Ein Vierteljahrhundert Eisenbahn en miniature

Die Modelleisenbahn Sekundarschule Aesch feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Am kommenden Wochenende laden die Verantwortlichen und vor allem die Kinder zur alljährlichen Ausstellung.

Gelehrige Eisenbahner: (v. l.) Nikolas, Lukas, Nicolas, Philipp mit Vereinspräsident
Gelehrige Eisenbahner: (v. l.) Nikolas, Lukas, Nicolas, Philipp mit Vereinspräsident

Tobias Gfeller

Es ist Dienstagabend im Werkraum des Schützenmattschulhaus. Vier Buben treffen ein, begrüssen Marcel Häring per Handschlag und holen sich ihre Module und Züge aus dem Abstellraum. Sogleich legen sie los. Der 14-jährige Lukas Eckart aus Aesch schnappt sich Pinsel und Wasserfarbe und bemalt seinen selbst gebauten ICE. Am anderen Tisch macht sich der elfjährige Nikolas Schmidt aus Dornach Gedanken, wie es bei seinem Modul weitergeht. Bis jetzt besteht dieses aus einem Berg, auf dem eine leicht zerstörte Ruine steht. «Es gab ein Erdbeben», begründet dies Nikolas mit einem Schmunzeln. Unterhalb der Felswand verläuft das Gleis. Dieses führt über eine Brücke über einen ausgetrockneten Fluss. Auch dafür hat Nikolas eine Erklärung: «Der Sommer war sehr heiss und trocken. Deshalb ist vom Fluss nichts mehr zu sehen.» Hinter vorgehaltener Hand gibt der Dornacher ehrlich zu, dass es halt schwer sei, einen Fluss zu basteln.

Fordern und Fördern

Nikolas kann genau das ausleben, was die Modelleisenbahn Sekundarschule Aesch seit nunmehr 25 Jahren ausmacht. «Die Realität in der Natur genau beobachten und beim Bauen der Module umsetzen», beschreibt dies der Elfjährige. Ob die Natur- und Eisenbahnlandschaften der Realität oder der Fantasie entsprechen, ist den jungen Bastlern überlassen. Sie alleine bestimmen, was sie bauen möchten. «Wir geben mit Absicht keine Vorgaben. Wir fordern und fördern die Jungen, damit sie ihre eigenen Gedanken umsetzen können», erklärt Vereinspräsident Marcel Häring. Einzige Vorgaben sind die Gleislage, die an den beiden Enden der Module in der Mitte liegen muss, das freie Lichtraumprofil, damit der Zug stets freie Fahrt hat und die klare Modulbegrenzung, damit keine Baustücke über das Modul hinaus ragen. Die Spurweite beträgt seit Beginn weg H0, was dem Massstab 1:87 entspricht. Aufgrund der stets gleichen Gleislage können die Module beliebig zusammengesetzt werden. Damit entstehen jedes Mal unterschiedliche Anlagen.

Mitgliederzahl zurückgegangen

Die MSA ist ein Verein für Kinder ab zehn Jahren. Ein Alterslimit gegen oben gibt es nicht. Das Mindestalter lag auch schon bei zwölf Jahren. «Aufgrund der zurückgegangenen Mitgliederzahl mussten wir das Mindestalter senken», erinnert sich Marcel Häring. Es gab Zeiten, da wurde auch am Donnerstagabend gebaut, damit wirklich alle Platz hatten und bauen konnten. Marcel Häring›s Begeisterung für den Modellbau und die Arbeit mit den Jungen ist ungebrochen. «Ihr Interesse zu spüren, die Begeisterung beim Bauen und die Freude und der Stolz, die eigenen Werke an einer Ausstellung zu präsentieren, das gibt mir nach wie vor eine grosse Befriedigung.» Der Vereinspräsident heisst interessierte Buben und Mädchen ab zehn Jahren immer willkommen.

Aus Schulprojekt entstanden

Die MSA ist in Aesch verankert und durch Artikel in Modellbauzeitschriften auch schweizweit bekannt. Gegründet wurde der Verein vor 25 Jahren als Projektwoche im Schulhaus Neumatt vom damaligen Lehrer Armin Reichmuth. Die Projektwoche kam derart gut an, dass sie weitergeführt wurde und ihren Höhepunkt jeweils in der jährlichen Ausstellung Ende Januar erlebte. Als Armin Reichmuth pensioniert wurde, übernahm Marcel Häring die Leitung der MSA, die sich dann auch von der Schule loslöste und zum Verein umgewandelt wurde.

Eine Ausstellung mit Abwechslung
Seit 25 Jahren gibt es die Modelleisenbahn Sekundarschule Aesch, und seit Beginn weg gibt es Ende Januar eine Ausstellung. Die MSA-Mitglieder zeigen wiederum eine Zusammenstellung ihrer Module, die eine faszinierende Anlage ergeben.

Die MSA lädt jeweils Modellbauer – vorwiegend Eisenbahner – ein, damit diese ihre eigenen Modelle zeigen können. Dabei sind dieses Jahr unter anderem Zürcher Trammodelle, eine Lego-Eisenbahn und die bekannten Echtdampfbahnen von Markus Feigenwinter aus Zwingen. Auch steht eine Spur 0-Anlage bereit, auf der man seine eigenen Züge fahren lassen kann. Marcel Häring ist immer dafür besorgt, die Ausstellungen abwechslungsreich zu gestalten und jedes Jahr etwas Anderes zu präsentieren. Für viel Fahrspass und leuchtende Kinderaugen wird die Gartenbahn zum Mitfahren sorgen.

Samstag, 23., und Sonntag, 24. Januar von 10 bis 17 Uhr in der Turnhalle Trakt D des Schützenmattschulhauses. Der Eintritt ist frei.

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