Ein letzter Schliff auf dem Tennisplatz vor dem Gang aufs Eis
Der EHC Basel geht diese Woche zur Saison-Vorbereitung wieder aufs Eis. Zum Teambuilding gehörte aber auch ein Besuch bei Tennis an der Birs in Aesch.
Martin Merk
Während Roger Federer bei der Olympiade in der ersten Runde kämpfte und von den Bildschirmen des Tennis-Centers flimmerte, liessen es auch Spieler und Mitarbeiter der EHC Basel Sharks für einmal auf dem Tennisplatz krachen. Zum Ausläuten des Sommertrainings zogen die Hockeyaner birsaufwärts.
Nach dem kurzen Viertelfinal-Aus gegen Langenthal letzte Saison hat sich in der Mannschaft einiges verändert. Zwölf neue Spieler wurden unter Vertrag genommen, dazu kommen drei Junioren im erweiterten Kader und der aus Kanada zurückgekehrte Ramlinsburger Louis Maillard als Probespieler.
Matthias Preiswerk, Präsident beim EHC Basel und seit diesem Jahr auch der Aescher Bürgergemeinde, macht keinen Hehl daraus, dass er mit der vergangenen Saison nicht zufrieden ist.
«Brauchen positive Schlagzeilen»
«Der EHC ist das einzige Projekt von mir, das in fünf Jahren keine Fortschritte gemacht hat. Das geht nicht. Wir dürfen mit dem Erreichten nicht zufrieden sein», sagt Preiswerk. Deswegen hat Preiswerk operativ mehr Einfluss genommen. Es wurde eine Sportkommission ins Leben berufen, die Konditionen in der St. Jakob-Arena wurden mit einem neuen Caterer verbessert und fürs Sommertraining hat man mit Sportärzten zusammengearbeitet. «Der Druck wird grösser sein. Wir brauchen positive Schlagzeilen, auch beim Saisonstart», sagt Preiswerk. Mit guten Resultaten hofft er, einen Zuschauerschnitt von 1500 zu erreichen.
Ein gewichtiger Neuzugang ist die neue Nummer 1 im Tor. Urban Leimbacher war zuletzt in der NLA Ersatztorhüter in Langnau und hatte schon früher kurzzeitige Engagements in Basel. Als Rückkehrer fühlt er sich allerdings nicht. «Für mich ist es etwas Neues. Der Club hat sich stark verändert, und zwar in eine gute Richtung», sagt Leimbacher. Hart für den Sieg arbeiten und versuchen besser zu werden ist sein Credo für sich selbst und seine Vorderleute mit einer verjüngten Abwehr.
Durch die Transfers werden in Basel auch die Gartmann-Zwillinge vereinigt. «Ich habe ihm gesagt, dass es sehr gut ist hier zu spielen und nun hat es sich ergeben», sagt der Stürmer Dario über den von Sierre gekommenen Verteidiger Sandro. Der Captain Stefan Voegele trat wegen Rückenproblemen nicht zur Titelverteidigung beim EHC-Tennisturnier an, spricht als Zuschauer aber voller Vorfreude über die Rückkehr aufs Eis. «Wir haben ein junges Team und viele neue Leute, die alle recht willig sind gut mitzumachen», sagt der Reinacher.
Ungeschliffene Diamanten
Den präsidialen Druck nicht anmerken lässt sich der Trainer Dany Gelinas, der mit Begeisterung über sein Team spricht. Er hofft, beim Spähen ungeschliffene Diamanten gefunden zu haben. «Florin Gerber ist mit dem Puck schneller als Pascal Wittwer und Florian Jöhl könnte die Überraschung des Jahres werden», sagt der gebürtige Kanadier. «Ich bin sehr gespannt. Das Team arbeitet sehr gut. Wir haben mehr Talent und Geschwindigkeit im Team, aber weniger Erfahrung. Wir müssen nun hart am Spielsystem arbeiten.»
Auch die unmittelbare Saisonvorbereitung ist anders. Das hochkarätig besetzte, aber defizitäre Sommerturnier wird nicht mehr weitergeführt. Gelinas kommt es entgegen, dass seine Gegner nicht mehr SC Bern oder St. Petersburg heissen. Gespielt wird auf Augenhöhe gegen Teams aus der NLB und der 2. Bundesliga. Vor heimischem Publikum sind Testspiele gegen Landshut (18.8.), Ajoie (21.8.) und Schwenningen (28.8.) angesetzt. Am 14. September kommt zum Saisonstart der grosse Favorit Lausanne nach St. Jakob.