Die Frau mit dem Flair für Jahrmillionen alte Steine

Seit vielen Jahrzehnten sammelt Ruth Häring Mineralien und Kristalle. Nun hat sie für das Heimatmuseum Aesch eine Sonderausstellung zur Vielfalt des Quarzes konzipiert. Zu bestaunen gibt es ein Panorama von Kristallen aus dem Baselbiet.

Sammlerleidenschaft: Ruth Häring mit einem ihrer Paradestücke, dem Ammoniten aus der Tongrube Frick.
Sammlerleidenschaft: Ruth Häring mit einem ihrer Paradestücke, dem Ammoniten aus der Tongrube Frick.

Quarze sind wie Menschen», sagt Ruth Häring, «es gibt grosse und kleine, eckige und kantige, dicke und dünne.» Die Aescherin muss es wissen: Seit über dreissig Jahren sammelt sie Kristalle und Mineralien aus aller Welt. Besonders angetan haben es ihr die Bergkristalle, wie Quarze im Volksmund genannt werden. Seit letzter Woche kann man einen Teil ihrer Sammlung im Heimatmuseum Aesch bestaunen. «Das Museum hat mich angefragt, ob ich eine Sonderausstellung konzipieren könne», sagt Häring. Das Museum gegenüber der Gemeindeverwaltung zeigt neben der Hauptausstellung zur Alltags- und Wirtschaftsgeschichte der Gemeinde auch regelmässig Sonderschauen zu den vielfältigen Hobbys der Einheimischen. In der jüngeren Vergangenheit konnte man dort bereits Rebmesser oder Ostereier aus allen Ecken der Welt bestaunen.
Nun sind es also Mineralien, und zwar nicht irgendwelche: In Zusammenarbeit mit dem Mineralien- und Fossilienverein Basel hat Häring eine Übersichtsausstellung zur Vielfalt des Quarzes konzipiert. Hinzu kommen Kalzite, Ammoniten und andere Fossilien. Hervorzuheben ist, dass sämtliche Exponate aus dem Baselbiet stammen. «Ich wollte den Leuten zeigen, was es vor unserer Haustür für faszinierende Gesteine gibt», sagt Häring. Ein besonderes Prachtstück stellt der 190 Millionen Jahre alte Ammonit dar, den die Sammlerin von zwei starken Männern von ihrem Hauseingang zum Museum verfrachten liess.


Exkursionen ins Gebirge

Ihr beeindruckendes Wissen über die Vielfalt und Beschaffenheit der Kristalle hat Häring sich im Selbststudium beigebracht. Neben regelmässigen Exkursionen ins Gebirge besuchte sie auch Kurse an der Volkshochschule Basel. «Heute gehe ich nicht mehr so häufig ins Gebirge, aber beim Spazieren in der Region achte ich mich immer noch, ob ich vielleicht einen Quarz finde», sagt die passionierte Sammlerin. Trotz ihrer Begeisterung für die Sache war sich Häring zunächst nicht sicher, ob sie die Ausstellung überhaupt machen will: «Ich wusste nicht, was da auf mich zukommt.» Nach der Vernissage zeigt sie sich aber höchst zufrieden: «Die Leute haben Freude daran. Viele wussten gar nicht, dass es im Baselbiet so vielfältige und so schöne Quarze gibt.»
Interessierte können die Ausstellung jeweils am ersten Sonntag im Monat von 10 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr besuchen. Da der kommende Sonntag (1. Mai) auf einen Feiertag fällt, wird der Besuchstag um eine Woche auf den
7. Mai verschoben. Infos unter www.heimatmuseum-aesch.ch.

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