Ein Banntag mit Musik
Zwar fanden sich zum Bannumgang am Auffahrtstag weniger Menschen ein als letztes Jahr, aber die Stimmung der Rottenteilnehmer war bestens. Der Musikverein Aesch sorgte für gute Unterhaltung.
Thomas Brunnschweiler
Bereits am frühen Morgen blies eine Gruppe des Musikvereins in mehreren Quartieren zur Tagwacht. Die Ganztagesrotte startete um 9 Uhr auf dem Mühleplatz, um sich der Klus und dem Pfeffinger Grenzweg zuzuwenden. Von da gings über das Schloss Angenstein, die Dugginger und Dornacher Grenze. Die rund 190 Teilnehmenden wurden von Guido Währy bei der Steiner-Schule mit einem Znüni verköstigt. Anschliessend begab man sich auf den Weg zum Schlatthof, wo in der Gulaschkanone der Banntagküche der wohlverdiente «Spatz» köchelte. Unter der Leitung von Rolf Imgrüt kümmern sich zehn stramme Mannen mit Hut schon im dritten Jahr um die Mittagsverpflegung. Die Gulaschkanone ist mittlerweile 103 Jahre alt.
Familienbanner im Einsatz
Bürgerrätin Monika Mohn-Speich organisierte den Banntag. Für die Verpflegung am Morgen und auf den Klusböden konnten Guido Währy vom Kluserstübli und sein Team gewonnen werden. Für die Sicherheit sorgen jeweils die Rottenführer selbst, die auf dem Umgang auch historische Informationen weitergeben. Tatsächlich ist es für die Grenzsicherheit heute nicht mehr erforderlich, Begehungen zu machen. Längst sind die Grenzen genauestens vermessen und niemandem käme es mehr in den Sinn, einen der 26 Grenzsteine zu den sechs Nachbargemeinden in böser Absicht zu verschieben. Heute ist der Banntag – wie auch in Reinach, Pfeffingen, Muttenz oder Liestal – ein gesellschaftlicher Anlass, bei dem man mit der ganzen Familie den Bannern der Aescher Bürgerfamilien folgt. Bruno Theiler, Peter Meyer und Peter Nebel standen als Bannerträger der Ganztagesrotte vor. Die Rotte Häring startete am Nachmittag bei der Gemeindeverwaltung, ebenso die Rotte Vogel mit den Kinderwagen. Schliesslich marschierte die Rotte Hauser vom Neumattschulhaus ab.
Trotz Wetterunsicherheit ein Erfolg
Um etwa 15 Uhr trafen sich alle Rotten auf den Klusböden, wo alle Teilnehmenden ein Wurstsäckli entgegennehmen konnten. Die Zunft zu Wein- und Herbergsleuten hatten wie immer den Kletterbaum mit feinen Würsten aufgestellt, wo die Kleinen – oft mit tatkräftiger Hilfe der Eltern – in die Höhe emporarbeiteten. Der Kletterbaum war wegen des Ansturms von vielen Kindern auch bald leergeplündert. Der Musikverein spielte mehrmals ein kleines Programm. Schätzungsweise 800 Aescherinnen, Aescher und Gäste hatten sich auf den Klusböden eingefunden und genossen die gute Stimmung. «Wir hätten aufgrund des nicht optimalen Wetters nicht mit so vielen Teilnehmenden gerechnet», erklärte Monika Mohn. Da Guido Währy und sein Team in weiser Voraussicht über einige Tische Planen gespannt hatten, konnten die Nimmermüden auch noch bis in den späteren Abend sitzen bleiben.