Die Prognosen der Alten Schachteln im zehnten Vereinsjahr
Der Club der Alten Schachteln blickt auf zehn Jahre Vereinsgeschichte zurück. Beim Neujahrskaffi im Café Helfenstein gaben die Alten Schachteln ihre Prognosen für das Jahr 2013 bekannt.
Thomas Brunnschweiler
Wenn eine Frau als alte Schachtel bezeichnet wird, ist dies eine Respektlosigkeit. Nicht so in Aesch: Hier ist «Alte Schachtel» ein Ehrentitel. Am letzten Samstagmorgen gab Felix Keller, Club-Präsident und «Alter Deckel», die Ergebnisse der Vorhersagen bekannt. Mit einer Mehrheit von 75 Prozent tippen die Alten Schachteln auf einen trockenen Morgenstreich. Einhellig glauben sie an eine sehr gute Kirschenernte. Im Durchschnitt soll es 14 Hitzetage in der Region Basel geben. Laut den Prophetinnen tritt kein Bundesrat zurück und der Umrechnungskurs von Franken und Euro wird Mitte November 1,2245 betragen. 80 Prozent sehen Griechenland Ende des Jahrs noch als Mitglied der EU und gar 87 Prozent sind überzeugt, dass Angela Merkel Bundeskanzlerin bleibt. Vorsichtig gibt man sich im Sport.
Nur ein Drittel der Alten Schachteln glaubt, dass der FCB Schweizer Meister wird. Und an der Ski-WM wird die Schweiz durchschnittlich 2,5 Medaillen holen. Zwei Drittel sehen die Fussball-Schweiz nicht an der WM 2014 in Brasilien. Roger Federer werden im Jahr 2013 zwei Grand-Slam-Siege zugestanden. Wer der Wirklichkeit am nächsten kommt, wird im November mit der Gold-, Silber- oder Bronzeschachtel belohnt.
Gegen die Vereinsamung
Die Alten Schachteln sind ein Club von rund 30 Frauen und zwei Männern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, gegen die Vereinsamung im Alter zu kämpfen. Von Dienstag bis Samstag haben die Alten Schachteln im Café Helfenstein ihren Stamm, wobei die Teilnahme natürlich nicht Pflicht ist. Sieben Club-Anlässe in diesem Jahr bringen die Mitglieder näher zusammen: der Neujahrskaffi, drei Kuchennachmittage im Restaurant Mühle, die Vereinsversammlung im Helfenstein, der Jahresausflug und der Jubiläumsausflug.
Das Gründungsmitglied Elisabeth Alter, ehemalige Gemeinderätin, ist von der Wichtigkeit des Clubs überzeugt. «Es ist eine Ehre, zum Club zu gehören», sagt sie, «stets ist eine fröhliche Gesellschaft beisammen und bei Ausflügen wird auch gesungen. Zudem können wir uns gegenseitig aufmuntern.» Auch Felix Keller kennt solche Situationen. «Als ich acht Monate arbeitslos war, half mir der Club ausserordentlich und war mir ein grosser Halt», erklärt er.
Zehn Jahre und kein bisschen leise
Die Versicherung Atupri hat den Club ausgezeichnet. «Laut, lustig, lebensfroh» stand als Titel im Atupri-Ratgeber. Im April 2010 kam der Club im Zuge der «Vereinsgeschichten» von Nik Hartmann zur Ehre eines Fernsehauftritts. Als Nik Hartmann im August des letzten Jahres im Forum Würth aus seinem Wanderbuch las, hielten die Alten Schachteln ein Transparent hoch, auf dem stand: «Wir leben noch!» Und Nik Hartmann kam nicht umhin, als erstes gleich auf die Alten Schachteln zu sprechen zu kommen.