«Die Schneekönigin» – eine herzerwärmende Inszenierung
Im Rahmen der Aescher Konzertabende der Reformierten Kirche wurde die Kinderoper «Die Schneekönigin» durch die Kammeroper Köln aufgeführt – ein Erlebnis.
Jay Altenbach
Singend und tanzend hüpft ein lustiger Kobold am Sonntagnachmittag über die Bühne bzw. den Altar der reformierten Kirche und nimmt die anwesenden Kinder in seinen Bann. Sofort wird es mucksmäuschenstill im Zuschauerraum und die Kinder schauen gespannt auf die Bühne.
«Ich bin ein lieber Kobold», sagt der Kobold, der auch als Erzähler auftritt, und beruhigt ein verängstigtes Kind, das gerade der Mutter auf den Schoss klettern will. Dann erzählt er die Geschichte vom Teufel, der einen bösen Spiegel hatte und jeder Blick in den Spiegel alles schlecht oder giftig werden liess. «Aber dummerweise ist der Spiegel kaputt gegangen und alle 789 529 Scherben sind auf die Erde gefallen, und wer sich daran verletzt, wird böse», erzählt der Kobold weiter.
Kurze Zeit später kommen Gerda und Kay auf die Bühne und beginnen miteinander von ihrer Freundschaft und ihrer Liebe zu den Rosen zu singen. Die Kinder sind völlig fasziniert vom Gesang und hören aufmerksam zu. Da wird Kay von einem herumfliegenden Spiegelsplitter getroffen und sofort ändert sich seine Stimmung und das Licht auf der Bühne wechselt vom warmen Orange in ein kaltes Blau. Kay verschwindet von der Bühne und lässt eine traurige Gerda zurück.
Raffiniertes Bühnenbild
Der Kobold begleitet Gerda auf ihrer Suche nach ihrem Freund und sorgt mit seinem fröhlichen Gemüt für allerlei Lacher. Auf der Suche nach Kay begegnet das Duo vielen fabelhaften Gestalten und auch Räubern, die sie vom Weg abbringen wollen. Die musikalische Begleitung gefällt und ist nie dominant. Der Gesang und das Klavierspiel ohne Verstärker sind für die feinen Ohren der Anwesenden sehr angenehm.
Dann tritt die imposante Schneekönig auf und zaubert mit ihrer langen glitzernden Schleppe einen Schneepalast hin. Das Bühnenbild ist raffiniert und einfach gehalten und wird während des Spiels ständig um-, ab- und wieder aufgebaut. Dank Gerdas Lied von den Rosen, bei dem das Publikum mitsingen darf, kann Kay wieder zurückgeholt werden in die schöne warme Welt. Und am Schluss ist alles wie am Anfang und wir überlegen uns, ob alles nur ein Traum war.
Den Kindern hat es sehr gut gefallen. Sie haben während einer vollen Stunde konzentriert zugehört und sich von der Kinderoper von Esther Hilsberg nach dem Märchen von Hans Christian Andersen verzaubern lassen. Das Ensemble der Kammeroper Köln hat die Inszenierung mit grosser Liebe zum Detail umgesetzt und erhält von Kindern und Erwachsenen für die tolle Leistung lang anhaltenden Applaus.