Einblick in die Kinderbetreuung: Tag der offenen Tür in Pfeffingen
Letzten Samstag veranstaltete die Kinderbetreuung Pfeffingen einen Tag der offenen Tür, um sich und das neue Angebot zu präsentieren.
Das alte Schulhaus steht mitten in Pfeffingen auf einem leichten Geländeabsatz. Von praktisch jedem Aussen- und Innenplatz bietet es eine herrliche Aussicht, entweder auf die umgebenden Ausläufer des Juras oder bis hin nach Basel und darüber hinaus. «1914 erbaut, beherbergte es bis 2019 unzählige Klassen. Dann war es endgültig zu klein geworden», erzählt der Pfeffinger Gemeindeverwalter Walter Speranza. Ein Neubau wurde erstellt und damit stand das alte Schulhaus leer. «Wir haben schon lange von Gemeindeseite einen Mittagstisch angeboten, aber es gab keine familienergänzende Betreuung», sagt Gemeinderat Sacha Ursprung, der bei der Kinderbetreuung Pfeffingen (KiBeP) Präsident des Elternrates ist. «Wir haben also den Antrag gestellt, das alte Schulhaus für die Kinderbetreuung umzubauen und zu nutzen.» Dem wurde an der Gemeindeversammlung zugestimmt und im Herbst 2021 ging die KiBeP in Betrieb. «Die vorher gemachten Umfragen zeigten einen grossen Bedarf. Deshalb sind wir mitten im Semester so schnell wie möglich gestartet.»
«Tendenz steigend»
«Hier habe ich viel Freiheit und kann selbst entscheiden, was ich machen möchte», berichtet Valentina. Sie ist zwölf Jahre alt und geht am Montag und Dienstag zum Mittagstisch. Ihrer siebenjährigen Schwester Sophia geht es genauso, allerdings geht sie lieber nach draussen zum Spielen. Valentina und Sophia sind 2 von rund 40 Kindern, die inzwischen zum Mittagstisch kommen. Die Nachmittagsbetreuung besuchen 10 Kinder. «Das entspricht nicht ganz den Werten aus den Umfragen, aber die Tendenz ist steigend», erklärt Ursprung. Als Gründe sieht er die normale Anlaufphase, den Start im Semester und auch die Covid-bedingten Umstände. Er ist allerdings überzeugt, mit dem Traditionsverein Familea eine Betreiberin gefunden zu haben, die die Herausforderung mit einem sehr individuellen Angebot meistern kann. Daniel Suarez, Leiter der KiBeP, sagt: «Es gibt ganz viele verschiedene Betreuungsmöglichkeiten; von nur einem Mittag bis zum Mittagstisch an jedem Tag oder auch in verschiedener Kombination mit dem Nachmittagsangebot.» Insgesamt bietet die KiBeP sechs frei kombinierbare Module sowie Ferienbetreuung an. «Unser Angebot richtet sich an alle Kinder aus Pfeffingen ab dem 1. Kindergarten bis zur 6. Primar», so Aron Reichenbach, Leiter der Tagesbetreuung bei Familea.
Ursprünglich ein Frauenverein
Die KiBeP ist eine von 34 Kindertagesstätten, die Familea im Raum Basel betreibt. «Seit 1901, damals als Basler Frauenverein gegründet, ist Familea als sozial verantwortlicher Verein aktiv, jetzt eben auch in Pfeffingen», sagt Reichenbach. Bei der Angebotsgestaltung und auch bei den Tarifen habe man sich stark an Aesch orientiert, so Sacha Ursprung: «Wir wollen ja keine Konkurrenzsituation schaffen.»
Während der Klöpfer-Duft ums Haus zieht und die Kinder an diversen Posten spielen können, führt KiBeP-Leiter Daniel Suarez Interessierte durchs Haus. Die Räumlichkeiten sind hell und grosszügig, es gibt einen Bastel- und einen Aktivraum sowie ganz oben Platz für Ruhe und Zurückgezogenheit. «Das Schöne an Pfeffingen ist die Überschaubarkeit. Die Kinder kennen sich und es ist wie eine riesengrosse Familie.»