Eine neue Familienoase neben der Busstation
Seit Ostern ist Aesch um ein Freizeitangebot reicher: Jeden Samstag bietet der Verein Nivarta mit dem offenen Kultur- und Spielgarten gleich bei der Bushaltestelle Höhenweg einen kreativen Ort für Familien.
Das kleine Schild neben dem Trottoir an der Pfeffingerstrasse gleich bei der Busstation Höhenweg lässt nur schwer erahnen, was sich dahinter alles verbirgt. Freundlich grüsst Sacha Roche, der gerade das Trampolin fertig putzt. Bei der Führung über das fast 5000 Quadratmeter grosse Areal sprudeln die neuen Ideen und Möglichkeiten nur so aus dem Gründer des Projekts heraus. Dabei gibt es schon jetzt reichlich viel zu entdecken: Die Grundzüge eines gemeinschaftlichen Obstgartens, ein kleiner Bambuswald, eine Schaukel, mehrere Sitzmöglichkeiten und eben ein Trampolin sind auf den ersten Blick im Eingangsbereich zu erkennen. Was hinter den dichten Büschen und Bäumen von der Strasse aus kaum zu sehen ist, ist ein grosses altes Haus, das sich im hinteren Teil des Gartens befindet. Unter der überdachten Terrasse stehen ein Döggelikasten, ein Pingpongtisch, ein langer Esstisch und eine integrierte Feuerstelle. Hier soll es dann jeweils einen sogenannten Potluck geben – also alle bringen etwas zu essen mit und dann wird geteilt.
Im Hausinnern geht die Entdeckungstour weiter: Mehrere Instrumente und Mikrofone stehen auf der «Jam-Bühne» bereit. Zuhören kann man in der grossen Sitzecke mit Blick auf das Cheminée. Die Musik spielt im Haus eine wichtige Rolle, denn Projektgründer Roche ist in der Welt der Tontechnik zu Hause. Das ist auch der Grund für das sogenannte Auditorium im Kellergeschoss: Eine kleine, aber konzertreife Bühne mit einer Musikanlage befindet sich auf einem zugebauten ehemaligen Swimmingpool.
Vom Wohnhaus zum Kulturhaus
Hinter diesem vielseitigen Projekt steht der Verein Nivarta, der von Sacha Roche und Cecilia Ramirez geführt wird. «‹Nivarta› bedeutet in der altindischen Sprache Sanskrit so viel wie ‹was den Wandel bringt›», meint Roche und erklärt: «Viele Freizeitangebote sind heutzutage oft kommerziell ausgerichtet. Offene Orte für die Begegnung und den Austausch gibt es unserer Meinung nach zu wenig, deshalb möchten wir hier einen solchen Ort schaffen.» Er sei sehr dankbar für die Offenheit des Grundstückseigentümers, der nebenan wohnt und dem Verein viel Freiheiten zur Gestaltung offenlässt. Durch die Untervermietung einzelner Zimmer im Obergeschoss des Hauses sei der finanzielle Druck klein und man könne sich auf die Gestaltung des kreativen Raums fokussieren. Entstanden ist die Idee, als Roche vor zwei Jahren selbst als Mieter in eines der Zimmer im Haus einzog. Als sich dann die Möglichkeit ergab, das Ganze zu übernehmen, gründete er den Verein und ist seit August letzten Jahres dabei, die Räumlichkeiten von einem reinen Wohnhaus in ein Kultur- und Spielhaus um- und auszubauen.
Gemeinsam Zeit verbringen
Seit Ostern ist das ganze Areal nun jeden Samstag ab 12 Uhr geöffnet. Es sei dabei nicht einfach ein Kinderprogramm und schon gar kein Kinderhort. Vielmehr soll es ein Ort sein, wo Familien gemeinsam eine gute und kreative Zeit verbringen können, sei es mit Spielen, Musizieren oder Entspannen. Der Grundgedanke und die Philosophie hinter dem Projekt seien laut Roche schnell und einfach erklärt: «Das Motto ist Offenheit und Freundschaftlichkeit. Wenn das gegeben ist, entsteht immer etwas Schönes.»