Ein «vertretbarer» Aufwandüberschuss für 2023

Die Gemeinde Aesch budgetiert für das ­kommende Jahr einen Verlust von knapp 670000 Franken. Allein die berücksichtigte ­Teuerung verursacht Mehrkosten von einer halben Million Franken.

Finanzchef Andreas Spindler (SVP) ­zeigte sich ab dem Voranschlag 2023 zufrieden. Der budgetierte Aufwandüberschuss von 670000 Franken bei Gesamtausgaben von 47,6 Millionen Franken sei «ver­tretbar». Auch im Hinblick auf die ­Eigen­kapitaldecke in der Höhe von fast 8,7 Millionen Franken und der finanzpolitischen Reserven in der Höhe von 1,5 Millionen Franken sei der budgetierte Verlust «verkraftbar». Beim Blick in den Aufgaben- und Finanzplan 2023 bis 2027 zeigt sich aber eine markante Erhöhung der Verschuldung, was von einem Votanten kritisiert wurde. Aktuell liege die Verschuldung pro Person in Aesch unter dem Durchschnitt aller Baselbieter Gemeinden, rechnete Spindler vor.

Die Teuerung für das kommende Jahr wurde im Budget mit 2,5 Prozent berücksichtigt, was zu Mehrkosten von rund einer halben Millionen Franken führt. Die Energiekosten werden aufgrund der aktuellen Situation voraussichtlich um rund 170000 Franken steigen, was Mehrkosten von rund einem Drittel bedeutet.

Der Steuerfuss für natürliche Personen wurde bei 56 Prozent der Staatssteuer belassen. Ein Antrag von Peter Augs­burger auf Senkung des Steuerfusses auf 55 Prozent wurde mit 27 Nein- zu 21 Ja-Stimmen abgelehnt. Augsburger war der Meinung, dass sich Aesch eine minime Steuersenkung leisten könne. Gemäss Gemeinderat Andreas Spindler entspricht ein Steuerprozent 400000 Franken im Jahr. «Wir haben viele Unsicherheiten vor uns. Uns als Gemeinderat ist es wichtig, dass wir als Gemeinde berechenbar bleiben.»

Erneuerungen im Schützenmattschulhaus

In den kommenden Sommerferien werden im Primarschulhaus Schützenmatt im Trakt D die Lüftungen für das Hallenbad und die Garderoben erneuert. Dafür sprach die Gemeindeversammlung einstimmig 700000 Franken. Diese Arbeiten sind der erste Schritt von mehreren Etappen zur Erneuerung von Lüftungen, Heizungen und Sanitärverteilung in den Trakten B, A, C und D (in dieser Reihenfolge). Die detaillierte Planung der weiteren Schritte nach den kommenden Sommerferien erfolge im kommenden Jahr, erklärte der zuständige Gemeinderat Stephan Preiswerk (FDP). Die betroffenen Anlagen stammen noch aus der Erstellungszeit des Schulhauses.

Würdigung von Cyrill Thummel

Zu Beginn verabschiedete die Gemeindeversammlung den langjährigen Landrat und Gemeindepräsidenten Cyrill Thummel, der am 26. November verstorben war. Die aktuelle Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher sprach vom «Patron, dem Macher und Dorfkönig». Er habe viele Ecken und Kanten gehabt. Sprecher erinnerte daran, dass Thummel viele Projekte in der Gemeinde angepackt und vorangetrieben habe. Auch nach seiner Amtszeit habe sich der CVP-Politiker für Aesch engagiert. Erst in diesem Sommer blühte Cyrill Thummel beim Treffen der ehemaligen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte auf und erzählte aus dem Nähkästchen, verriet Eveline Sprecher. «Wir werden sein Andenken in Ehren halten», versicherte die aktuelle Gemeindepräsidentin.

Am Ende der Versammlung verabschiedete Eveline Sprecher Marcel Häring, der während der letzten 33 Jahre als Tontechniker bei Gemeindeversammlungen mithalf. Er habe quasi zum Inventar gehört, meinte Sprecher. So kamen über hundert Gemeindeversammlungen zusammen. Häring arbeitete an den Gemeindeversammlungen ehrenamtlich. Im Schloss-Chäller wird er weiterhin tätig sein. Häring ist vor allem als Präsident des Vereins Modelleisenbahnclub Sekundarschule Aesch bekannt.

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