der Region Birseck und Thierstein haben sich für die Ausstellung, welche die Kulturkommission bereits zweimal in unregelmässigen Abständen durchgeführt hat, angemeldet. «Am Anfang hatten wir uns auf Pfeffingen beschränkt, aber gemerkt, dass das nicht ausreicht.»

Priska M. Thomas Braun liest aus ihrem Buch

Grundsätzlich steht die Ausstellung allen Kunstschaffenden offen: «Eigentlich darf jeder, der sich irgendwie künstlerisch betätigt, bei uns ausstellen. Die Teilnahme ist kostenlos.» In diesem Jahr habe sich eine breite Mischung verschiedener Künste herausgebildet – von Gemälden über Metallarbeiten bis zu Skulpturen wird an der Ausstellung vieles zu sehen sein.«Jeder Künstler bekommt einen Stand von uns zugewiesen, wo er mehrere seiner Werke präsentieren und auch verkaufen kann», so Kaiser. Nur eine kleine Abgabe in der Höhe von 15 Prozent eines allfälligen Verkaufsertrages hat die Künstlerin oder der Künstler der Gemeinde zu entrichten. Die Preise für die präsentierten Kunstwerke bewegen sich von 30 bis über 3000 Franken, verrät der Gemeinderat.

Neben der Ausstellung hat sich die Kulturkommission noch etwas Besonderes einfallen lassen: An einigen Ständen sollen die Besucherinnen und Besucher mitverfolgen können, wie ein Kunstwerk entsteht. «Damit bieten wir quasi einen Blick hinter die Kulissen», sagt Kaiser. Weiter wird die über Pfeffingen hinaus bekannte Schriftstellerin Priska M. Thomas Braun, die im vergangenen Jahr ihren letzten Roman veröffentlicht hat, die Ausstellung mit kurzen Lesungen bereichern.

Pfeffingen ist nicht gross. Und finden im Dorf wieder einmal Wahlen statt, zeigt sich, wie schwierig es ist, Freiwillige zu finden, die darum besorgt sind, dass Pfeffingen mehr als ein Wohnort ist.

Trotzdem legt sich die Kulturkommission des Dorfes jeweils ins Zeug, heckt neue Ideen aus, damit sie nicht nur formell existiert, sondern ihrem Namen Rechnung trägt: «Jedes Jahr haben wir einen Schwerpunkt. Vorletztes Jahr standen Lesungen im Zentrum und 2023 haben wir den Fokus auf Filme gesetzt.»

Pfeffinger Kunst- und Kunsthandwerksausstellung: 25.–27. Oktober 2024, Freitag: 19–22 Uhr; Samstag: 14–20 Uhr; Sonntag: 11–17 Uhr; Mehrzweckhalle Pfeffingen.

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