Drinnen proben für das Theater im Freien
Die Theatergruppe Aesch befindet sich seit Monaten in den Proben zu ihrer ersten Freilichtaufführung. Der Ticketverkauf hat kürzlich begonnen.
Ex-Schauspielerin Sofie de la Fleur, Spät-Hippie Jo Blumer und Journalistin Alexandra Sommer diskutieren eifrig über den gestrigen Abend, während sich Hobbygärtner Willi Bohnenblust an nichts mehr erinnern kann. Auch Gartenvereinspräsidentin Anja Dahlmann und ihr Vize Hugo Peterli haben einiges zu besprechen. Die Proben zum letzten Akt von «Zoff im Paradies» machen klar: Dieses Stück verspricht einiges an Spannung, Humor und verzwickten Situationen.
Seit Mitte März probt die Theatergruppe Aesch für ihre erste Freilichtproduktion mit Premiere am 31. August auf dem Klushof. Die Texte sitzen mal mehr, mal weniger. Souffleuse Katharina Gull und Regisseurin Evelyne Spring müssen immer mal wieder nachhelfen. Das tut der guten Stimmung in der Aula der Sekundarschule Neumatt keinen Abbruch. Tische, Bänke, Stühle und kleine Holzabsperrungen müssen als improvisierter Schrebergarten mit Gartenhäusern und Gartenzaun als Kulisse reichen.
Die Probezeit ist intensiv. Immer wieder müssen Ferienabsenzen kompensiert werden. Den Text haben aber immer alle dabei, verrät Evelyne Spring in einer Mischung aus Stolz und einem Schmunzeln. In den kommenden Wochen herrscht nach einer dreiwöchigen Pause Endspurtstimmung. Das Ensemble hat sich vor knapp einem Jahr, als das Freilichttheater aufgegleist wurde, dazu bereit erklärt, auch im Hochsommer zu proben. Ihre vorherigen Produktionen bis 2019 führte die Theatergruppe stets im Frühling im Pfarreiheim auf und konnte dafür im Winter proben. Doch die Freilichtaufführung verlangt neben der terminlichen Anpassung eine gehörige Portion Flexibilität.
Die Menschen sind «spürbar giggerig» auf die Aufführung
Die grösste Änderung wird die Technik sein, da das Ensemble draussen zum ersten Mal mit Mikrofonen spielt. Üben können sie dies gerade einmal einen Tag, weil auf dem Klushof erst am 30. August geprobt werden kann. Nur einen Tag später steht die Premiere an. Das sei zwar eine grosse Herausforderung und bringe eine gewisse Unsicherheit mit sich, aber mit einem professionellen Tontechniker sei man für die Freilichtaufführung gerüstet, versichert Präsident Alex Gutzwiller.
Die Vorfreude auf die erste Theateraufführung im Freien ist aber nicht nur bei der Theatergruppe selber und ihren 19 Mitgliedern gross, sondern auch in der Bevölkerung. «Ich werde immer wieder darauf angesprochen, auch von Menschen, die ich gar nicht wirklich kenne», berichtet Alex Häring, der den Vizepräsidenten des Gartenvereins spielt. Die Menschen seien nach zweijähriger Pause «spürbar giggerig» auf die Produktion, glaubt Edith Hänggi, die das Grosi Frida Klee gibt und auch als Co-Regisseurin amtet.
Während es für das Ensemble noch einiges zu tun gibt, ist das Programmheft längst gedruckt und die Sponsorensu-che abgeschlossen. Die Resonanz beim Aescher Gewerbe sei äusserst positiv gewesen, freut sich Alex Häring, der im Organisationskomitee auch für das Sponsoring zuständig ist.
Mehr Planungssicherheit dank Online-Verkauf
Der Ticketverkauf hat Ende Juni begonnen. Die Tickets gibt es zum ersten Mal nur online über die Website der Theatergruppe. Die Theatergruppe braucht die Einnahmen aus dem Ticketverkauf frühzeitig, um finanziell aufgrund der höheren Ausgaben abgesichert zu sein. Früher im Pfarreiheim war es auch mal so, dass Leute, die per Telefon vorbestellten, Tickets am Abend selber nicht abholten und bezahlten. «Diese Unsicherheit können wir uns dieses Mal nicht leisten. Wir brauchen die Planungssicherheit», erklärt Präsident Alex Gutzwiller.
Die Freilichtaufführung ist aus vielen Gründen eine Herkulesaufgabe. Es gibt fünf Vorstellungen mit je 244 Plätzen auf einer gedeckten Tribüne.
Während der Endspurt für das Freilichttheater läuft, plant die Theatergruppe Aesch im Hinterkopf bereits die Produktion für den Frühling 2023. Diese soll wieder im Pfarreiheim stattfinden. Die Theatergruppe braucht dafür noch mehr jüngere Mitglieder für das Schauspielensemble.
Tickets: www.theatergruppe-aesch.ch