Ein unvergesslicher Tag für die Aescher Landratspräsidentin
Rund 600 Personen feierten vor einer Woche auf dem Klushof und in der Mehrzweckhalle Löhrenacker die neue Landratspräsidentin, Marianne Hollinger.
Tobias Gfeller
Die neue Landratspräsidentin Marianne Hollinger scheint für ihr Amtsjahr für alle Aufgaben gewappnet zu sein. Ob lange Spaziergänge in der Gruppe, Weindegustationen im Rebberg oder afrikanische Tänze auf der Bühne – all das absolvierte die Baselbieterin mit Charme und Souve-
renität. Mit dem vielfältigen Programm war das grosse Fest am Donnerstag vor einer Woche für die kommenden 365 Tage ein guter Gradmesser, was alles auf Marianne Hollinger zukommen könnte.
Politprominenz auf dem Klushof
Mit immer voller werdenden Shuttle-Bussen fuhr die grosse Schar an geladenen Gästen zum Klushof, wo die lokalen Winzer an mehreren Ständen ihre Weine anboten. Der grösste geschlossene Rebberg des Kantons Basel-Landschaft war für einmal der Treffpunkt der regionalen Politprominenz. Der Baselbieter Regierungsrat war bis auf Isaac Reber – er kam direkt zum Löhrenacker – komplett vertreten. Aus dem Kanton Basel-Stadt kam eine sehr namhafte Delegation, um die neue höchste Baselbieterin hochleben zu lassen. Angeführt von Regierungspräsident Guy Morin und dem Grossratspräsidenten Conradin Cramer übergab auch Riehens Gemeindepräsident Willi Fischer Hollinger die besten Wünsche.
Ein Jahr lang für Aesch werben
Es war ein Fest, an dem sich Aesch so präsentierte, wofür es bekannt ist und geschätzt wird. Von der Natur im Rebberg ging es per Fussmarsch und mit wunderbarem Ausblick über das Birseck zurück zur Sportanlage Löhrenacker, wo die Nachwuchsabteilungen des FC Aesch und von Sm’Aesch Pfeffingen allen Gästen und vor allem Marianne Hollinger Spalier standen. In der Mehrzweckhalle gab es ein reichliches Dreigangmenü und ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm, in dem vor allem lokale aber auch Künstler aus dem Restkanton auftraten. Die gefeierte Hollinger freute sich insbesondere für ihre Gemeinde Aesch, die sich während eines Jahres von der besten Seite präsentieren könne. «Es sind viele Nicht-Aescher am Fest. Die sollen alle möglichst oft zu uns zurückkommen und Aesch als sympathisch in Erinnerung behalten», so die stolze Gastgeberin.
«Auch mal lachen können»
Ihr Vorgänger als Landratspräsident Jürg Degen rät der neuen Landratspräsidentin, unbedingt sich selber zu bleiben und sich nicht an ihren Vorgängern zu orientieren. «Wenn man authentisch bleibt, kommt man beim Volk und bei den Landräten gut an», ist der Itinger überzeugt. Er habe keine Zweifel, dass Hollinger als «aufgeschlossene Person mit einer eigenständigen Meinung» die besten Voraussetzungen für seine Nachfolgerin im höchsten Baselbieter Amt hat.
Die amtierende Nationalratspräsidentin Maya Graf glaubt, dass mit einer Aescherin an der Spitze gerade beim Thema Kantonsfusion ein gutes Gleichgewicht zwischen den städtischen und ländlichen Kräften herrschen wird. «Aesch ist zwar als Agglomerationsgemeinde städtisch, ist aber auch sehr ans Land und ans Laufental gebunden», so die höchste Schweizerin aus Sissach. Graf rät Hollinger, während des Amtsjahrs ihren Humor nicht zu verlieren. «Man muss auch mal lachen können. Gerade in Momenten, wo man denkt, es geht nicht mehr weiter.»