Ein Generationenwechsel zum Jubiläum des Fasnachts-OK
Das Aescher Fasnachts-OK wird komplett neu besetzt. Matthias Cueni übernimmt als neuer Obmann die Leitung von Seppi Lenherr.
Tobias Gfeller
Bei feuchtheissen Temperaturen im Aescher Hochsommer stand am Dienstagabend auf dem Schlossplatz für einmal die Fasnacht im Zentrum. In Anwesenheit von fünf Gemeinderäten übergab das alte Fasnachts-Komitee an ein neues Team. Symbolisch für die aufreibende Arbeit übergab der abtretende Obmann Seppi Lenherr seinem Nachfolger Matthias Cueni ein paar hochprozentige «Närve-Dröpfli».
Bereits für die Fasnacht 2014 wird der 24-jährige Cueni das Komitee als Obmann führen. Noch ein letztes Mal kann er auf Unterstützung seiner Vorgänger zählen, ab 2015 ist er mit seinem neuen Team auf sich allein gestellt. Der Aescher weiss, was auf ihn zukommt: «Es braucht grossen Einsatzwillen und Freude, etwas bewirken zu können.» Seit zehn Jahren macht Cueni aktiv bei den Babysitter-Waggis Fasnacht und ist seit geraumer Zeit deren Präsident.
Fasnacht nicht auf den Kopf stellen
Vor zwei Jahren machte Seppi Lenherr und sein Team die Rücktrittsankündigung. Die schwierige Suche begann, erinnert sich der 65-Jährige. «Wir haben lange junge Leute gesucht. Das Melden ist das eine; das andere, dann wirklich Verantwortung zu übernehmen.» Cueni war damals der Erste, der sich bei Lenherr meldete und sein Interesse bekundete. Mit einer Kollegin suchte er nach geeigneten Komiteemitgliedern. «Die Frage war lange offen, wer Obmann wird», erklärt Cueni. Da er sich als Erster meldete, sei die Wahl des Teams auf ihn gefallen. Der Respekt vor der neuen Aufgabe ist gross. Er sei für die vorläufige Unterstützung und Hilfe durch das alte Komitee sehr dankbar und kündigte an, nicht gleich alles auf den Kopf stellen zu wollen. «Wir haben schon Ideen im Kopf. Aber konkret ist noch nichts. Das primäre Ziel ist nun, die Fasnacht so weiterzuführen wie bisher.»
Dass ab jetzt viele Fasnachtsaugen auf ihn gerichtet sein werden, ist Matthias Cueni klar. Dies kennt Seppi Lenherr aus 32 Jahren Komiteemitgliedschaft – davon 29 Jahre als Obmann – bestens. «Natürlich gab es immer wieder Angriffe von aussen. Nächstes Jahr feiern wir vierzig Jahre Fasnachtskomitee. Das ist ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel», findet Lenherr. Er ist beruflich als Geschäftsführer einer Speditionsfirma mit 850 Mitarbeitern stark ausgelastet und weilt öfters im Ausland. «Wenn man etwas macht, soll man es richtig machen.» Bis zum Schluss sei er mit vollem Elan Obmann gewesen.
«Fasnacht in guten Händen»
Seppi Lenherr kann auf eine ereignisreiche Obmannkarriere zurückblicken. Die Aescher Fasnacht ist massiv gewachsen, mit den Vereinbarungen im Reglement konnten konkrete Abmachungen mit der Gemeinde getroffen werden. «Diese Verantwortlichkeit hat früher gar nicht existiert», erinnert er sich an wildere Zeiten. Lenherr beruhigt all jene, die durch den kompletten Generationenwechsel um ihre Fasnacht fürchten: «Wir können mit ruhigem Gewissen sagen, die Fasnacht ist in Zukunft in guten Händen.» Es sei aber auch richtig, dass die Jungen gewisse Sachen anders machen werden.